Moderne Pelletheizungen arbeiten effizient mit einem nachwachsenden Rohstoff: Holz.
Die Wärmeerzeugung mit einer Pelletheizung wird mit Gemütlichkeit, oft aber auch mit einem hohen Aufwand verbunden. Denn: Holz muss organisiert, gelagert und regelmäßig in den Pelletkessel gelegt werden. Moderne Pelletheizungen beweisen Gegenteiliges und zeigen, dass das Heizen mit Pellets ganz einfach geht. Wie eine Pelletheizung funktioniert und welcher Aufwand tatsächlich dahintersteckt, erfahren Sie im Folgenden.
Das Grundprinzip einer Pelletheizung ist simpel: Für die Wärmeerzeugung werden Pellets verbrannt und die daraus gewonnene Energie für das Heiz- und Warmwasser genutzt. Die genauen Vorgänge haben wir Ihnen im Folgenden übersichtlich zusammengefasst:
Bei der Pelletheizung wird zwischen einer automatischen und halbautomatischen Beschickung unterschieden. Bei einer automatischen Beschickung ist das Pelletlager durch eine Förderschnecke mit dem Pelletkessel verbunden. Sie versorgt den Pelletkessel bei Bedarf mit Brennstoff, sodass die Heizung ohne manuellen Aufwand auf veränderte Wärmeanforderungen im Haus reagieren kann. Diese Art der Beschickung ist mit einem hohen Bedienkomfort verbunden. Bei Pelletheizungen, die mit einer halbautomatischen Technik ausgestattet sind, muss ein Vorratsbehälter in regelmäßigen Abständen von Hand mit Pellets befüllt werden. Dieser Behälter fasst in der Regel 200 bis 800 Liter.
Das Herzstück der Anlage bildet der Pelletkessel. Er verbrennt die kleinen Presslinge aus Sägemehl und Holzspänen. Über einen Wärmetauscher wird das Wasser im Heizkreis auf die gewünschte Temperatur erhitzt, der damit die Heizkörper versorgt. Für einen effizienten und schadstoffarmen Betrieb der Pelletheizung überwacht ein Thermostat permanent die Verbrennung und steuert über ein Saugzuggebläse die Luftzufuhr. Im Idealfall ist der Pelletkessel mit einem Puffer- oder Kombispeicher gekoppelt. Dieser mindestens einige hundert Liter große Wassertank enthält Heizungswasser und ist gut gedämmt, damit das Wasser möglichst lange die Wärme hält. Durch die Speicherung der Wärme im Wasser kann die Pelletheizung länger am Stück laufen, bevor sie wieder abgeschaltet wird. So geht überschüssige Wärme nicht verloren und das besonders energieverbrauchende Ein- und Ausschalten von Heizungsanlagen wird reduziert.
Wie jede andere Heizart auch, birgt die Wärmeerzeugung mit einer Pelletheizung einige Vor- und Nachteile. Wägen Sie diese gegeneinander ab, um herauszufinden, ob sich die Anschaffung einer Pelletheizung für Sie lohnt.
- Pellets sind günstiger als fossile Energieträger | |
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Nachteile: | - Hohe Anschaffungs- und Einbaukosen |
- Verhältnismäßig stabile Brennstoffpreise | |
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Nachteile: | - Platzaufwendige Lagerung |
- Komfortabel: automatische Versorgung mit Brennstoff | |
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Nachteile: | - Regelmäßige Reinigung & Pellet-Bestellung nötig |
- Kombinierbar mit Solarthermie-Anlagen | |
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Nachteile: | - Hoher Wartungsaufwand |
- Mit Heizkörpern und für Flächenheizung nutzbar | |
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Nachteile: | - Emissionen durch den Pellet-Transport |
Heizen mit Holz hat aus ökologischer Sicht einen wesentlichen Nachteil: Es entsteht Feinstaub. Zwar zeichnen sich Pelletheizungen im Vergleich zu Kaminöfen durch eine geringere Feinstaubbelastung aus, diese ist jedoch immer noch höher als bei Gas- und Ölheizungen. Um die Grenzwerte für Feinstaubemissionen einzuhalten, sollten Sie sich für eine moderne Pelletheizung entscheiden.
