PrivatkundenGeschäftskundenÜber unsKarriere
Smart Metering: Frau hält Tablet mit passender Web-Applikation in der Hand.

Smart Metering im Überblick

Intelligente Stromzähler als Beitrag zur Digitalisierung der Energiewende


Joachim GerloffJoachim Gerloff|12. April 2022

Smart Metering erweist sich als einfache und komfortable Methode, Zählerstande digital auszulesen. Selbstständiges Ablesen ist nicht mehr nötig. Ganz nebenbei leisten Sie damit sogar einen wichtigen Beitrag zur Energiewende. Was es genau mit den intelligenten Messsystemen auf sich hat und wie diese funktionieren, erfahren Sie hier.

Was ist Smart Metering?

Der Begriff Smart Metering stammt aus dem Englischen und steht für das „intelligente Messen“ von Energie, um den Energieverbrauch digital zu ermitteln und abschließend abzurechnen. Genau genommen handelt es sich dabei um die Fernauslesbarkeit von sogenannten Smart Metern, also digitalisierten Zählern für (derzeit zunächst) Strom. Diese intelligente Messtechnik bezeichnet das technisch neue Messen, Ermitteln und Steuern des Energieverbrauches sowie der -zufuhr. Sie ist für Unternehmen und Privatpersonen gleichermaßen relevant und findet immer mehr Einzug in unser Leben. Durch Smart Metering wird die Digitalisierung der Energiewende und die Zielerreichung der Klimaziele vorangetrieben.

Die anfallenden Daten aus Ihrem Stromverbrauch werden übergeordnet von einem Messstellenbetreiber an Ihren Energielieferanten übermittelt. Dieser kann auf Basis der Daten Optimierungen des Stromnetzes und der Lasten angehen bzw. flexible Tarife perfekt auf den Bedarf seiner Kund:innen anpassen. Für Sie als Verbraucher:innen stehen neben den Zählern auch Online-Anwendungen des Smart Meterings zur Verfügung. So behalten Sie ganz einfach einen Überblick über Ihren Energieverbrauch bzw. Ihr Verbrauchsverhalten im Allgemeinen.

Vorteile von Smart Metering

  • automatische Übermittlung der Zählerdaten an Netzbetreiber oder Energielieferant

  • regelmäßige Kosten- und Verbrauchsinformationen

  • Ablesung vor Ort überflüssig

  • regelmäßige Kontrolle, Steuerung und Optimierung des eigenen Verbrauchsverhalten möglich

  • monatliche Abrechnung als zubuchbares Feature im SelfService – keine überraschenden Nachzahlungen bei der Jahresabrechnung

Installation eines Smart Meters © Netzgesellschaft Düsseldorf
Ein intelligentes Messsystem (iMSys) ist eine erweiterte moderne Messeinrichtung mit sogenanntem Smart-Meter-Gateway als Schnittstelle für Datenübermittlung. © Netzgesellschaft Düsseldorf

Smart Metering: ein wichtiger Beitrag zur Digitalisierung der Energiewende

Bereits im September 2016 verabschiedete die Bundesregierung das Gesetz zur Digitalisierung der Energiewende. Sie legte damit den Grundstein für den Smart Meter Rollout, also den Einbau moderner Messeinrichtungen und intelligenter Messsysteme. Ziel ist es, die Stromnetze, die Energieerzeugung und den -verbrauch digital zu verknüpfen und so eine Verbesserung der Energieeffizienz im Sinne der Energiewende zu erreichen. Zudem sollen Sie als Verbraucher aktiver am Strommarkt teilhaben und zu einem bewussteren Umgang mit Energie angeregt werden.

Energiewende: Umstieg auf nachhaltige Energieträger

Ein klimaneutraler Lebensstil wird immer gefragter. Um die Klimaziele zu erreichen, ist die Energiewende unabdingbar - und wir alle können dazu unseren Beitrag leisten. Wie genau? Das erfahren Sie in unserem entsprechenden Magazin-Artikel.

