Die Finanzierung der neuen Heizung
Ist die Heizung defekt, muss dringend Ersatz her. Denn wer möchte an kalten Tagen oder gar im Winter im Kalten sitzen? Noch größer wird der Handlungsbedarf, wenn auch die Warmwasserbereitung zentral an die Heizung gekoppelt ist und ebenfalls ausfällt. Die regelmäßige Erneuerung der Heizung ist eine Investition, für die Hauseigentümer:innen entsprechende Rücklagen bilden sollten. Werden sie von dem Defekt allerdings im wahrsten Wortsinn „kalt erwischt“, stellt sich die Frage nach einer Finanzierung.
Die Stadtwerke Düsseldorf bieten im Heizungsbereich einige Möglichkeiten, zum Beispiel Wärmepumpen, thermische Solaranlagen und weiteren Maßnahmen.
Staatliche Fördermittel können die Heizungsfinanzierung erleichtern. Diese werden über die KfW Bank oder das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) vergeben. Bei der KfW Bank gibt es zinsgünstige Darlehen und Tilgungszuschüsse. Wer beispielsweise von einer veralteten Heizungsanlage auf eine moderne Gas-Brennwerttherme umsteigt, kann sich mit dem richtigen Programm zehn Prozent der Anschaffungskosten als Tilgungszuschuss sichern. Die Fördermittel des BAFA sind auf die Förderung erneuerbarer Energien ausgerichtet. Zuschüsse gibt es beispielsweise für die Anschaffung einer Wärmepumpe oder die Installation einer solarthermischen Anlage, die die bestehende Heizung fortan mit Sonnenenergie unterstützt. Im Düsseldorfer Stadtgebiet ist der Einstieg bzw. Umstieg auf Fernwärme eine weitere Option – dies wird von der Stadt Düsseldorf im Rahmen des Programms „ Klimafreundliches Wohnen und Arbeiten in Düsseldorf “ gefördert.
Heizungskosten: Der Kessel ist nur ein Teil
Bei dem Begriff neue Heizung werden die meisten nur an den neuen Heizkessel denken. Auch wenn dieser den größten Posten bei der Anschaffung ausmacht, gilt es zahlreiche weitere Faktoren zu beachten. Zunächst muss die alte Anlage entsorgt werden, was zusätzliche Kosten verursacht. Erfolgt ein Wechsel des Energieträgers, beispielsweise von Öl zu Gas, muss auch der alte Öltank raus. Eine Gasheizung verlangt darüber hinaus nach einem Anschluss an die Gasversorgung. Besteht dieser Hausanschluss noch nicht, müssen die Eigentümer:innen auch diesen in die finanzielle Planung mit einkalkulieren.
Auch beim Austausch einer alten Gasheizung gegen eine neue können zusätzliche Kosten entstehen, mit denen Hauseigentümer:innen häufig nicht rechnen. Der aktuelle Stand der Technik in punkto Gastherme ist die Erdgas-Brennwerttechnik. Sie nutzt auch die Abwärme aus dem Abgas. In der Folge ist das Abgas dann allerdings abgekühlt und relativ feucht. Damit dies nicht zu Problemen im Schornstein führt, muss dort ein Kunststoff- oder Edelstahlrohr eingezogen werden.
Um die erzeugte Heizwärme effizient zu verteilen, ist nach der Heizungsinstallation ein sogenannter hydraulischer Abgleich sinnvoll. Dabei stellt der Fachbetrieb mit Ventilen sicher, dass jeder Heizkörper gleich gut mit warmem Wasser versorgt wird. Denn eine nicht hydraulisch abgeglichene Anlage mindert die Effizienz der neuen Heizung, sodass die Heizkosten in geringerem Umfang sinken, als möglich wäre.
Der hydraulische Abgleich kostet mehrere hundert Euro und ist bei öffentlichen und gewerblichen Bauwerke Pflicht, ebenso bei KFW-geförderten Heizungsanlagen im Rahmen der Inanspruchnahme staatlicher Fördermittel. Bei Bestandsanlagen gibt es von der BAFA ein eigenes Förderprogramm für den hydraulischen Abgleich (Heizungsoptimierung).
