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Detailaufnahme von nackten Füßen, die auf Holzboden laufen. © PonyWang / E+ via Getty Images

Die Fußbodenheizung – eine unsichtbare Wärmequelle mit Wohlfühlfaktor

Fußbodenheizungen sorgen nicht nur für Wohlfühlklima in den eigenen vier Wänden. Sie sind auch eine besonders energieeffiziente Heizmöglichkeit.


Wohlige Wärme von unten, statt kalter Fliesen am Morgen: Längst ist die Fußbodenheizung kein Luxus in Neubauten mehr. Sie gehört aus guten Gründen in vielen Gebäuden zur Standardausstattung. Erfahren Sie, warum diese Art der Wärmeverteilung so beliebt ist und was es bei der Installation einer Fußbodenheizung zu beachten gibt.

Wie funktioniert eine Fußbodenheizung?

Die Heizung wird im Estrich verlegt und arbeitet nach dem Prinzip der Strahlungswärme, d.h. sie gibt die Wärme über die gesamte Bodenfläche ab und wird daher auch als Flächenheizung bezeichnet. Dabei wird hauptsächlich zwischen zwei Arten von Bodenheizungen unterschieden: Fußbodenheizungen, die mit Warmwasser betrieben werden und Fußbodenheizungen, die elektrisch Wärme erzeugen. Deutlich seltener werden Fußbodenheizungen mit Warmluft eingebaut.

Warmwasser-Fußbodenheizung

Warmwasser-Fußbodenheizungen nutzen warmes Wasser zur Erzeugung von Raumwärme. Dazu wird ein Rohrsystem (meist aus Kunststoff) an die Heizungsanlage angeschlossen und unter dem Fußboden verlegt. Das erwärmte Wasser wird durch das Rohrnetz geleitet und gibt die Wärme an den umgebenden Boden ab, der sie gleichmäßig im Raum verteilt. Eine Fußbodenheizung mit wasserführendem Rohrsystem kann auf unterschiedliche Weisen betrieben werden. So ist der Anschluss an eine Gas-, Öl- oder Pelletheizung denkbar. Sie können auch die Wärmeenergie einer Wärmepumpe oder Solarthermie für den Betrieb einer Warmwasser-Fußbodenheizung nutzen. Die Anschaffungskosten sind meist höher und die Installation ist in Bestandsgebäuden in der Regel deutlich aufwendiger als bei elektrischen Fußbodenheizungen, da die Rohre in gleichmäßigen Abständen über den gesamten Fußboden verlegt werden müssen. Für die Installation benötigt dieses Heizsystem zudem eine gewisse Bodentiefe (ca. 50-90 mm), weshalb die Nachrüstung nicht in allen Gebäuden möglich ist. Es gibt auch Lösungen, die mit geringeren Tiefen bzw. Aufbauhöhen auskommen. Diese Lösungen sind entsprechend teurer. Bei Neubauten ist der Mehraufwand einer Fußbodenheizung gering.

Das Rohrsystem einer Fußbodenheizung wird in einem Rohbau schneckenförmig verlegt.
Die Fußbodenheizung wird über die gesamte Bodenfläche verlegt und sorgt so für eine gleichmäßige Wärmeverteilung. © Westend61 / Westend61 via Getty

Wichtig

Beachten sie, dass ein Heizkreis entweder nur über Flächenheizung oder über Heizkörper verfügen kann. Beide Systeme arbeiten mit unterschiedlichen Vorlauftemperaturen des Heizungswassers und unterschiedlichen Wassermengen. Bei einem Mischsystem sind daher stets mehrere Heizkreise zu installieren.

Elektro-Fußbodenheizung

Bei dieser Heizungsart werden elektrische Heizmatten oder Heizkabel unter dem Bodenbelag verlegt. Die elektrische Energie wird in Wärme umgewandelt, wodurch sich die Heizelemente aufheizen. Wie bei der Warmwasser-Fußbodenheizung geben die Matten die Wärme an den Boden und von dort an den Raum ab. Elektro-Fußbodenheizungen sind oft einfacher und schneller zu installieren, was sie für eigene Renovierungsprojekte attraktiv macht. Da die Matten nur wenige Millimeter dick sind, reduziert sich die Aufbauhöhe erheblich (max. 10 mm).

