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Heizkörper im Retro-Stil © Feifei Cui-Paoluzzo / Moment via Getty Images

Ölheizung – Wärmeerzeugung mit Heizöl

In vielen Altbauten ist sie immer noch anzutreffen: die Ölheizung. Erfahren Sie alles Wichtige zu dieser Heizungsart.


Philipp Meidl|2. Februar 2023

Obwohl Ölheizungen mit einem fossilen Brennstoff laufen, sind sie in Deutschland immer noch weit verbreitet: In einem Viertel aller Wohnungen und Häuser wird mit Öl geheizt. In Summe sind das rund sechs Millionen Ölheizungen. Wieso die Tendenz aber deutlich in Richtung erneuerbare Energien geht, lesen Sie hier.

Funktionsweise einer Ölheizung – vom Öltank in den Heizkörper

Die Ölheizung ist ein altbewährtes Heizungssystem, das meist in Kellerräume eingebaut wird. Dies ist auf den sehr großen Öltank zurückzuführen, in dem der flüssige Brennstoff gelagert wird – idealerweise für einen Jahresvorrat. Dazu muss der Tank der Heizung meist mehr als 1.000 Liter fassen. Bei der Installation einer Ölheizung ist der Öltank unabdingbar. Nur so ist Heizen möglich.

Mithilfe einer Pumpe wird das im Öltank gelagerte Öl zum Heizkessel transportiert. Dort geschieht der eigentliche Verbrennungsvorgang. Das Öl wird am Brenner entzündet, wodurch Wärme entsteht. Diese wird über den Wärmetauscher an das Heizungswasser weitergegeben. Das Wasser wird somit meistens auf Temperaturen von bis zu 70°C erhitzt und durch eine Umwälzpumpe im Rohrsystem verteilt, sodass es schließlich die Heizkörper erreicht. Das abgekühlte Wasser fließt zum Kessel zurück, wo es erneut auf Heiztemperatur gebracht wird. Die durch die Verbrennung des Öls freigesetzten Abgase strömen über einen Schornstein aus dem Haus.

Grafik zur Veranschaulichung der Funktionsweise von Ölheizungen
Die Umwandlung von Heizöl in Wärmeenergie findet im Ölkessel statt. Dafür braucht er zwei wichtige Bestandteile: den Brenner und den Wärmetauscher.

Vor- und Nachteile von Ölheizungen im Überblick

Die Ölheizung ist ein zuverlässiger Dauerbrenner, der Ihnen im Winter die Füße warmhält. Sie ist seit Jahrzehnten eine beliebte Heizungsart in Deutschland und kommt vor allem in Altbauten als klassische Alternative zur Gasheizung zum Einsatz. Da Heizöl aber ein endlicher Brennstoff ist, bringt die Ölheizung auch einige Nachteile mit sich. Die Vor- und Nachteile einer Ölheizung haben wir Ihnen im Folgenden übersichtlich zusammengestellt.

- Freie Wahl des Ölanbieters
Nachteile- Erdöl ist eine begrenzte Ressource
- In Niedrigpreisphasen kann Heizöl auf Vorrat gekauft werden
Nachteile- Hohe CO2-Emissionen durch Ölverbrennung
- Kein Anschluss an das Gasnetz notwendig
Nachteile- Öl unterliegt Preisschwankungen und muss vorfinanziert werden
- Veraltete Heizungen lassen sich gegen Brennwerttechnik austauschen oder mit erneuerbaren Energien zu Hybridheizungen kombinieren
Nachteile- Ölkauf auf Vorrat muss geplant werden
- Auswahl von verschiedenen Ölsorten – darunter auch Bio-Heizöl
Nachteile- Öltank benötigt ausreichend Lagerfläche – der Keller ist in seiner Nutzung eingeschränkt
Nachteile- Unangenehmer Ölgeruch im Keller
Ölheizung im Keller
Ölheizungen gelten als die klimaschädlichste Variante der Wärmeerzeugung im Haushalt.

Was haben Ölheizungen mit dem Klima zu tun?

Einige Arten von Heizungen sind schlechter für unsere Umwelt als andere, denn sie tragen stärker zum Klimawandel bei. Zu den umweltfreundlichen Alternativen gehören die Wärmepumpe, eine Solarthermie-Anlage als Heizungsunterstützung oder in geringerem Maß eine Pellet- oder Holzheizung. In Ölheizungen hingegen wird Öl verbrannt, welches aufwändig über Bohrungen aus unserer Erde geholt wird. Schon die Gewinnung von Erdöl und der anschließende Import nach Deutschland wirken sich negativ auf unsere Umwelt und das Klima aus. Wenn das Öl dann im Heizkessel verbrannt wird, entsteht CO2, was bekanntlich ein klimaschädliches Gas ist. Denn dieses Gas sorgt dafür, dass es auf der Erde immer wärmer wird. Das Eis rund um den Nord- und Südpol schmilzt, Tiere und Menschen verlieren ihre Lebensgrundlage und manche Stadt droht im Meer zu versinken. Der Mensch hinterlässt also mit den weit verbreiteten Ölheizungen einen großen CO2-Fußabdruck.

