Für das Versorgungsgebiet der Stadtwerke Düsseldorf AG basierend auf Mittelwerten aus dem Hochbehälter.
Allgemeine Parameter
Hier finden sich größtenteils Angaben, die die Konsument:innen direkt betreffen. Neben der durchschnittlichen Temperatur des Wassers, seinem pH-Wert und dem Härtegrad, der bei der Dosierung von Waschmitteln zu beachten ist, ist auch die elektrische Leitfähigkeit vermerkt. Dieser Wert ist weniger für die Verbraucher, umso mehr aber für die Mitarbeiter der Düsseldorfer Wasserwerke interessant: Er dient als erste schnelle Kontrollgröße für den Salzgehalt. Salze sind natürliche und nur selten künstliche Bestandteile des Wassers. Sollte sich der Salzanteil im Wasser ändern, so hätte das auch Auswirkungen auf dessen elektrische Leitfähigkeit. Mit einer Detailanalyse lässt sich anschließend klären, woran es liegt. Hierfür werden unter anderem die Anionen und Kationen genauer untersucht, denn Salze bauen sich aus diesen Inhaltsstoffen auf.
Allgemeine Parameter
|
Einheit |
Trinkwasser |
Grenzwert** |
Wassertemperatur |
°C |
14,1 |
– |
pH-Wert |
|
7,6 |
6,5 bis 9,5 |
Elektrische Leitfähigkeit bei 25 °C |
µS/cm |
723 |
2.790 |
Gesamthärte (Erdalkalisumme) |
°dH mmol/l |
14,6 2,61 |
– – |
Karbonathärte |
°dH |
10,1 |
|
Härtebereich nach dem Waschmittelgesetz |
|
hart |
– |
* Trinkwasseranalyse auf Basis der Daten von Januar 2022 bis Januar 2023 ** derzeit gültige Trinkwasserverordnung (TrinkwV) *** „<“ bedeutet Messwert ist kleiner als die analytische Bestimmungsgrenze **** Stichproben |
Anionen
Anionen sind Wasserinhaltsstoffe, die eine negative Ladung aufweisen. Sie dienen dazu, die chemisch-physikalische Beschaffenheit des Wassers zu beschreiben. Eltern, die mit Trinkwasser Babynahrung zubereiten, sollten besonders auf das Nitrat achten: dessen Menge sollte möglichst niedrig liegen, wie es beim Düsseldorfer Trinkwasser der Fall ist und den Grenzwert von 50 Milligramm pro Liter nicht überschreiten. Nitrit ist ein Abbauprodukt des Nitrats und sollte nicht im Trinkwasser vorkommen. Chlorid ist ein Bestandteil des Kochsalzes und ein wichtiger Geschmacksträger. Es sollte aber nicht über dem Grenzwert liegen, da es sonst Metalle schädigen würde. Das Düsseldorfer Wasser wird nicht mit Fluorid versetzt. Der ausgewiesene Gehalt ist – wie auch beim Sulfat und Chlorid – natürlichen Ursprungs. Ein zu hoher Sulfatanteil wirkt abführend und wäre insbesondere für Kinder nicht geeignet.
Anionen
|
Symbol |
Einheit |
Trinkwasser |
Grenzwert** |
Nitrat |
NO3- |
mg/l |
10,9 |
50 |
Nitrit |
NO2- |
mg/l |
< 0,02*** |
0,50 |
Fluorid |
F- |
mg/l |
0,14 |
1,5 |
Chlorid |
Cl- |
mg/l |
80 |
250 |
Sulfat |
SO42- |
mg/l |
57 |
250 |
Phosphat |
|
|
< 0,07 |
- |
Hydrogencarbonat |
HCO3- |
mg/l |
219 |
– |
* Trinkwasseranalyse auf Basis der Daten von Januar 2022 bis Januar 2023 ** derzeit gültige Trinkwasserverordnung (TrinkwV) *** „<“ bedeutet Messwert ist kleiner als die analytische Bestimmungsgrenze **** Stichproben |
Kationen
Kationen sind positiv geladene Wasserinhaltsstoffe, die – wie die Anionen – über die chemisch-physikalische Wasserqualität Auskunft geben. Die meisten der hier gelisteten Namen sind auch auf den Etiketten von Mineralwasserflaschen zu lesen. Calcium, Magnesium, Natrium und Kalium sind natürliche Mineralstoffe, die der menschliche Körper benötigt. Calcium und Magnesium ergeben zusammen die Gesamthärte des Wassers. Ammonium hingegen ist ein Parameter, der Verunreinigungen anzeigen kann und deshalb möglichst niedrig liegen sollte.