Die Kosten der elektrisch betriebenen Fußbodenheizung im laufenden Betrieb hängen allerdings von den örtlichen Strompreisen ab. Hier sparen Sie durch den Einsatz des Stroms aus einer Solaranlage (PV-Anlage).

Durch die hohen Betriebskosten wird eine elektrische Fußbodenheizung nicht für den Dauerbetrieb, sondern lediglich als Zusatzheizung, z. B. im Badezimmer empfohlen.

Beide Arten von Fußbodenheizungen können Sie grundsätzlich mit verschiedenen Bodenbelägen wie Fliesen, Holz, Stein oder Teppich verwenden. Die Wahl des geeigneten Systems hängt von verschiedenen Faktoren ab – etwa von den spezifischen Anforderungen der Immobilie, dem Budget oder der Größe und Beschaffenheit des Raums. Je schwerer der verwendete Bodenbelag ist, also je mehr Masse er ausweist, die erhitzt werden muss, desto träger wird die Fußbodenheizung.

Fußbodenheizungen bringen nicht nur ein Plus an Wohnkomfort. Die unsichtbar verlegten Heizungen bieten gegenüber herkömmlichen Heizkörpern eine ganze Reihe von Vorteilen, die wir im Folgenden für Sie aufgelistet haben:

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Vorteile der Fußbodenheizung im Überblick

  • Energieeffizienz: Fußbodenheizungen arbeiten mit deutlich niedrigeren Vorlauftemperaturen als herkömmliche Heizkörper und sind daher oft energieeffizienter. Durch die gleichmäßige Wärmeverteilung über den gesamten Boden werden Energieverluste minimiert.

  • Komfort und Behaglichkeit: Da die Wärme vom Boden aufsteigt, ist die Temperaturverteilung gleichmäßiger. Dies sorgt für ein behagliches Raumklima. Außerdem empfinden viele Menschen das Laufen auf einem warmen Fußboden als sehr angenehm. Dies wird verstärkt durch den hohen Anteil an Strahlungswärme einer Flächenheizung.

  • Platzersparnis und Ästhetik: Fußbodenheizungen werden unsichtbar unter dem Bodenbelag verlegt. Daher benötigen sie keinen Platz an der Wand. Für Sie bedeutet das: mehr Freiheit bei der Raumgestaltung und Möblierung Ihres Zuhauses.

  • Hygiene und Gesundheit: Durch die gleichmäßige Wärmeverteilung und die deutlich geringere Konvektion wirbeln Fußbodenheizungen weniger Staub auf als herkömmliche Heizkörper. Bodenheizungen sind daher beispielsweise für Allergiker:innen und Asthmatiker:innen besser geeignet. Außerdem können sie helfen, die Oberflächentemperatur von Außenwänden zu erhöhen, was die Gefahr der Schimmelbildung senkt.

  • Wertsteigerung der Immobilie: Der Einbau einer Fußbodenheizung kann den Wert der Immobilie steigern, da Bodenheizungen einen hohen Wohnkomfort bieten und sparsam im Energieverbrauch sind.

Was ist bei der Planung und Installation einer Fußbodenheizung zu beachten?

Um sicherzustellen, dass die Heizung effizient arbeitet, gilt es bei der Planung und Installation einer Fußbodenheizung, einige Punkte zu beachten. Zunächst sollten Sie herausfinden, welches System zu Ihren Bedürfnissen und den baulichen Voraussetzungen passt. Denn sowohl eine Warmwasser- als auch eine elektrische Fußbodenheizung haben ihre Vor- und Nachteile.

Die Wahl des Heizsystems hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie der Verfügbarkeit einer Wärmequelle (z. B. Wärmepumpe oder Fernwärme), den Installationskosten, den laufenden Betriebskosten und der Art des Bodenbelags. Letztere kann einen großen Einfluss auf die Effizienz der Fußbodenheizung haben, da einige Materialien die Wärme besser leiten als andere.

Fußbodenheizung mit Fernwärme

Fernwärme und Fußbodenheizungen passen in der Regel gut zusammen und ergeben eine effiziente Heizlösung. Bei den spezifischen Anforderungen und der Kompatibilität helfen unsere Expert:innen sehr gerne weiter!

