Die Story hinter Yoshizumi Nagayas Sternerestaurant in Düsseldorf
Wer in Düsseldorf gut essen gehen möchte, hat die Qual der Wahl. Praktisch an jeder Ecke finden sich Möglichkeiten, andere Länder kulinarisch zu entdecken. Wenn es aber Japanisch sein soll, dann muss der Weg in die Klosterstraße 42 führen. Hier liegt das „Nagaya“. Benannt nach seinem Eigentümer und Küchenchef Yoshizumi Nagaya, kommen hier ganz besondere Speisen auf den Tisch.
Nagayas Idee: japanische Kochkunst nach europäischem Geschmack. Das Ergebnis schmeckt nicht nur ausgezeichnet, sondern ist es auch im wahrsten Sinne des Wortes: mit einem Michelin-Stern und zwei Hauben von Gault&Millau. Allerdings war es bis dahin ein langer Weg für den im Jahr 2000 nach Europa gezogenen Koch.
Yoshizumi Nagaya startete im „Edo“ in Düsseldorf, das aber bereits ein halbes Jahr nach seinem Antritt als Koch geschlossen wurde (nein, er hatte damit nichts zu tun!). Seine nächste Station war das japanische Restaurant „Nobu“ in Mailand. Warum von Düsseldorf nach Mailand, fragen Sie? Nagaya wollte herausfinden, wie ein japanisches Restaurant in Europa funktionieren kann. Und wo ginge das besser als in einem bereits etablierten Sternerestaurant?
2003 eröffnete Nagaya dann gemeinsam mit seiner Frau Jun das „Nagaya“, damals noch in der Bilker Straße in der Düsseldorfer Altstadt. Sein Plan: Die traditionelle „Kaiseki“-Küche für den europäischen Geschmack umzusetzen. „Kaiseki“ ist eine leichte Küche, die auf saisonale Zutaten und unverfälschten Geschmack setzt. Da Kochen und Kultur immer miteinander verbunden sind, und somit auch der Geschmack der Restaurantgäste, führte die Kombination mit europäischen Zutaten und dem Grundgedanken von „Kaiseki“ zum Erfolg.
Heute kocht Nagaya in seinem Restaurant in der Klosterstraße, das er 2009 bezogen hat. Hier verfügt er endlich über eine Küche in der gewünschten Größenordnung, sodass er alle Ideen nach seinen Vorstellungen umsetzen kann. Denn obwohl er bereits einen Stern hat, entwickelt er seine Kreationen weiter. Dabei endet sein Perfektionismus nicht am Herd. Auch seine Wein- und Sakeauswahl stimmt er sorgfältig mit seinen Sommeliers ab. Damit zu jedem Gericht das passende Getränk empfohlen werden kann. Hier bemerkt man besonders gut die Anpassung an die deutsche Kultur und den Geschmack.
Die Zutaten, die aus der ganzen Welt kommen, sind genau auf die europäischen Geschmacksnerven abgestimmt und immer frisch und unbehandelt, ganz im Sinne der Ideal von Kochkunst Nagayas. Also, wenn Sie einen außergewöhnlichen Abend erleben wollen, an dem Sie einer neuen Geschmackswelt begegnen, besuchen Sie das Nagaya. Übrigens: Es ist deutschlandweit das einzige japanische Restaurant mit einem Stern. Nicht nur deshalb sollten Sie unbedingt einen Tisch reservieren. Es lohnt sich auf jeden Fall!
Doris Dreßler • 8. Mai 2019