Besonders klimaschädlich sind veraltete Heizungen, da sie im Vergleich zu modernen Anlagen mit Brennwertkesseln weniger effizient arbeiten und mehr Öl verbrauchen. Da Öl jedoch ein begrenzter Rohstoff ist, werden Ölheizungen im Sinne der Energiewende Schritt für Schritt aus dem Verkehr gezogen. So gibt es für bestimmte Ölheizungen eine gesetzlich vorgeschriebene Austauschpflicht. Grundlage hierfür ist das neue Gebäudeenergiegesetz (GEG), das die Erneuerung aller Heizkessel mit einer Leistung von 4 bis 400 Kilowatt vorsieht, die…

  • Heizöl, Erdgas oder Flüssiggas verbrennen,

  • vor mehr als 30 Jahren eingebaut wurden und

  • nicht mit Nieder- oder Brennwerttechnik funktionieren.

Ob Sie Ihre Ölheizung laut Gesetz erneuern müssen, entnehmen Sie dem Typenschild. Alternativ verschaffen Sie sich Klarheit über Produktunterlagen, alte Rechnungen oder Dokumente des Schornsteinfegers. Gut zu wissen: Ölheizungen sind nicht verboten. Bestehende Anlagen können weiterhin betrieben werden. Allerdings dürfen ab dem Jahr 2026 keine Öl-Heizkessel mehr neu eingebaut werden.

Klimafreundlich nachrüsten: Alte Ölheizung austauschen oder Heizungssystem wechseln

Ölheizung: Ein Mann misst einen Heizkörper aus.
Durch die Modernisierung der Heizungstechnik schützen Sie Klima wie Umwelt und senken gleichzeitig Heizkosten. © enigma_images / E+ via Getty Images

Eine alte Ölheizung zu erneuern ist nicht nur dann sinnvoll, wenn Sie gesetzlich dazu verpflichtet sind, sondern auch, wenn Sie Ihr Zuhause effizient heizen, Kosten einsparen oder die Umwelt schonen möchten. Zum klimafreundlichen Nachrüsten stehen Ihnen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung.

Eine neue Ölheizung mit Brennwerttechnik arbeitet zum Beispiel deutlich effizienter als eine alte Ölheizung. Der Wirkungsrad liegt hier bei 98 Prozent. Das bedeutet: Die Ölheizung mit Brennwertkessel verbraucht 30 Prozent weniger Heizöl als eine veraltete Ölheizung, die mit einem Konstanttemperaturkessel betrieben wird. Für noch mehr Einsparung kombinieren Sie Ihre moderne Ölheizung mit einer Solarthermie-Anlage zu einer Hybridheizung. Hierdurch lassen sich bis zu 50 Prozent an Heizöl einsparen und damit auch erhebliche Mengen an CO2. Auch eine Verbindung mit einer Wärmepumpe ist eine weitere Möglichkeit eine bestehende oder neue Öl-Heizung zu einer relative umweltfreundlichen Hybridheizung umzurüsten.

Wenn Sie ohnehin den Umstieg auf Solarenergie bzw. -thermie oder eine nachhaltige Energiequelle in Betracht ziehen, ist eine komplette Abkehr von der Ölheizung eine Überlegung wert. So bietet die Wärmepumpe eine vollständige Unabhängigkeit von Öl und Gas, ist bei Bestandsgebäuden jedoch nur bedingt einsetzbar. Für den Betrieb einer Wärmepumpenheizung , die mit Ökostrom aus erneuerbaren Energiequellen unterstützt wird, werden keine CO2-Emissionen verursacht. Die Nahwärme Düsseldorf, eine Tochter der Stadtwerke Düsseldorf, unterstützen Sie beim Austausch Ihrer bestehenden Ölheizung gegen ein Heizsystem auf Basis von Luft-Wasser-Wärmepumpen und kümmern sich dabei auch um Ihre Fördermittel.

Wärmepumpen

Das Heizen mit Wärmepumpen ist sehr umweltfreundlich und kostensparend. Denn: Anders als gewöhnliche Heizkörper nutzen Wärmepumpenheizungen keine fossilen Brennstoffe. Machen Sie sich die Vorteile der Wärmepumpen zu eigen und informieren Sie sich hier über Ihre Möglichkeiten.

Zu den Wärmepumpen

Ölheizung erneuern mit staatlichen Förderungen

Ob Neu- oder Altbau – eine Heizungsmodernisierung geht meistens mit hohen Kosten einher. Auch bei der Ölheizung hat das Ersetzen der Heizungsanlage seinen Preis. Wenn Sie Ihre Ölheizung durch ein anderes Heizungssystem ersetzen, können Sie allerdings von der Öl-Austauschprämie profitieren. Der Heizungsaustausch zu einer umweltfreundlichen Technik wird mit einem Zuschuss von bis zu 40 Prozent vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) gefördert. Dies gilt allerdings nur für Gas-oder Ölheizungen, die noch nicht von der Austauschpflicht betroffen sind. Da eine neue Heizung in der Zukunft Heizkosten einspart, rentiert sich die Heizungsmodernisierung aber in jedem Fall.

Zur Heizungsmodernisierung