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Ein fröhlicher Handwerker schraubt an einem Fenster © enigma_images / E+ via Getty Images

Wann lohnt sich ein Fensteraustausch? So prüfen und sparen Sie richtig

Fenstertausch im Blick: So prüfen Sie den Zustand, kalkulieren die Kosten und maximieren die Energieeffizienz.


Steigende Energiekosten, zugige Räume, ausbaufähiger Schallschutz – es gibt viele Gründe für einen Fensteraustausch. Denn Fenster lassen nicht nur Licht und Luft ins Innere des Hauses, sondern erfüllen auch weitere wichtige Aufgaben wie Schall- und Wärmedämmung. Die Investition in neue Fenster zahlt sich daher meist in vielerlei Hinsicht aus.

Wann ist ein Fenstertausch sinnvoll?

Haben Sie sich auch schon einmal überlegt, Ihre alten Fenster auszutauschen? Es gibt viele gute Gründe dafür – vor allem, wenn Sie Ihre Heizkosten senken möchten. Im Folgenden erfahren Sie, wann ein Fensteraustausch besonders empfehlenswert ist und welche Vorteile er mit sich bringt.

Wann ist ein Fenstertausch sinnvoll?
Ist Ihr Fensterrahmen wirklich dicht? Zustände wie ein kalter Rahmen und Zugluft können Anzeichen für eine schlechte Isolierung sein. © Yana Tatevosian / 500px / 500Px Plus via Getty Images
  • Energieeffizienz und Wärmeschutz verbessern: Alte Fenster sind oft schlecht isoliert, zugig und lassen viel Wärme entweichen. Das treibt nicht nur die Heizkosten unnötig in die Höhe, sondern belastet oft auch die Umwelt, wenn die Heizenergie aus fossilen Brennstoffen stammt. Moderne Fenster erfüllen hingegen die aktuellen Standards des Gebäudeenergiegesetzes (GEG). Sie sind mehrfach verglast und besitzen thermisch getrennte Fensterrahmen, die vor Kälte schützen.

  • Wohnkomfort und Sicherheit steigern: Moderne Fenster – ob Aluminium-, Holz- oder Kunststoffrahmen – verhindern nicht nur Zugluft und sorgen für ein angenehmes Raumklima, sondern bieten auch einen verbesserten Schallschutz. Das ist besonders in städtischen Gebieten und an stark befahrenen Straßen von Vorteil. Ein weiterer Pluspunkt: Moderne Fenster können zu mehr Sicherheit und effektivem Einbruchschutz beitragen. Einige Modelle sind beispielsweise mit einbruchhemmenden Merkmalen wie Sicherheitsbeschlägen und -verglasung ausgestattet.

  • Wertsteigerung der Immobilie: Gut isolierte Fenster sind ein Bestandteil des Energieausweises eines Gebäudes. Diesen vorzulegen, ist beim Verkauf oder der Neuvermietung einer Immobilie Pflicht. Ein besserer Energieausweis erhöht den Verkaufswert der Immobilie und macht sie für potenzielle Käufer:innen oder Mieter:innen attraktiver.

Fenster-Check auf einen Blick: So überprüfen Sie den Zustand Ihrer Fenster

Bevor Sie sich für einen Fensteraustausch entscheiden, ist es sinnvoll, den aktuellen Zustand Ihrer Fenster zu überprüfen. Mit ein paar einfachen Tricks können Sie feststellen, ob Ihre Fenster noch ausreichend dicht sind oder ob ein Austausch notwendig ist.

Methode 1: der Handtest

Für den Handtest legen Sie bei kalten Außentemperaturen eine Hand auf den Fensterrahmen. Fühlt sich der Rahmen sehr kalt an, kann dies ein Hinweis auf Abfluss von Wärme durch den Rahmen und eine schlechte Isolierung sein. Moderne Fensterrahmen sind thermisch getrennt, d. h. der Wärmeaustausch zwischen der Innen- und der Außenseite des Rahmens wird unterbrochen, sodass die Wärme im Gebäude bleibt.

Methode 2: der Papiertest

Klemmen Sie ein Blatt Papier in das geöffnete Fenster und schließen Sie es. Versuchen Sie jetzt, das Blatt herauszuziehen. Bei gut eingestellten, modernen Fenstern sollte das Papier festklemmen und sich nicht ohne Kraftaufwand herausziehen lassen oder beim Versuch sogar zerreißen. Lässt sich das Papier leicht herausziehen, sollten Sie die Dichtungen überprüfen und das Fenster neu einstellen lassen.