Kationen
|
Symbol |
Einheit |
Trinkwasser |
Grenzwert** |
Natrium |
Na+ |
mg/l |
44 |
200 |
Magnesium |
Mg2+ |
mg/l |
12 |
– |
Calcium |
Ca2+ |
mg/l |
84 |
– |
Kalium |
K+ |
mg/l |
4,1 |
– |
Ammonium |
NH4+ |
mg/l |
< 0,02*** |
0,50 |
* Trinkwasseranalyse auf Basis der Daten von Januar 2022 bis Januar 2023 ** derzeit gültige Trinkwasserverordnung (TrinkwV) *** „<“ bedeutet Messwert ist kleiner als die analytische Bestimmungsgrenze **** Stichproben |
Sensorische Parameter
Sensorische Parameter
|
Einheit |
Trinkwasser |
Grenzwert** |
Geruch (als TON) bei 23°C |
- |
1 |
3 |
Geschmack |
- |
erfüllt |
annehmbar und ohne anormale Veränderung |
Mikrobiologische Parameter
Die hygienischen Anforderungen an ein Trinkwasser werden in vollem Umfang erfüllt.
Elemente und Schwermetalle
In dieser Rubrik sind die Stoffe verzeichnet, die nicht ins Trinkwasser gehören. Zu jedem der aufgelisteten Parameter gibt es daher einen Grenzwert. Das Wasser der Stadtwerke Düsseldorf liegt bei allen Angaben deutlich unterhalb der Vorgaben, was seine gute Qualität belegt.
Elemente und Schwermetalle
|
Symbol |
Einheit |
Trinkwasser |
Grenzwert** |
Aluminium |
Al |
mg/l |
< 0,020 |
0,200 |
Antimon |
Sb |
mg/l |
< 0,0002 |
0,0050 |
Arsen |
As |
mg/l |
< 0,001 |
0,010 |
Blei |
Pb |
mg/l |
< 0,0002 |
0,010**** |
Bor |
B |
mg/l |
< 0,060 |
1,0 |
Cadmium |
Cd |
mg/l |
< 0,0007 |
0,0030 |
Chrom |
Cr |
mg/l |
< 0,002 |
0,050 |
Eisen |
Fe |
mg/l |
< 0,020 |
0,200 |
Kupfer |
Cu |
mg/l |
< 0,030 |
2,0**** |
Mangan |
Mn |
mg/l |
< 0,020 |
0,050 |
Nickel |
Ni |
mg/l |
< 0,002 |
0,020**** |
Quecksilber |
Hg |
mg/l |
< 0,00001 |
0,0010 |
Selen |
Se |
mg/l |
< 0,001 |
0,010 |
Uran |
U |
mg/l |
< 0,0006 |
0,010 |
* Trinkwasseranalyse auf Basis der Daten von Januar 2022 bis Januar 2023 ** derzeit gültige Trinkwasserverordnung (TrinkwV) *** „<“ bedeutet Messwert ist kleiner als die analytische Bestimmungsgrenze **** Stichproben |
Organische Parameter
Diese Rubrik behandelt sogenannte Spurenstoffe. Das sind Mikroverunreinigungen, die unter anderem aus Pflanzenschutzmitteln stammen. Die Werte dienen neben der Überprüfung der Wasserqualität auch der Überwachung der Aufbereitungsanlagen, die die Spurenstoffe herausfiltern und zurückhalten.
