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Papierlampe im japanischen Viertel Düsseldorf

Japanisches Viertel in Düsseldorf

Lernen Sie die japanische Kultur inmitten von Düsseldorf kennen


Joachim Gerloff
Joachim Gerloff|2. Februar 2023

Ob japanische Sehenswürdigkeiten, kulinarische Köstlichkeiten oder tolle Events, die Ihnen die japanische Kultur näherbringen – das japanische Viertel in Düsseldorf begeistert Locals und Touristen. Besonders der jährlich stattfindende Japan Tag hat es zahlreichen Besuchern angetan. Was es neben diesem herausragenden Event noch so im Japanviertel zu bestaunen gibt, verraten wir Ihnen in diesem Artikel.

Düsseldorfs Little Tokyo

Das japanische Viertel ist ein Stadtbereich im Zentrum Düsseldorfs. Gerne wird dieses umgangssprachlich auch als Japanviertel oder Little Tokyo bezeichnet, denn dort ist die größte japanische Community Deutschland verortet. Das Viertel liegt zwischen dem Hauptbahnhof und der Düsseldorfer Königsallee. Vor allem die Berliner Allee, Klosterstraße, Charlottenstraße, Graf-Adolf-Straße und Immermannstraße sind unverkennbar japanisch geprägt.

Im Japanviertel Düsseldorfs haben viele japanische Firmen ihren Sitz. Darunter auch japanische Restaurants, kleine Geschäfte und Supermärkte. Das wohl bekannteste Gebäude ist das Deutsch-Japanische-Center auf der Immermannstraße an der Ecke Charlottenstraße, das mit 12.000 Quadratmetern das Zentrum der japanischen Geschäftswelt in Düsseldorf bildet. Auch diverse japanische Banken, Versicherungen und Reisebüros finden im Zentrum Düsseldorfs ihr zu Hause. So ist dort alles vorhanden, was japanische Kulturkenner und -interessierte begehren. Das japanische Lebensgefühl werden Sie nirgendwo anders in Deutschland so intensiv zu spüren bekommen wie dort.

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Das wichtigste zum japanischen Viertel in Kürze:

  • mehr als 8.400 Japaner:innen leben in Düsseldorf

  • fast 600 japanischen Unternehmen befinden sich im Großraum Düsseldorf

  • Düsseldorf verfügt über eine hervorragende japanische Infrastruktur (japanische Schulen und Kindergärten, japanisches Generalkonsulat, japanische Industrie- und Handelskammer sowie zahlreiche Kulturinstitutionen und Vereine)

  • Mittlerweile ist die japanische Community in Düsseldorf die größte in Deutschland und die drittgrößte in Europa nach London und Paris.

Historischer Hintergrund zum japanischen Viertel

Straßenschild mit japanischen Zeichen
Die Straßenzüge rund um die Immermannstraße sind japanisch geprägt. © Ulrik Eichentopf

Es ist nun mehr als 65 Jahren her, seit sich die ersten japanischen Geschäftsleute in Düsseldorf niederließen. Die Verbindung zwischen der Landeshauptstadt Nordrhein-Westfalens und dem asiatischen Land besteht allerdings schon viel länger. Den Grundstein legte der gebürtige Düsseldorfer Kaufmann Louis Kniffler, der bereits im 19. Jahrhundert, nach seiner Zeit als preußischer Konsul in Japan, ein japanisches Handelshaus in seiner Heimatstadt eröffnete. Die japanische Community jedoch entwickelte sich erst viele Jahre später. Erst mit dem Beginn der 1950er Jahre siedelte eine immer größere Anzahl an japanischen Geschäftsleuten nach Düsseldorf, um besonders Stahlprodukte und technisches Knowhow nach Japan exportieren und japanische Produkte auf dem europäischen Markt vertreiben zu können. In diesem Zuge wird oft von dem „Schreibtisch des Ruhrgebiets“ gesprochen.