Methode 3: der Kerzentest

Halten Sie im Dunkeln eine brennende Kerze oder ein Feuerzeug rings um den Fensterrahmen und beobachten Sie, wie stark die Flamme flackert, um undichte Stellen zu finden. Beobachten Sie außerdem die Reflexionen der Flamme in der Scheibe: Wie viele Spiegelungen sehen Sie und welche Farben nehmen die reflektierten Flammen an? Eine Wärmeschutzverglasung erkennen Sie daran, dass sich eine der Reflexionen der Flammen verfärbt und zum Beispiel bläulich wirkt. Die Verfärbung der Reflexion ist je nach verwendetem Material unterschiedlich. Wenn Sie hingegen keine Farbveränderung sehen, weist das auf älteres und weniger effizientes Isolierglas hin.

Grafik zum Kerzentest
Mit dem Kerzentest finden Sie schnell und einfach heraus, ob Sie energieeffiziente Fenster haben. © Stadtwerke Düsseldorf

Alte Fenster austauschen: Kosten im Überblick

Ein Handwerker baut ein neues Fenster ein
Holz oder Alu? Zweifach- oder dreifachverglast? Die Kosten für einen Fensteraustausch variieren je nach Material und Aufwand. © Nes / E+ via Getty Images

Die Kosten für einen Fenstertausch können stark variieren. Im Folgenden erhalten Sie einen Überblick über die wichtigsten Kostenfaktoren und wie Sie diese einschätzen können.

  • Art und Größe der Fenster: Größere Flächen sind teurer als kleinere. Auch Sonderformen wie Rundbogenfenster, Dachfenster oder bodentiefe Fenster können die Kosten eines Austauschs erhöhen.

  • Material des Fensterrahmens: Fensterrahmen gibt es in verschiedenen Ausführungen. Je nach Material unterscheiden sich auch die Preise. Modelle aus Kunststoff sind in der Regel günstiger als Rahmen aus Holz oder Aluminium. Teurere Holzfenster bieten dagegen eine bessere Wärmedämmung, sind aber weniger witterungsbeständig.

  • Art der Verglasung: Eine Doppelverglasung ist deutlich günstiger, hat aber eine schlechtere Dämmleistung als eine moderne Dreifachverglasung. Wer eine Förderung für die Fenster erhalten möchte, ist auf eine Dreifachverglasung angewiesen. Darüber hinaus gibt es spezielle Sonnenschutz- und Schallschutzverglasungen, die sich auf den Preis auswirken.

  • Einbaukosten: Hinzu kommen die Kosten für den fachgerechten Einbau der Fenster. Die Preise variieren je nach Aufwand – Dachfenster können etwas mehr Zeit in Anspruch nehmen – und Firma.

Die durchschnittlichen Kosten für den Austausch eines Fensters inklusive Einbau liegen zwischen ca. 600 und 1.200 Euro. Neben den Material- und Einbaukosten können jedoch auch weitere Kosten entstehen, z. B. für die Entsorgung der alten Fenster oder für notwendige Anpassungen an der Bausubstanz, wenn beispielsweise Fensterbänke oder Rollläden nach dem Einsetzen des Rahmens wieder instandgesetzt werden müssen. Holen Sie sich verschiedene Angebote ein und lassen Sie sich genau beraten.

Wärmedämmung

Mit der richtigen Wärmedämmung bleibt die Heizenergie da, wo sie gebraucht wird. Zusätzlich sparen Sie dadurch Energiekosten.

Zur Wärmedämmung

Um Ihnen die Entscheidung beim Fenstertausch zu erleichtern, haben wir hier einige exemplarische Kostenbeispiele für verschiedene Szenarien aufgelistet:

Kunststofffenster
Verglasung Doppelverglasung
Kosten pro m2 zzgl. Einbau (beispielhaft)ca. 270 - 630 Euro
Holzfenster
Verglasung Doppelverglasung
Kosten pro m2 zzgl. Einbau (beispielhaft)ca. 730 - 1.500 Euro
Holz-Aluminiumfenster
Verglasung Doppelverglasung
Kosten pro m2 zzgl. Einbau (beispielhaft)ca. 1.200 - 2.150 Euro
Verglasung Aufpreis für Dreifachverglasung
Kosten pro m2 zzgl. Einbau (beispielhaft)ca. 50 - 70 Euro

Zuschüsse für neue Fenster: finanzielle Unterstützung beim Fensteraustausch

Dank verschiedener Förderungen und Zuschüsse können Sie Ihren Anteil an den Kosten für den Austausch alter Fenster senken. Im Folgenden stellen wir Ihnen die wichtigsten Fördermöglichkeiten rund um die Sanierung vor und erklären, wie Sie davon profitieren können.

