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Glamping: Ein Urlaubstrend, der Outdoorfans eine unübertreffliche Mischung aus Naturerlebnis und Luxus bietet. Auf dem Boden und auch in der Luft.

Urlaubstrend Glamping: Luxus-Camping jenseits von Düsseldorf

Die Mischung aus Outdoorurlaub mit dem Komfort eines High-Class-Hotels hat eine deutlich längere Tradition, als man meinen möchte.


Doris Dreßler|24. Mai 2019

Sie gehören zu der Spezies, die ihren Urlaub nach der Hauptsaison auskosten kann? Oder waren Sie unzufrieden mit Ihrem letzten Jahresurlaub und wollen mit der Planung der nächsten Reise die letzte verblassen lassen? Dann haben wir hier einen heißen Tipp für Sie, den die ganze Familie gut findet: Glamping – willkommen im Campingurlaub der Luxusklasse.

Und, wie war Ihr diesjähriger Sommerurlaub? Der Cluburlaub entsprach nicht so recht Ihren Vorstellungen? Airbnb hatten Sie sich auch anders vorgestellt? Dann packen Sie jetzt die Koffer aus, diese Erinnerungen weg und den nächsten Urlaub an! Oder gehören Sie vielleicht sogar zu der Spezies, die ihre Sommerfrische unabhängig von den Ferien machen kann und ihren Jahresurlaub noch vor sich hat? Dann haben wir hier einen brandaktuellen Tipp für Sie, eine Welle, auf der Sie sogar mit der Familie mitsurfen können: Glamping! Kennen Sie nicht? Irgendwie, irgendwo, irgendwann schon mal was von gehört, aber so recht einordnen können Sie es nicht? Das ändern wir jetzt.

Was ist eigentlich dieses Glamping?

Luxus auch im Baumhaus – das ist ein Teil von Glamping.
Luxus auch im Baumhaus – das ist ein Teil von Glamping.

Fangen wir mit der Begriffsklärung an: Glamping ist ein sogenanntes Kofferwort (kein Scherz: es handelt sich hierbei tatsächlich um einen Begriff aus der Sprachwissenschaft), in dem sich die Begriffe Glamour/glamorous und Camping überlappen und zu einem inhaltlich neuen Begriff verschmelzen. Bei dieser Art des Urlaubs trifft Camping auf Luxus. Genauer gesagt: Der klassische Campingurlaub, bei dem der naturverbundene Urlauber ohne festes Dach überm Kopf inmitten der Wildnis seine Erholung sucht, wird kombiniert mit den Annehmlichkeiten eines hochwertigen Hotels. Vorbei die Zeiten des selbst mitgebrachten Plastikbestecks, der miefenden Zweimannzelte und der Gemeinschaftswaschräume, die Hygienetücher zum Verkaufsschlager machten. Die Aufhebung des bisherigen Widerspruchs von wildromantischem Outdoorurlaub und den Bequemlichkeiten der mühsam erworbenen Zivilisation wird damit salonfähig. Und immer mehr Menschen drängen in diesen Salon.

Ein alter Trend neu aufgelegt?

Glaubt man den Anbietern dieser Tourismusform, erlebt Glamping gerade einen Boom. Wahrscheinlich, weil es genau den Nerv unserer Zeit trifft: Einerseits der dringende Wunsch nach größtmöglichem Abstand zum immer schneller werdenden Stadtleben, zu stinkenden Abgasen und dem durchgetakteten, lauten Alltag. Durch Entschleunigung, frische Luft und größtmöglicher Naturnähe. Andererseits bitte ganz ohne Einbußen beim Komfort. Im Gegenteil: Im Urlaub darf´s bezüglich Komfort vielleicht auch noch ein Schüppchen mehr sein. Wofür arbeitet man sonst das ganze Jahr so hart? Darüber hinaus scheint es, als könnten die Bedürfnisse aller Familienmitglieder unter einen Hut beziehungsweise ein Zelt gebracht werden: Mutti hat nicht nur eine voll ausgestattete Küche – sie kann nach dem Kochen auch noch in den privaten Whirlpool steigen; Vati muss sich dank vollwertigem Bett keine Gedanken um seine Lenden machen; und die Kinder sind den ganzen Tag in der freien Wildbahn unterwegs. Urlauberherz, was willst du mehr?