Zur Energiewende

Ist der Einbau eines Smart Meters Pflicht?

Multi Metering Management

Mit dem Multi Metering Management Paket der Stadtwerke Düsseldorf profitieren insb. Wohnungs- und Immobilienwirtschaft von einem Premium-Service, der Metering und Submetering spielend leicht miteinander verbindet. Wir machen Ihren Zähler smart und vereinfachen Ihre Ablesung des Zählerstandes. Lesen Sie hier mehr und entscheiden Sie sich für unser unverbindliches Angebot.

Fakt ist: Mit dem Gesetz zur Digitalisierung der Energiewende sollen die klassischen analogen Stromzähler den digitalen Varianten weichen. Seit 2017 wurden die ersten Haushalte mit einem durchschnittlichen Jahresverbrauch von unter 6.000 kWh auf moderne Messeinrichtungen umgestellt. Obligatorisch ist der Einbau eines intelligenten Messystem (iMSys), also eines Smart Meters, seit 2020 – allerdings nur für Verbraucher:innen mit einem jährlichen Stromverbrauch ab 6.000 kWh. Bis 2032 soll der Einbau von intelligenter Messtechnik (moderne Messeinrichtungen und intelligente Messsysteme) in vielen deutschen Haushalten und Gewerbebetrieben vollzogen sein.

Einbau eines digitalen Stromzählers mit Smart-Meter-Gateway © Netzgesellschaft Düsseldorf
Das Smart-Meter-Gateway (hier in blau) dient als Kommunikationseinheit des intelligenten Messsystems. © Netzgesellschaft Düsseldorf

Was ist ein Smart Meter?

Funktionsweise eines intelligenten Messsystems mit Smart-Meter-Gateway
Ein Smart Meter besteht unter anderem aus dem Zähler und einem Kommunikationsmodul (Smart-Meter-Gateway). © Netzgesellschaft Düsseldorf

Smart Meter (zu dt. intelligenter Zähler) sind digitale, vernetzte Zähler für Ressourcen und Energien wie Strom. Smart-Meter-Gateways (Kommunikationsmodule) bilden das technische Fundament, um die Stromerzeugung und -verteilung sowie den Stromverbrauch flexibel zu steuern. Der Smart Meter selbst hilft dabei die Kommunikation zwischen Stromerzeuger, -verbraucher und Stromnetz zu verbessern, indem die Verbrauchswerte ermittelt und allen Beteiligten verfügbar gemacht werden.

Mittels Ihres Smart Meters und einer damit verbundenen App oder Webanwendung können Sie Ihren aktuellen Energieverbrauch einsehen. In der Regel dürfen Sie dieses intelligente Messsystem für sich beanspruchen, wenn Sie einen Jahresstromverbrauch von mehr als 6.000 kWh haben. Vorerst werden jedoch große Unternehmen mit diesen Systemen ausgestattet. Private Haushalte erhalten daher zunächst moderne Messeinrichtungen, die zu einem späteren Zeitpunkt zu intelligenten Messystemen umgerüstet werden können. Doch worin liegt da eigentlich der Unterschied?

Zwei unterschiedliche Messysteme

Moderne Messeinrichtung (mMe)

Eine moderne Messeinrichtung (mMe) ersetzt den analogen Stromzähler und kann mehr als nur den aktuellen Zählerstand anzeigen. So können Sie darüber hinaus auch Ihren Stromverbrauch der letzten Tage, Wochen und Monate anzeigen lassen. Einen Kommunikationskanal für die digitale Übermittlung der Netz- und Verbrauchswerte suchen Sie hier vergeblich. Somit muss jemand zum Ablesen des Zählerstandes vorbeikommen oder Sie übernehmen dies selbst.