Organische Parameter
|
|
Einheit |
Trinkwasser |
Grenzwert*** |
Benzol |
|
mg/l |
< 0,00010 |
0,0010 |
Benzo[a]pyren |
|
mg/l |
< 0,000002 |
0,000010 |
Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe |
|
mg/l |
< 0,000002 |
0,00010 |
1,2-Dichlorethan |
|
mg/l |
< 0,00010 |
0,0030 |
Tetrachlorethen / Trichlorethen |
|
mg/l |
< 0,00010 |
0,010 |
Pflanzenschutzmittel (einzeln) |
|
mg/l |
< 0,000010 |
0,00010 |
Pflanzenschutzmittel (gesamt) |
|
mg/l |
< 0,000010 |
0,00050 |
Vinylchlorid |
|
mg/l |
< 0,000050 |
0,00050 |
* Trinkwasseranalyse auf Basis der Daten von Januar 2022 bis Januar 2023 ** derzeit gültige Trinkwasserverordnung (TrinkwV). *** < bedeutet Messwert ist kleiner als die analytische Bestimmungsgrenze **** Stichproben |
Sonstige Parameter
Unter „sonstige Parameter“ sind verschiedene Testergebnisse zusammengefasst. Mehrere von ihnen funktionieren als Kontrollgröße zur Überprüfung des Trinkwassers am Wasserwerksausgang und im Verteilnetz. Eine erhöhte Trübung oder Färbung kann beispielsweise auf eine Störung in der Aufbereitung oder im Rohrnetz hinweisen. Aufgrund der Wasseraufbereitung mit Aktivkohle nach dem Düsseldorfer Verfahren sind organische Kohlenstoffe in dem Wasser der Stadtwerke nur zu geringen Anteilen enthalten. Die Werte der Säure- und Basekapazität sind besonders für Installationsunternehmen interessant, die unter Berücksichtigung dieser Angaben passende Gebäudeleitungen auswählen.
Sonstige Parameter
|
Einheit |
Trinkwasser |
Grenzwert* |
Färbung (spektraler Absorptionskoeffizient bei 436 nm) |
m-1 |
< 0,10 |
0,5 |
Trübung |
NTU |
< 0,10 |
1,0 |
Bromat |
mg/l |
< 0,0010 |
0,010 |
Cyanid |
mg/l |
< 0,01 |
0,050 |
Basekapazität KB 8,2 |
mmol/l |
0,29 |
– |
Säurekapazität KS 4,3 |
mmol/l |
3,60 |
– |
Calcitlösekapazität |
mg/l CaCO3 |
-6,5 calcitabscheidend |
10 |
Gesamter organischer Kohlenstoff (TOC) |
mg/l |
0,41 |
– |
Die hygienischen Anforderungen an ein Trinkwasser werden in vollem Umfang erfüllt.
Zusatzstoffe
Es werden keine Zusatzstoffe zugegeben.
Spurenstoffe
Spurenstoffe sind durch den Menschen in die Umwelt eingetragene Substanzen, die in sehr geringen Konzentrationen im Trinkwasser bestimmbar sind, weil sie im Prozess der Trinkwasseraufbereitung nicht vollständig entfernt werden können.
Die aufgeführten Spurenstoffe sind durch die Trinkwasserverordnung nicht mit einem Grenzwert geregelt. Der Einfluss auf den Menschen wird beim Nachweis im Trinkwasser vom Umweltbundesamt toxikologisch bewertet und die Stoffe erhalten zur Vorsorge einen gesundheitlichen Orientierungswert (GOW), der bei Vorliegen ausreichender Daten in einen Leitwert (LW) überführt wird. Für eine detaillierte Beschreibung des GOW-Konzeptes wird auf die UBA-Empfehlung „Bewertung der Anwesenheit teil- oder nicht bewertbarer Stoffe im Trinkwasser aus gesundheitlicher Sicht“ verwiesen (Umweltbundesamt 2003). Beim Fehlen toxikologischer Daten (z.B. Hormone, endokrine Substanzen in der nachfolgenden Tabelle) genügt der GOW1 von 0,1 μg/l der Mindestanforderung nach §6 (1) TrinkwV, demgemäß selbst bei lebenslangem Genuss des Trinkwassers kein Anlass für eine gesundheitliche Besorgnis ausgehen darf. Die Auswahl der untersuchten Substanzen bezieht sich auf bekannte oder mögliche Kontaminationen des Rohwassers und ist spezifisch für das Trinkwasser in Düsseldorf und Mettmann.
