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Dämmen – innen oder außen? Die optimale Lösung für Ihr Zuhause

Nur wer die Vor- und Nachteile von Innen- und Außendämmung versteht, trifft auch die beste Wahl für sein Haus.


Philipp Meidl|22. Februar 2024

Die Entscheidung, ob ein Gebäude von innen oder von außen gedämmt wird, beeinflusst die Energieeffizienz und die Kosten der Sanierung. Im Folgenden werfen wir einen Blick auf die Vor- und Nachteile beider Dämmmethoden und erklären, welche Variante wann sinnvoller ist.

Außendämmung der Fassade: die Standardmethode

Eine Außendämmung funktioniert, indem Dämmstoffe an der Außenseite von Gebäudewänden – sprich an der Fassade – angebracht werden. Die Außendämmung ist die gängigste Form der Gebäudedämmung und wird sowohl bei Neubauten als auch bei Sanierungen eingesetzt, da sie üblicherweise mehr Vor- als Nachteile mit sich bringt. Wird eine Dämmung von außen angebracht, umfasst das in der Regel die folgenden Schritte:

1. Vorbereitung der Fassade: Das Fachpersonal schlägt den alten Putz ab und bessert die Außenwände aus, indem es beispielsweise vorhandene Risse auffüllt. Zusätzlich reinigen die Handwerker:innen in diesem Schritt die Fassade.

2. Anbringen der Dämmplatten: Abhängig vom Material (z. B. Mineralwolle, EPS Styropor, extrudiertes Polystyrol) und der Bausubstanz bringen die Fachkräfte das Dämmmaterial an der gereinigten Fassade an. Dies geschieht meist in Form von zugeschnittenen Dämmplatten, die entweder geklebt oder gedübelt werden – in einigen Fällen auch beides.

3. Fassade verputzen: Die Handwerker:innen tragen einen speziellen Putz (Armierungsspachtel genannt) auf die Dämmplatten auf. Dieser schützt die Außenwand vor äußeren Einflüssen und macht die Fassade robust und langlebig. Am Ende veredeln sie die Fassade mit einem Oberputz.

Für die Anbringung einer Außendämmung wird im Gegensatz zur Dämmung von innen ein Baugerüst benötigt. © Nenov / Moment via Getty Images

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Vor- und Nachteile der Außendämmung im Überblick:

energieeffiziente Methode
Nachteile Außendämmungnicht immer ausreichend Platz vorhanden
kein Wohnraum geht verloren
Nachteile AußendämmungGerüst für die Fassade nötig
Innenraum bleibt während Umbaumaßnahmen weiterhin bewohnbar
Nachteile AußendämmungVeränderung der Außenansicht oft keine Option bei denkmalgeschützten Gebäuden
Wärmebrücken können größtenteils vermieden oder minimiert werden
Nachteile Außendämmung
Frostschutz der Wasserleitungen sowie geringere thermische Belastung auf die Außenwand
Nachteile Außendämmung
ermöglicht zusätzlich optische Aufwertung bzw. Neugestaltung der Fassade
Nachteile Außendämmung

Innendämmung: Wann Sie auf die alternative Methode zurückgreifen sollten

Bei der Innendämmung wird die Dämmung auf die Innenseite der Außenwände eines Gebäudes angebracht – also direkt in den Wohnräumen. Sie wird häufig bei Altbauten und denkmalgeschützten Gebäuden angewendet, wenn die ursprüngliche Fassade des Hauses erhalten bleiben soll. Die Umsetzung der Innendämmung beinhaltet folgende Schritte:

1. Vorbereitung der Innenwände: Die zu dämmenden Wände sollten sauber und trocken sein. Alte Anstriche oder Tapeten sind zu entfernen, um eine gute Haftung des Dämmmaterials zu gewährleisten.

2. Anbringung des Dämmmaterials: Für die Innendämmung werden häufig Platten aus Calcium-Silikat verwendet. Handwerker:innen kleben diese entweder direkt auf die Wand oder befestigen sie mithilfe einer Unterkonstruktion. Alternativ kommt oft ein spezieller Dämm-Lehmputz als Dämmmaterial zum Einsatz.

3. Beplankung und Oberflächenbehandlung: Abschließend verkleiden die Fachkräfte die Dämmung mit Gipskartonplatten oder anderen Materialien. Die Wand können Sie dann tapezieren, verputzen oder streichen, um das gewünschte Raumambiente zu schaffen.

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Ob Außen- oder Innendämmung – Wärmebrücken sollten noch vor der Sanierung aufgespürt werden, um diese bei der anschließenden Planung besonders betrachten zu können. Wir machen Schwachstellen an Ihrem Haus mithilfe von Thermografiekameras ausfindig.