Auf einer portugiesischen Walnussfarm findet sich eine klassisch mongolisch angelegte Jurte, die in ihrem Inneren zudem über ein Doppelbett, Holzofen, Küche, Grill, Solardusche und eine Biotoilette verfügt. Sollten auf der dazugehörigen Privatterrasse vor der Jurte elektronische Geräte zum Einsatz kommen, so werden diese mit Solarstrom betrieben.

Oder doch lieber ein Tipi in Frankreich oder ein umgebauter Zirkuswagen am Luganer See in der Schweiz? Beide mit eigenem Bad und echtem Bett.

Je nach Anbieter hat der Urlauber die Möglichkeit, sich selbst zu versorgen oder die Versorgung im Glamping-Dorf zu nutzen: Restaurants und Supermärkte finden sich häufiger, ja sogar Wellnessangebote gibt es bisweilen.

Echter Luxus wird nicht nur an der Größe des Zeltes ersichtlich, sondern auch an der Ausstattung. Ein echtes Doppelbett aus edlem Holz gehört genauso dazu wie ein Sofa oder ein Beistelltisch.
Echter Luxus wird nicht nur an der Größe des Zeltes ersichtlich, sondern auch an der Ausstattung. Ein echtes Doppelbett aus edlem Holz gehört genauso dazu wie ein Sofa oder ein Beistelltisch.

Ob Luxuswohnmobile auch unter Glamping fallen, dazu gibt es widersprüchliche Expertenmeinungen. Streng genommen erfüllen sie aber die Kriterien des Glampings: Logieren ohne festes Dach überm Kopf, dafür aber mit viel Luxusausstattung. Vielleicht streiten hier die Gelehrten, weil diese Fahrzeuge auch locker unter die Kategorie „Traumhaus“ fallen. Wer für solche Sonderanfertigungen mindestens 100.00 Euro hinblättert, sollte dringend auch über grenzenlose Fantasie für die Gestaltung des Innenlebens verfügen. Designer komponieren hier nämlich Träume aus edelsten Materialien und raffinierter Funktionalität. Sogar der Porsche lässt sich bequem mit in den Urlaub nehmen, dank integrierter Garage. Luxuriöses Campen im Reisemobil ist jedenfalls die autarkste Form der Outdoor-Luxusferien, sind sie doch, im Gegensatz zu den oben beschriebenen, in puncto Mobilität nicht zu übertreffen: Wenn eine Destination nicht gefällt, sucht man halt den nächsten Lieblingsort. Hier gesellt sich also noch eine weitere Form des Luxus zum Luxus.

Umweltschutz als luxuriöses Grundkonzept

Trotz all des verführerischen Luxus: Es kann selbstverständlich nur im Sinne aller Beteiligten sein, den ökologischen Fußabdruck so klein wie möglich zu halten. Die Menschheit im Allgemeinen (auch als Urlauber) sollte an der Erhaltung der Umwelt sowieso ein natürliches Interesse haben, und der Glamping-Anbieter, weil das Geschäftsmodell Glamping ohne die intakte Natur obsolet wird. Eine ganze Reihe von Glamping-Anbietern trägt für seinen nachhaltigen Umgang mit den natürlichen Ressourcen sogar das Gütesiegel „Eco Camping“. Ein schönes Beispiel dafür, dass sich Luxus und Nachhaltigkeit nicht widersprechen müssen, sondern – wie in diesem Fall – das Wohlbefinden sowohl von Mensch als auch Natur im Sinn haben.

Übrigens ...

Wenn Sie zum Glamping noch das nötige Schuhwerk suchen, dann sollten Sie den Bericht über ein ganz besonderes Outdoorgeschäft in Düsseldorf lesen.

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