KfW-Förderprogramme

Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bietet zinsgünstige Kredite und Tilgungszuschüsse bei der Sanierung zu einem Effizienzhaus von bis zu 150.000 Euro und Ergänzungskredite für energetische Einzelmaßnahmen von bis zu 120.000 Euro an. Mit diesen KfW-Förderprogrammen können Sie auch den Austausch von Fenstern fördern lassen. Weitere Informationen finden Sie auf der Website der KfW.

BAFA-Zuschüsse

Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) bietet im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) Investitionszuschüsse für energieeffiziente Umbaumaßnahmen wie den Austausch von Fenstern an. Diese Zuschüsse liegen bei 15 Prozent der förderfähigen Kosten (Mindestinvestitionsvolumen: 300 Euro) und müssen nicht zurückgezahlt werden. Falls Sie im Vorfeld einen individuellen Sanierungsfahrplan erstellen lassen oder bereits einen besitzen, der nicht älter als 15 Jahre ist, erhalten Sie eine zusätzliche Förderung von fünf Prozent.

Regionale Förderprogramme

Einige Bundesländer, Kommunen und Städte bieten eigene Fördermaßnahmen für energieeffiziente Sanierungsmaßnahmen an. So auch die Stadt Düsseldorf mit dem in Deutschland bislang einzigartigen Programm „Klimafreundliches Wohnen und Arbeiten in Düsseldorf“. Dieses Programm unterstützt verschiedene Maßnahmen, die unter anderem darauf abzielen, den Energieverbrauch zu senken und nachhaltiges Wohnen und Arbeiten zu fördern. Hierzu zählt unter anderem auch die Fenstererneuerung. Die Details zur Förderhöhe und den Anforderungen finden Sie unter dem Punkt „Gebäudehülle“ auf der verlinkten Seite.

So beantragen Sie die Förderungen

Um die Zuschüsse und Kredite zu beantragen, sollten Sie folgende Schritte beachten:

  1. Energieberatung in Anspruch nehmen: Lassen Sie sich im Rahmen einer zertifizierten Energieberatung unterstützen. Die Sanierungsbegleitung ist bei einer Förderung der KfW und des BAFA erforderlich und umfasst unter anderem eine Bestandsaufnahme sowie die Planung und Begleitung des Sanierungsprojekts. Der:die Expert:in erstellt auch die notwendigen Nachweise und Bestätigungen für die Förderanträge.

  2. Antrag stellen: Reichen Sie den Antrag vor Baubeginn bei der zuständigen Förderstelle ein. Bei der KfW erfolgt die Antragstellung in der Regel über Ihre Hausbank, beim BAFA können Sie den Antrag in einem Online-Portal stellen.

  3. Maßnahmen durchführen: Nach erfolgreicher Prüfung Ihres Antrags beauftragen Sie einen qualifizierten Fachbetrieb mit der Durchführung des Fenstertauschs.

  4. Fördermittel erhalten: Nach Durchführung der Maßnahme und Prüfung der notwendigen Nachweise erhalten Sie die bewilligten Fördermittel. Bei KfW-Krediten erfolgt die Auszahlung über Ihre Hausbank, bei BAFA-Zuschüssen direkt durch das BAFA an Sie. Für die Steuererleichterung reichen Sie die entsprechenden Nachweise und Ihre Steuererklärung nach Abschluss der Arbeiten beim Finanzamt ein. 

Kostenlose Energieberatung

Schnell und unkompliziert zu mehr Energieeffizienz: Mit der „Energieberatung Express“ der Stadtwerke Düsseldorf erhalten Sie nach nur wenigen Klicks eine professionelle Kurzanalyse Ihrer Immobilie samt wertvoller Tipps zur Senkung Ihres Energieverbrauchs.

Zur Energieberatung Express

Fenstertausch: Auf was Sie achten sollten 

Worauf ist beim Fenstertausch zu achten? Die Stadtwerke Düsseldorf begleiten Michael Borucki aus Düsseldorf beim Austausch alter Fenster und geben wertvolle Tipps für den Fensteraustausch.

