Schnell, sicher und nachhaltig. Mischen Flugtaxis bald den deutschen Mobilitätsmarkt auf?
Flugtaxis sind eine neue Innovation im Bereich der Elektromobilität. Sie sollen das Mobilitätsverhalten der Menschen künftig maßgeblich verändern und den Verkehrsbetrieb innerhalb der Städte erleichtern – und all das vollkommen emissionsfrei. Aktuell sind noch keine Multikopter in Betrieb, doch der erste Flug soll nicht mehr lange auf sich warten lassen. Wie Flugtaxis funktionieren und warum gerade die beiden Flughäfen Köln/Bonn und Düsseldorf als ideale Knotenpunkte für das Flugtaxi-Netzwerk gehandelt werden, haben wir in unserem Artikel zusammengefasst.
Das Reisen wird immer flexibler und die Elektromobilität wird sukzessive um weitere innovative Lösungen vorangetrieben – alles im Sinne des technischen Fortschritts und des Umweltschutzes. Eine vielversprechende Ergänzung in der Welt der Mobilitätslösungen sollen Lufttaxis darstellen. Dabei handelt es sich um Fluggeräte, die im Personen- und Frachtflugbetrieb eingesetzt werden – allerdings nur für Kurzstrecken. Flüge von A nach B sollen mit Flugtaxis dann in maximal 30 Minuten absolviert werden.
Die Flugmittel sollen die Verkehrslage überall dort erleichtern, wo direkte Wege durch die Luft erhebliche Zeitersparnis bringen – ideal für Pendler:innen. Der Flugweg wird dabei elektrisch und emissionsfrei zurückgelegt. Optisch liegen Flugtaxis zwischen Helikoptern und Elektroautos. Andere Modelle wiederum kommen Drohnen sehr nahe – nur eben in deutlich größerer Form.
Die Flugtaxis bieten mindestens zwei Personen plus Pilot:in Platz und funktionieren vollständig elektrisch. Immerhin ist das der Plan. Und damit dieser gelingt, müssen Hersteller auf moderne Technik zurückgreifen und ein harmonisches Zusammenspiel aller Bestandteile schaffen. Als Senkrechtstarter hebt das Flugtaxi ähnlich wie ein Helikopter vertikal ab. Nach dem Start dauert es nur wenige Sekunden und das Taxi macht einen Satz nach vorne, um den Vorwärtsflug zu starten.
Für die Funktionsweise der Flugtaxis setzen die Betreiber:innen auf verschiedene Konzepte. In der Regel werden die Multikopter von mehreren kreisrund angeordneten Rotoren (je nach Modell zwischen 18 und 36) angetrieben. Die Geräuschkulisse soll damit deutlich geringer ausfallen als bei herkömmlichen Hubschraubern. Mehrere Batterien sorgen dafür, dass ein Flugtaxi eine ordentliche Strecke zurücklegen kann. Mikroprozessoren und moderne Assistenzsysteme vervollständigen das leistungsstarke Equipment der fliegenden Transportmittel.
Moderne Mobilität ist ein wesentlicher Bestandteil unseres gesellschaftlichen Fortschritts. Immerzu wird alles elektrischer – und das in vielen Lebensbereichen. Was die Mobilitätswende auszeichnet, verraten wir Ihnen in unserem Artikel.
In Deutschland soll ein Netzwerk an regionalen Verbindungen entstehen, um Reisen – und seien es nur kurze berufliche oder private Trips – noch zugänglicher zu machen und gleichzeitig einen Beitrag zum verbesserten Klima beizutragen. In den kommenden Jahren ist hierzulande die Inbetriebnahme von 300 Flugtaxis zu erwarten – das besagt die Analyse des Verband Unbemannte Luftfahrt (VUL, eine Initiative des Bundeverbands der Deutschen Luftverkehrswirtschaft und des Bundesverbands der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie).
Der erste Flug soll bereits im Jahr 2024 stattfinden. Die deutsche Firma Volocopter möchte das Serienmodell „VoloCity“ dann bei den Olympischen Spielen in Paris zur Verfügung stellen. Bislang hat allerdings noch kein Flugtaxi eine offizielle Flugerlaubnis erhalten. Denn: Aktuell befinden sich die meisten Flugzeuge unterschiedlicher Hersteller noch in Design-, Prototypen- oder Zertifizierungsphasen. Grundsätzlich ist der deutsche Flugtaximarkt laut Angaben des Verbands der größte in Europa.
NRW gilt als Vorreiter in der Entwicklung innovativer Mobilitätslösungen. Aus diesem Grund wird die Entwicklung eines Flugtaxi-Netzwerks gerade in dieser Region vorangetrieben und als Pilotprojekt behandelt. Bereits seit September 2020 ist klar: Die Flughäfen Düsseldorf und Köln/Bonn sollen zu Knotenpunkten für das nordrhein-westfälische Netzwerk an Flugtaxis werden. Warum gerade die beiden Flughäfen? Ganz einfach: Beide Airports sind Verkehrsknotenpunkte mit sehr guten Anbindungen an Luft-, Bahn- und Straßenverkehr – daran kann angeknüpft und die Mobilität weiter vorangebracht werden. Eine Studie des Flughafens Köln/Bonn und der RWTH Aachen ergab, dass der Airport alle Voraussetzungen dafür erfüllt, Fluggäst:innen nach einer langen Reise auf schnellem Weg per Flugtaxi an ihr Ziel zu befördern.
An den Forschungen und Arbeiten am Netzwerk bzw. dem neuen Mobilitätssektor ist maßgeblich das Münchener Luftfahrtunternehmen Lilium beteiligt, das für Projekte dieser Art bekannt ist. Ziel von Lilium ist es, bis 2025 eine Zertifizierung zu erhalten und die Serienproduktion der Flugtaxis zu starten. Seit den ersten Besprechungen zum Projekt konnten jedoch nur kleine Schritte in Richtung Inbetriebnahme der Flugtaxis gemacht werden. Lilium steht kontinuierlich mit beiden Flughäfen im Austausch, um alle Maßnahmen voranzutreiben.
Es stehen erste Vertiports (Hubschrauberlandeplätze), an denen die Lufttaxis künftig starten und landen sollen, und mögliche Flugpfade im Raum – konkrete Entscheidungen hängen aber noch von einigen luftrechtlichen und technischen Bedingungen ab. Ein neuer Sektor bedarf eben gewissen regulatorischen Voraussetzungen, die vor Betriebsstart zwingend erfüllt werden müssen. Bisher haben es die Flugtaxis zumindest schon einmal in den schwarz-grünen Koalitionsvertrag geschafft. Letzte Test- und Zulassungsprozesse sind im vollen Gange. Die Zukunft für Flugtaxis ist also in jedem Fall vielversprechend.
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