Intelligente Messsysteme (iMSys)

Intelligente Messsysteme (iMSys) sind digitale Stromzähler mit einer Kommunikationseinheit (Smart-Meter-Gateway) und folglich als erweiterte, moderne Messeinrichtung zu verstehen. Hier ist eine Kommunikation zu beiden Seiten, also zum Verbraucher und Energieversorger möglich, denn die Netz- und Verbrauchswerte können digital übermittelt werden. Das iMSys gibt an, wie viel Strom eingespeist oder verbraucht wird. Die Werte sehen Sie online am PC oder per App ein.

Wie funktioniert ein Smart Meter?

Ihre Verbrauchsdaten können per Mobilfunk, Internet oder über die Stromleitung übertragen werden. Die Übertragungsart bestimmt der Messstellenbetreiber. In den meisten Fällen handelt es sich um eine Übertragung per Mobilfunk. Für eine gelungene Übermittlung muss das Kommunikationsmodul, das Smart-Meter-Gateway, vorhanden sein. Die Daten werden zuerst sicher erfasst und anschließend in regelmäßigen Abständen an einen geschützte Systeme des Messstellenbetreibers geliefert. Die Datenübertragung erfolgt verschlüsselt über eine gesicherte Datenverbindung. In Ihrer (webbasierten) App sind alle Stromwerte seit Installation des Smart Meters bis zum Vortag dargestellt und ermöglichen Ihnen einen aktuellen Einblick in Ihr Verbrauchsverhalten.

Jedes Smart-Meter-Gateway hat eine Schnittstelle zu drei möglichen Netzwerken. Das lokale metrologische Netz (LMN) verbindet das Smart-Meter-Gateway mit den Verbrauchszählern in Ihrem Zuhause, aktuell z. B. ihr Stromzähler. Über das Heimnetz Home Area Network (HAN) kann die Kommunikation zwischen dem Gateway und den steuerbaren Energieverbrauchern und Energieerzeugern im Haus stattfinden. Zu guter Letzt existiert das Wide Area Network (WAN). Hierüber findet die externe Kommunikation zwischen Gateway und Messtellenbetreiber statt.

Digitale Stromzähler

Volle Transparenz für Ihre Stromkosten, absolute Kontrolle über Ihren Verbrauch und dabei noch Energie sparen - klingt einfach und mit den digitalen Stromzählern ist es das auch. Welche Stromzähler es gibt und was Sie dazu alles wissen sollten, erfahren Sie hier.

Datenschutz: So sicher ist Smart Metering

Beim Smart Metering steht der Schutz Ihrer Daten jederzeit im Fokus. So schreibt der Gesetzgeber hohe Sicherheitsanforderungen vor, die das Bundesamt für die Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) überwacht. Das Bundesamt wiederum gibt den Herstellern strenge Vorgaben und prüft die Geräte genaustens, bevor sie beim Endkunden landen - entsprechend hoch sind die Sicherheitsstandards.

Das könnte Sie auch interessieren

Eine Frau und ein Mann mit einem Tablet in der Hand stehen in einer modernen Industriehalle mit diversen Maschinen. © Westend61 / Westend61 via Getty Images

Matthias Hausmann11. August 2023

Industrie 4.0 – Chancen und Herausforderungen der digitalen Transformation

Im Zeitalter der digitalen Transformation in der Industrie verschmelzen Technologie und Produktion zu Smart Factories.

Ein kleiner Junge mit einer Wassermelone und Sonnenkollektoren im Hintergrund. © Iuliia Bondar / Moment via Getty Images

Matthias Hausmann15. November 2024

Energie von morgen – Düsseldorfs Kitas und Schulen setzen auf Solarenergie

Unser Beitrag zur Klimastadt 2035: Wir stellen Ihnen das Pilotprojekt „Modellkitas“ vor.

Agri-PV: Orangenbaumplantage und Solarkraftwerk © DiyanaDimitrova / iStock/ Getty Images Plus via Getty Images © DiyanaDimitrova / iStock/ Getty Images Plus via Getty Images

Matthias Hausmann4. Oktober 2024

Landwirtschaft neu gedacht: mit Agri-Photovoltaik doppelt profitieren

Strom vom Acker – eine Utopie? Keineswegs!