Achten Sie beim Kauf Ihres Pelletkessels auf die Energieeffizienzklasse. Heizsysteme mit mindestens A++ haben besonders hohe Wirkungsgrade und nutzen den Brennstoff am besten. Für die gleiche Wärmemenge brauchen Sie folglich weniger Pellets und emittieren somit auch weniger Feinstaub. Ein sinnvoller Hinweis für einen effizienten Pelletkessel ist das Siegel „Blauer Engel“. Es garantiert hohe Standards zum Schutz unserer Umwelt und Gesundheit. Überdies können Sie Ihre Pelletheizung mit einem Feinstaubfilter aus- oder nachrüsten, um die Emissionen so gering wie möglich zu halten.
Energieeffizient durch den Winter: Der meiste Energieverbrauch entfällt in fast jedem Haushalt auf die Heizung. Wenn Sie nicht auf Ihre komfortable Wärme verzichten und gleichzeitig Energie sparen möchten, gibt es Einiges zu beachten. Wie Sie Ihre Heizkosten senken, erfahren Sie in unseren Energiespartipps.
Die Kosten für eine Pelletheizung unterscheiden sich je nach Ausführung deutlich. Mit all Ihren Komponenten und der Montage liegt die Pelletheizung preislich im fünfstelligen Bereich. Der Pelletkessel schlägt dabei mit dem höchsten Preis zu Buche. Zu den weiteren Bestandteilen gehören das Pelletlager, automatische Fördersystem und ggf. ein Puffer- oder Kombispeicher. Die Pelletheizung ist in der Regel mit Ihren vorhandenen Heizkomponenten kompatibel. Dabei spielt es keine Rolle, ob Sie klassische Heizkörper oder eine Fußbodenheizung nutzen. Überdies wird empfohlen, die Pelletheizung einmal jährlich zu warten. Auch hierfür fallen zusätzliche Kosten an. Die Betriebskosten sollten ebenfalls in Ihrer Kalkulation Berücksichtigung finden.
Seit August 2022 liegt der Regelfördersatz für eine Pelletheizung bei nur 10 Prozent. Das liegt daran, dass die Pelletheizungen von Seiten der Politik inzwischen als weniger relevant für die Energiewende eingestuft werden als zum Beispiel Wärmepumpen, für die eine Bezuschussung von 25 Prozent vorgesehen ist. Wie lange die Förderung für die Pelletheizung noch fortbesteht, ist bisher nicht abzusehen. Allerdings können Sie auch bei der Pelletheizung von der höheren Förderung anderer Heizsysteme profitieren. So gibt es für eine Hybridheizung einen Fördersatz von 20 Prozent. Dabei können Sie Ihre Pelletheizung mit mindestens einem weiteren regenerativen Wärmeerzeuger kombinieren.
Weitere 10 Prozent Förderung erhalten Sie, wenn Sie den Heizungs-Tausch-Bonus nutzen, indem Sie beim Wechsel auf Ihre neue Pelletheizung Ihre mindestens 20 Jahre alte Gasheizung ausbauen und entsorgen lassen. Die Förderung können Sie weiter erhöhen, wenn Sie sich für die Investition in eine Pelletheizung entscheiden, die beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) für den „Innovationsbonus Biomasse“ gelistet ist. Dies sind besonders emissionsarme Biomasse-Heizungen, bei denen nachgewiesen wurde, dass das Abgas maximal 2,5 mg/m³ Feinstaub enthält. Insgesamt ist so eine Förderung durch das BAFA von 35 Prozent Ihrer förderfähigen Investitionskosten möglich.
Grundsätzlich lohnt sich im Zuge einer Heizungsmodernisierung der Wechsel von einer Gas- oder Ölheizung sehr. Das Hauptargument für die Nutzung von Pellets zum Heizen ist die weitgehende Unabhängigkeit von den Öl- und Gaspreisen. Im Vergleich zu fossilen Brennstoffen sind Pellets relativ günstig. Das liegt daran, dass Holz ein nachwachsender Rohstoff ist, der auch hierzulande ausreichend vorhanden ist. Durch den Einsatz von Pellets heizen Sie rechnerisch nahezu emissionsfrei, schonen Ihr Portemonnaie und unterstützen die regionale Forstwirtschaft.
Redaktionsteam Online-Magazin • 13. Juli 2023
Redaktionsteam Online-Magazin • 16. September 2024