Weitere Infos zur Fernwärme

Fliesen und Stein sind zum Beispiel optimale Wärmeleiter. Holz-, PVC- oder Teppichböden sind ebenfalls für den Einsatz auf einer Fußbodenheizung geeignet. Diese kann dabei aber an Effizienz verlieren, beispielsweise wenn dichte und dicke Teppiche die Wärmeabgabe schwächen. Neben dem Bodenbelag ist deshalb vor allem auch eine gute Isolierung entscheidend, die die Wärme im Raum hält.

Bei der Installation von wassergeführten Rohrsystemen wird noch einmal in zwei Kategorien eingeteilt: Nass- und Trockensysteme. Der Hauptunterschied liegt in der Art und Weise, wie die Heizung verlegt wird.

Hierbei handelt es sich um eine Installationsweise, bei der die Heizung auf einer Dämmschicht verlegt und mit nassem Estrich übergossen wird. Der Estrich dient neben der Fixierung auch als Wärmeleiter, der die Wärme speichert und in den Raum überträgt. Da der Estrich vor dem Verlegen des Bodenbelags vollständig austrocknen muss, dauert die Installation dieses Systems länger. Das Nasssystem wird daher häufig in Neubauten oder bei einer grundlegenden Renovierung eingesetzt. Mit einer Aufbauhöhe von ca. 90 mm nimmt diese Variante am meisten Platz ein.
Trockensysteme für Warmwasser-BodenheizungenBei diesem System werden die Heizrohre in vorgefertigten Platten direkt unter oder in die Dämmschicht des Bodenbelags verlegt. Sie liegen somit deutlich näher an der Oberfläche. Durch den speziellen Aufbau sparen Sie mit dieser Variante einiges an Aufbauhöhe ein (maximale Aufbauhöhe ca. 50 mm). Die Installation des Trockensystems ist in der Regel schnell erledigt und weniger invasiv als beim Nasssystem, da kein Estrich erforderlich ist. Daher ist das Trockensystem eine beliebte Wahl bei Renovierungen oder in Gebäuden, bei denen das Gewicht eine Rolle spielt. Ein weiterer Vorteil der Trockensysteme besteht in der schnelleren Aufheizzeit gegenüber einem Nasssystem, da die Wärme nicht erst den Estrich aufheizen muss.

Übrigens: Um eine optimale Wärmeverteilung zu gewährleisten, werden die Rohre einer Warmwasser-Fußbodenheizung schnecken- bzw. spiralförmig oder mäanderförmig (parallele Bahnen mit Schlingen für den Richtungswechsel) verlegt.

Die Bodenheizung ins Smart Home integrieren

Ein Handwerker stellt die Verlegung einer Fußbodenheizung fertig, indem er den Estrich aufbringt.
Ob selbstverlegt oder vom Fachpersonal installiert: Eine Fußbodenheizung kann den Wert Ihrer Immobilie steigern. © elenaleonova / E+ via Getty Images

Die Integration Ihrer Fußbodenheizung in ein Smart Home-System steigert nicht nur den Komfort, sondern auch die Effizienz Ihrer Heizung erheblich – etwa, wenn Sie sie mit intelligenten Thermostaten ausstatten. Damit steuern Sie die Temperatur in verschiedenen Räumen individuell und passen sie jederzeit an Ihre Bedürfnisse an. Mithilfe von Zeitplänen programmieren Sie die Heizung zudem so, dass sie sich zu bestimmten Tageszeiten ein- oder ausschaltet. Auch das spart Energie. Zusätzlich stellen Sie die Heizung beispielsweise so ein, dass sie sich automatisch abschaltet, wenn Fenster oder Türen geöffnet werden, um Energieverluste zu minimieren. Viele Smart Home-Systeme bieten zu all diesen Zwecken entsprechende Apps an. Damit fällt die Steuerung Ihrer Fußbodenheizung von unterwegs und sogar aus dem Urlaub ganz leicht. Mit bestimmten Smart Home-Assistenten können Sie Ihre Fußbodenheizung sogar per Sprachbefehl steuern. Erhöhen oder senken Sie die Temperatur in bestimmten Räumen, ohne einen Finger zu rühren.