Reparatur oder neue Heizung? Diese Frage stellen sich viele Hausbesitzer, wenn die Anlage streikt und defekte Teile teuer ausgetauscht werden müssen. Doch auch ohne Notfall im Heizungskeller gibt es gute Gründe, über eine Erneuerung der alten Anlage nachzudenken. Zum einen sinken die Energiekosten, denn neue Anlagen arbeiten in der Regel deutlich sparsamer und klimafreundlicher. Zum anderen müssen bestimmte Anlagen, die älter als 30 Jahre sind, per Gesetz ersetzt werden.
Woran erkenne ich, dass etwas nicht in Ordnung ist?
Am augenscheinlichsten ist natürlich, wenn die Heizung nicht mehr funktioniert oder nur sehr eingeschränkt arbeitet. Die Gründe dafür können vielfältig sein: zum Beispiel ein Defekt am Kessel, der Pumpe oder anderer Bauteile. Fachleute können dies am ehesten beurteilen. Daher sollten Sie bei Problemen einen Heizungsbetrieb anfordern bzw. Ihren Vermieter informieren.
Allerdings kann auch ein ungewöhnlich hoher Verbrauch ein Indiz dafür sein, dass etwas nicht in Ordnung ist. In diesem Fall muss nicht unbedingt die Heizung kaputt sein, sondern manchmal arbeitet das System nicht effektiv. Hier hilft beispielsweise ein hydraulischer Abgleich, bei dem ein Heizungsprofi die Anlage optimal einstellt, so dass alle Heizkörper in der Wohnung wieder gleichmäßig warm werden. Auch die Funktion von Raumthermostaten oder Thermostatventilen sollten beim Heizungscheck genauer unter die Lupe genommen werden. Ein Pumpentausch kann ebenfalls in Betracht gezogen werden – moderne Pumpen arbeiten nicht nur effizienter, sie brauchen auch deutlich weniger Strom. Und schließlich kann die alte Anlage auch über die Einstellung der Regelung für Heiz- und Warmwasserzeiten, Heizkurve und Co. optimiert werden.
Läuft doch… warum wechseln?
Auch bei alten, aber noch funktionierenden Anlagen sollte zumindest über eine Modernisierung nachgedacht werden. Denn egal ob Ölheizung oder Gasheizung: Viele Anlagen in deutschen Heizungskellern sind überdimensioniert, nicht mehr auf dem Stand der Technik und verbrauchen unnötig viel Energie. Dies schlägt sich dann auf der Rechnung für Öl oder Gas nieder. Dazu kommt, dass die Preise für fossile Brennstoffe langfristig eher steigen werden. Da haben sich die Kosten für die sparsame Heizungsanlage vergleichsweise schnell amortisiert. Außerdem nicht zu vergessen: Das Risiko für die Reparaturanfälligkeit der Altanlage steigt – auch diese potentiellen Kosten sollten in eine Kalkulation mit einfließen. Wieviel CO2 der Umwelt erspart werden kann, sollte ein weiteres Kriterium für die Erneuerung sein.
Wann sich ein Austausch lohnt
Ob sich generell ein Austausch lohnt, lässt sich nicht pauschal beantworten. Denn hier spielen viele Faktoren eine Rolle: zum Beispiel das Alter der Anlage, der Verbrauch, die laufenden Kosten und der Energieträger. Experten sagen, dass sich die Anschaffung einer neuen Heizung häufig rentiert, oft lohnt es sich bereits nach 10 bis 15 Jahren. Ob sich eine Modernisierung im Einzelfall lohnt, klärt unter anderem eine Vergleichsrechnung: Wie teuer ist eine Neuanschaffung im Vergleich mit den Brennstoffkosten der Altanlage? Einsparungen von mehreren hundert Euro im Jahr an Brennstoffkosten sind nach einer Sanierung keine Seltenheit.
Die Kosten für eine neue Heizungsanlage sind wiederum sehr vom Typ abhängig und was bei der Modernisierung letztendlich getauscht werden muss. Ein Eins-zu-eins-Tausch ist ab ca. 5.000 Euro zu haben, bei einem Wechsel des Energieträgers, z. B. von Öl auf Gas oder Pellets, wird es teurer. Die meisten Heizungen in Deutschland werden heute mit Öl oder mit Gas versorgt. Oft wollen die Betreiber bei diesen Energieträgern bleiben und dennoch Heizkosten einsparen. Die früher üblichen Konstanttemperaturkessel sind heute unwirtschaftlich. Sie arbeiten mit kontinuierlich hohen Temperaturen, was zur einer hohen Wärmeabstrahlung und hohen Abgastemperaturen führt. Verluste und hoher Brennstoffbedarf sind die Folge. Nachfolger dieser Technik sind Niedertemperaturkessel. Sie liefern bereits bessere Ergebnisse, die aber auch noch ausbaufähig sind. Erste Wahl sind heute sogenannte Brennwertheizungen. Die moderne Brennwerttechnik nutzt den Brennstoff besonders effizient aus und arbeitet damit am wirtschaftlichsten. Alternativ gibt es moderne und klimafreundliche Heiztechniken wie die Fernwärme, die in Düsseldorf sehr beliebt ist.
Für welche Technik Sie sich auch entscheiden: Ein Heizungsfachbetrieb sollte eine der ersten Anlaufstellen bei einer möglichen Sanierung sein. Die Fachleute beraten und rechnen mit Ihnen geplante Maßnahmen durch. Sinnvoll ist es zudem, zu vergleichen und sich Angebote von verschiedenen Anbietern einzuholen. Auch die Energieberatung der Stadtwerke Düsseldorf sind ein geeigneter Ansprechpartner, der Sie unabhängig und herstellerneutral rund um die Heizungssanierung berät – unsere Angebote für die energetische Sanierung sind speziell auf Hauseigentümer zugeschnitten. Auch ein allgemeiner Heizungscheck inklusive Beratung vor Ort ist für 80 Euro im Düsseldorfer Stadtgebiet möglich. Zudem bieten wir mit unserem Angebot HEIZUNG inklusive) eine attraktive Finanzierungsmöglichkeit für eine neue Erdgasheizung – ohne Startkosten und nur mit einer monatlichen Pauschale.
Heizungstausch Pflicht
Übrigens: Für Heizkessel, die älter als 30 Jahre sind, gibt es eine gesetzliche Austauschpflicht. Sie ist in der Energieeinsparverordnung (EnEV) von 2014 geregelt. Ausgenommen sind Niedertemperaturkessel und Brennwertkessel. Die Vorgabe betrifft demnach im Wesentlichen sogenannte Standard- bzw. Konstanttemperaturheizkessel. Außerdem gelten weitere Ausnahmen, zum Beispiel für selbst genutzte Ein- und Zweifamilienhäuser. Ob Sie von der Regelung betroffen sind, erklärt Ihnen gerne Ihr Heizungsfachbetrieb, Ihr Schornsteinfeger oder unsere Energieberatung.