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Vor- und Nachteile der Innendämmung im Überblick:

Kostenersparnis, da kein spezielles Gerüst an der Fassade notwendig
Nachteile InnendämmungWohnraum (meist 4 – 8 cm) geht verloren, da die Dämmstoffe im Innenraum an die Wände gebracht werden
besonders für Altbauten und denkmalgeschützte Gebäude geeignet
Nachteile InnendämmungAußenwand bleibt ungedämmt (Tauwasseranfall kann entstehen und Wärmebrücken könnten sich sogar verschlimmern)
ideal für die Dämmung einzelner Räume/Wohnungen (unabhängig vom Gebäude)
Nachteile InnendämmungUmbaumaßnahmen schränken Bewohner:innen ein
Nachteile InnendämmungWasserleitungen in der Wand werden nicht vor Frost geschützt

Tipps zur Umsetzung: worauf bei der Wärmedämmung zu achten ist

Die richtige Ausführung Ihrer Wärmedämmung ist entscheidend für deren Effizienz und Langlebigkeit. Beachten Sie daher die folgenden Tipps, um häufige Fehler zu vermeiden und das Beste aus Ihrem Dämmprojekt herauszuholen:

  • Vorschriften rund um Hausbau und Gebäudesanierung können sich ändern. Prüfen Sie daher vorab, ob baurechtliche Genehmigungen erforderlich sind und ob Ihr Vorhaben den Vorgaben des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) entspricht. Es drohen Bußgelder.

  • Lassen Sie die Dämmarbeiten nur von qualifiziertem Fachpersonal durchführen, das ausschließlich zugelassene Dämmsysteme verwendet.

  • Achten Sie darauf, dass die Dämmstoffe energetisch zum Gebäude passen. Einen Überblick über die verschiedenen Dämmmaterialien sowie nützliche Informationen rund um Kosten und Finanzierung finden Sie auf unserer Übersichtsseite zur Wärmedämmung. Hier können Sie sich auch über die verschiedenen Fördermittel informieren. In der Regel benötigen Sie eine Zusage zur Förderung, bevor Sie die Aufträge vergeben.

  • Identifizieren Sie vorab mögliche Wärmebrücken, um einen späteren Wärmeverlust zu vermeiden.

  • Lassen Sie die Sanierungsarbeiten von einer Baubegleitung überwachen. Die Expert:innen können dabei helfen, Planungsfehler zu verhindern sowie Verträge und Unterlagen zu prüfen.

Die Dämmung von innen – etwa mit Lehm-Dämmputz – ist vor allem bei denkmalgeschützten Altbauten eine sinnvolle Alternative zur Außendämmung. © lavizzara / iStock / Getty Images Plus via Getty Images

Dämmkonfigurator

Unser Dämmkonfigurator (U-Wert-Rechner) unterstützt Sie dabei, die optimale Dämmung für Ihr Haus zu finden. Erfahren Sie, wie Sie die Energieeffizienz Ihres Dachs, der Kellerdecke oder der Wände verbessern können und finden Sie die passenden Dämmstoffe für Ihre Anforderungen.

Zusammengefasst: Wann ist welche Methode sinnvoller?

Ganz gleich, ob innen oder außen: Wärmedämmungen sollten immer von Fachpersonal durchgeführt werden. © Evgeniy Grishchenko / iStock / Getty Images Plus via Getty Images

Bei der Entscheidung zwischen Innen- und Außendämmung spielen verschiedene Faktoren eine wichtige Rolle. Die Wahl der Methode hängt beispielsweise von den spezifischen Anforderungen Ihres Hauses ab. Grundsätzlich ist die Außendämmung der Standard, da sie eine lückenlose Dämmung mit effizientem Wärmeschutz bietet und Wärmebrücken vermeidet. Die Außendämmung ist für Neubauten genauso geeignet wie bei einer energetischen Sanierung. Dämmen Sie von außen, haben Sie zudem die Möglichkeit, das Erscheinungsbild Ihres Hauses neu zu gestalten bzw. optisch aufzuwerten.

Die Innendämmung ist dagegen die bevorzugte Wahl bei

  • denkmalgeschützten Gebäuden, wenn die Fassade nicht verändert werden darf oder der Wunsch besteht, die Sichtfassade zu erhalten,

  • einzelnen Räumen bzw. wenn nicht das ganze Haus gedämmt werden soll,

  • Projekten mit begrenztem Budget, da die Innendämmung raumweise, also Stück für Stück, umgesetzt werden kann.

Bedenken Sie, dass beide Methoden Vor- und Nachteile haben und lassen Sie sich daher in jedem Fall fachkundig beraten, um die beste Lösung für Ihr individuelles Sanierungsvorhaben zu finden.