Neben diesen einmaligen Kosten entstehen auch bei einer neuen Heizung laufende Kosten. Dies ist zum einen der Brennstoffbezug – der im Vergleich zur Altanlage deutlich reduziert ist. Hinzu kommen Reparatur und Wartungskosten, um die volle Funktion zu erhalten. Auch bei einer neuen Heizung müssen die Eigentümer:innen also ausreichende Rücklagen bilden.
Heizung kaufen – Eigentum für Eigentümer:innen
Für viele Eigentümer:innen ist es wichtig, dass die Heizung in ihrem Haus auch ihnen gehört. Die Vorteile liegen auf der Hand: Die Heizung kann so ausgestaltet werden, wie man es sich wünscht. Und durch die eigene Anlage kann man jederzeit flexibel den Anbieter beim Bezug des Brennstoffs wechseln.
Die Möglichkeiten an Heizsystemen sind heute so breit wie nie. Einige Beispiele sind:
Erdgas-Brennwertkessel, ggf. in Kombination mit Solarthermie
Öl-Brennwertkessel, ggf. in Kombination mit Solarthermie
Holzpellets-Kessel, ggf. in Kombination mit Solarthermie
Wärmepumpen
Mikro-KWK-Anlagen
Brennstoffzellen
Fernwärme (sofern verfügbar)
Bei der Wahl der Anlage können verschiedene Faktoren, wie ein niedriger Anschaffungspreis, eine hohe Effizienz oder eine gute Umweltverträglichkeit den Ausschlag geben. Dabei ist zu beachten, dass die Heizungsanlage bei guter Pflege und den richtigen Einstellungen 15 bis 20 Jahre betrieben wird. Niedrige Betriebskosten durch einen effizienten Einsatz des gewählten Brennstoffs zahlen sich daher auf lange Sicht stark aus.
Neben den Vorteilen bedeutet die Entscheidung für eine eigene Heizung auch, dass die gesamte Verantwortung bei den Eigentümer:innen liegt. Die regelmäßige Heizungswartung muss beauftragt werden, um langfristig einen störungsfreien Betrieb der Anlage sicherzustellen. Und auch bei einer gut gewartete Anlage können Störungen auftreten. Wird die Heizung finanziert, schlagen dann auch die Reparaturkosten zusätzlich zu den monatlichen Raten zu Buche.
Beispiel einer Heizungsfinanzierung
Die Kosten für eine Heizungsfinanzierung hängen entscheidend von der veranschlagten Investitionssumme ab. Der Vorteil bei der Heizungsfinanzierung ist, dass sich die Kosten sehr gut kalkulieren lassen. Hauseigentümer:innen sollten von dem Installateur ein verbindliches Angebot einfordern, mit dem sie einen entsprechenden Kredit beantragen können.
Ein Beispiel: Eine veraltete Erdgas-Heizung ohne Brennwerttechnik soll gegen eine moderne Erdgas-Brennwertanlage in Kombination mit einer solarthermischen Anlage zur Heizungsunterstützung ausgetauscht werden. Die Kosten für die neue Gastherme, die Solarthermieanlage, das Innenrohr für den Schornstein, den Austausch alter Rohrleitungen und den Hydraulischen Abgleich der Anlage belaufen sich auf rund 15.000 Euro. Über das Marktanreizprogramm, das über das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) vergeben wird, erhalten die Eigentümer eine Förderung von rund 2.500 Euro. Über das Anreizprogramm Energieeffizienz (APEE) der Bundesregierung können sie ebenfalls noch einmal rund 1.000 Euro an Fördermitteln erhalten. Die verbleibenden rund 11.000 Euro finanzieren sie komplett über Kredit, was bei einer Laufzeit von vier Jahren bei einem Zinssatz von etwa fünf Prozent eine monatliche Rate von rund 350 Euro verursacht.