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Wichtige Tipps für den Fensteraustausch

Mit der richtigen Wahl neuer Fenster und einer sorgfältigen Ausführung können Sie die Vorteile eines Fenstertauschs sinnvoll nutzen. Hier finden Sie einige wichtige Tipps, damit der Umbau ein voller Erfolg wird:

Niederwinkel-Ansicht von großen Fenstern eines modernen Hauses
Neue Fenster können nicht nur das Erscheinungsbild Ihres Hauses verbessern, sondern bringen auch wichtige Funktionen wie Schallschutz und Einbruchsicherheit mit sich. © Martin Barraud / OJO Images via Getty Images

Auswahl der richtigen Fenster

Die Wahl der richtigen Fenster ist entscheidend für die Energieeffizienz und den Komfort Ihres Hauses. Achten Sie besonders auf folgende Aspekte:

  • Wärmedämmung: Der U-Wert (auch Wärmedurchgangskoeffizient genannt) gibt an, wie viel oder wenig Wärme durch ein Fenster verloren geht. Dabei gilt: Je niedriger der U-Wert, desto besser die Wärmedämmung. Achten Sie hierbei auf die gesetzlichen Vorgaben und die Anforderungen der Förderprogramme.

  • Schallschutz: In lauter Umgebung sind Fenster mit einer hohen Schallschutzklasse von Vorteil. Sie reduzieren den Lärm von außen und sorgen für eine ruhigere Wohnatmosphäre. Insgesamt gibt es sechs Schallschutzklassen – welche sich am besten eignet, hängt von der Lage des Gebäudes ab.

  • Einbruchschutz: Moderne Fenster bieten verschiedene Sicherheitsfunktionen wie einbruchhemmende Beschläge und Sicherheitsglas.

Fachgerechte Montage

Stellen Sie sicher, dass Ihre Fenster von einem Fachbetrieb montiert werden. Einen seriösen Fachbetrieb erkennen Sie einerseits an guten Referenzen – erfolgreiche Kundenprojekte werden z. B. oftmals auf der Website vorgestellt. Andererseits sagt auch die Produktauswahl und mit welchen Herstellern der Betrieb zusammenarbeitet etwas aus. Ein weiteres Indiz für Professionalität ist eine transparente Kommunikation. Ein seriöses Fachunternehmen wird Ihnen ein detailliertes Angebot machen, das alle Kostenpunkte offenlegt. Auf Nachfrage sollten Sie zudem eine klare und verständliche Aufklärung über die verwendeten Materialien und die vorgesehenen Einbautechniken erhalten.

Wartung und Pflege

Damit Ihre neuen Fenster lange ihren Zweck erfüllen, sind eine regelmäßige Wartung und die richtige Pflege sinnvoll. Kontrollieren Sie in regelmäßigen Abständen die Dichtungen und Beschläge Ihrer Fenster. Achten Sie auf Verschleißerscheinungen und reinigen Sie die Fensterrahmen und -scheiben von Schmutz und Ablagerungen. Verwenden Sie dabei geeignete Reinigungsmittel, die das Material nicht angreifen.

Energieausweis

Erfüllung der gesetzlichen Pflicht bei Neuvermietung oder Verkauf Ihrer Immobilie: Mit dem Energieausweis erhalten Sie die vorgeschriebene energetische Bewertung Ihres Gebäudes, die Sie bei Immobilienanzeigen oder Besichtigungen anzugeben haben. Informieren Sie sich bei der Energieberatung der Stadtwerke Düsseldorf und lassen Sie sich einen Energieausweis ausstellen. 

Zum Energieausweis

Rundum effizient: weitere Energiesparmaßnahmen für Ihr Zuhause

Eine Frauenhand öffnet ein Fenster
Richtig ausgewählte und eingebaute Fenster sparen Energie und Kosten. © bymuratdeniz / E+ via Getty Images

Der Austausch der Fenster ist bereits ein wichtiger Schritt zur Verbesserung der Energieeffizienz Ihres Hauses. Es gibt jedoch noch weitere Maßnahmen, die den Energieverbrauch weiter senken und gleichzeitig den Wohnkomfort erhöhen. So verhindert eine gut gedämmte Fassade Wärmeverluste, senkt damit die Heizkosten und trägt zur Energieeinsparung bei. Wer zusätzlich das Dach und die Kellerdecke dämmt, minimiert die Wärmeverluste nach oben und unten. Bei der Auswahl der geeigneten Sanierungsmaßnahmen hilft die Thermografie, um Verluste und unerwartete Wärmebrücken aufzuspüren.

Wärmebrücken sind Bereiche eines Gebäudes, die schlechter gedämmt sind und deshalb mehr Wärme verlieren als die umliegenden Bauteile. Diese Schwachstellen können durch eine Thermografie-Untersuchung mit Hilfe von Infrarotbildern leicht erkannt werden. Eine Thermografie-Untersuchung wird in den Wintermonaten durchgeführt, wenn der Temperaturunterschied zwischen innen und außen groß ist. Die Untersuchung erfolgt außerdem in den späten Abend- oder frühen Morgenstunden, damit die Sonne die Ergebnisse nicht verzerrt.

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