Spurenstoffe
|
Einheit |
Trinkwasser |
GOW |
Arzneistoffe |
Amidotrizoesäure |
µg/l |
0,050 |
1,0 |
Candesartan |
µg/l |
<0,010 |
0,3 |
Carbamazepin |
µg/l |
<0,010 |
0,3 |
Iopamidol |
µg/l |
<0,010 |
1,0 |
Primidon |
µg/l |
<0,010 |
3,0 |
Sotalol |
µg/l |
<0,010 |
- |
Sulfamethoxazol |
µg/l |
<0,010 |
0,1 |
Terbutalin |
µg/l |
<0,010 |
- |
Trimethoprim |
µg/l |
<0,010 |
- |
Hormone |
|
|
|
17-beta-Estradiol |
µg/l |
<0,0001 |
- |
Estron |
µg/l |
<0,0001 |
- |
Estriol |
µg/l |
<0,001 |
- |
17-alpha-Ethinylestradiol |
µg/l |
<0,0001 |
- |
Mestranol |
µg/l |
<0,001 |
- |
Norethisteron |
µg/l |
<0,001 |
- |
Endokrin wirksame Substanzen |
|
|
|
4-tert.-Oktylphenol |
µg/l |
<0,005 |
- |
4-iso-Nonylphenol |
µg/l |
<0,025 |
- |
Bisphenol A |
µg/l |
<0,005 |
- |
Nicht relevante Metabolite von Pflanzenschutzmitteln |
|
|
|
Desphenylchloridazon, B-Metabolit von Chloridazon |
µg/l |
< 0,010 |
3,0 |
Dimethylsulfamid (DMS), Metabolit von Tolylfluanid |
µg/l |
0,027 |
1,0 |
Polyfluorierte Verbindungen |
|
|
|
PFBA Perfluorobutanoat |
µg/l |
0,0035
|
10 (LW) |
Perfluorooctanoat (n-Isomer) |
µg/l |
<0,001 |
0,1 (LW) |
PFBS Perfluorobutylsulfonat |
µg/l |
<0,0011 |
6 (LW) |
PFOS Perfluorooctylsulfonat (n-Isomer) |
µg/l |
<0,0016 |
0,1 (LW) |
PFAS-20 (07.11.2022) |
µg/l |
0,011 |
|
Weitere chemische Stoffe |
|
|
|
Acesulfam |
µg/l |
< 0,010 |
- |
Amidosulfonsäure |
µg/l |
8,6 |
2000 (LW) |
Benzotriazol |
µg/l |
< 0,010 |
3,0 |
1,4-Dioxan |
µg/l |
0,47 |
5,0 |
EDTA |
µg/l |
< 0,05 |
- |
Methyl-1-H-Benzotriazole |
µg/l |
< 0,010 |
- |
Trifluoracetat |
µg/l |
1,3 |
60 (LW) |
Chrom (VI) |
µg/l |
0,19 |
- |
Bessere Überwachung der Trinkwasserqualität- ein neuer Weg, den Fokus auf das zu legen, was uns in Düsseldorf und Mettmann wichtig ist!
Seit Anfang 2018 gibt es eine weitere Möglichkeit zur Ausgestaltung der gesetzlich vorgeschriebenen Überwachung des Trinkwassers. Eine Änderung der EG-Trinkwasserrichtlinie hat die Weichen für die Einführung einer Flexibilisierung in der Überwachung gestellt:
Wasserversorgungsunternehmen können nach wie vor das Trinkwasser auf sämtliche Parameter der Trinkwasserverordnung untersuchen. Sie können nun aber auch – in Abstimmung mit den jeweiligen, zuständigen Gesundheitsämtern – ihre Überwachung an die Situation vor Ort anpassen, indem sie die zu untersuchenden Parameter und die Untersuchungshäufigkeiten so festlegen, dass die Ergebnisse einen maximalen Erkenntnisgewinn liefern. Grundlagen dafür sind eine Risikobewertung, die Auswertung von bisherigen Daten zur Trinkwasserqualität und Untersuchungen im Einzugsgebiet.
Diese Möglichkeit, die gesetzlich vorgeschriebenen Untersuchungspflichten an dem Vorkommen von Stoffen im Roh- und Trinkwasser ausrichten zu können, wenden wir nun an: Wir prüfen, welche Gefährdungen in unserem Einzugsgebiet und Versorgungssystem relevant sein könnten und passen die regelmäßigen Untersuchungen des Trinkwassers entsprechend an. Denn mit Risikobewertungen können wir, in Abstimmung mit den Gesundheitsämtern, eventuell neu auftretende Gefährdungen erkennen, das Trinkwasser gezielter untersuchen und besser reagieren.
Wir vermeiden überflüssige Trinkwasser-Untersuchungen, indem wir nun die Stoffe weniger häufig messen, von denen wir wissen, dass sie seit vielen Jahren stets in Konzentrationen weit unterhalb des jeweiligen Grenzwertes vorkamen; dafür untersuchen wir andere häufiger.
In unseren Berichten über die Ergebnisse unserer Trinkwasserüberwachung (www.swd-ag.de) sehen Sie daher ab jetzt einige Änderungen hinsichtlich der Parameter, über die wir berichten. Wenn Sie Fragen hierzu haben, können Sie sich gerne für weitere Auskünfte an uns wenden.