Im Jahr 1960 lebten bereits etwa 1.000 Japaner in Düsseldorf, die von dort an ihren Lebensstil im Rheinland etablierten. Restaurants, das japanische Generalkonsulat, die japanische Industrie- und Handelskammer sowie die ersten japanischen Schulen wurden nach und nach eröffnet. Brachte die zwischenzeitliche Wirtschaftskrise in Japan eine kurze Pause im Wachstum der japanischen Community in Deutschland, wächst sie nun seit 10 Jahren kontinuierlich weiter. Damit kann das japanische Viertel zurecht als Little Tokyo bezeichnet werden. Die einzigartige Kultur samt besonderer Feste und kulinarischen Eigenheiten aus Fernost ist seit jeher nicht mehr aus Düsseldorf wegzudenken und dementsprechend fester Bestandteil des Stadtlebens.

Japanische Supermärkte

In unmittelbarer Nähe zum Hauptbahnhof in Düsseldorf warten verschiedene japanische Supermärkte auf Ihren Besuch. Einige liegen dicht beieinander auf der Immermannstraße, andere sind wiederum im Stadtviertel verteilt aufzufinden. Besonders beliebt sind die Supermärkte Dae Yang und Shochiku , die neben vielerlei Köstlichkeiten auch Haushaltswaren und Dinge des alltäglichen Gebrauchs verkaufen.

Weitere beliebte Läden auf der Immermannstraße sind:

  • Kyoto : Hier gibt es von Vasen über Küchenutensilien bis hin zu Möbelstücken alles, was Sie für Ihre Inneneinrichtung benötigen.

  • Tagaki : Gehen Sie in diesem Buchladen auf literarische Entdeckungstour.

  • BOOKstore Nippon : Bei BOOKstore Nippon handelt es sich, wie der Name schon verrät – um einen weiteren Buchladen. Von Mangas bis hin zu Sachbüchern ist alles dabei, was zur japanischen Kultur gehört.

Buntes Treiben vor Buchladen im Japanviertel
Im Japanviertel sind viele kleine japanische Läden und Geschäfte niedergelassen. © Ulrik Eichentopf

Die kulinarische Seite des japanischen Viertels

Wer auf Shoppingtouren geht, benötigt zwischendurch eine köstliche Stärkung. Ob Sushi, Bento oder Onigiri (gefüllte Reisbällchen in dreieckiger Form), für unterwegs oder im japanischen Ambiente in Restaurants – kulinarisch hat das japanische Viertel so einiges zu bieten. Vor allem das Nagaya Restaurant mit seinen hochqualitativen Speisen und das Takumi Restaurant mit seinem Ramen erfreuen sich großer Beliebtheit. Günstige und leckere Speisen aus der japanischen Küche erhaltet ihr auch bei Naniwa . Mögen Sie liebend gerne etwas Süßes, sollten Sie einen Abstecher in die Bakery My Heart einplanen. Dort gibt es kleine leckere Kuchen, Teilchen und typisch japanisches Gebäck in verschiedenen Variationen. Für leckeres Sushi gibt es neben den bereits genannten Läden auch noch weitere gute Adressen in Little Tokyo. Besonders das Maruyasa zählt zu den beliebtesten Orten für köstliche Sushi-Variationen. Neben Sushi sollten Sie sich auf Ihrer kulinarischen Reise auch nicht den Sake entgehen lassen. Hierbei handelt es sich um einen traditionellen Reiswein, der bei Japanern ein hohes Ansehen genießt und zum Kulturgut dazugehört.

Japanische Küche: Das Sternerestaurant Nagaya

Das japanische Viertel hat mehrere kulinarische Küchen vorzuweisen. Eine sticht dabei besonders hervor: Das Sternerestaurant Nagaya begeistert mit der japanischen Kochkunst nach europäischem Geschmack. Was es damit auf sich hat, erfahren Sie hier.

Zur japanischen Sterneküche Nagaya

Menüaufsteller vor japanischem Restaurant in Düsseldorf
Im Little Tokyo lassen sich viele japanische Köstlichkeiten finden. © Ulrik Eichentopf

Japanische Sehenswürdigkeiten in Düsseldorf

Düsseldorf hat neben den beschriebenen Einkaufsstraßen im Japanviertel auch einige weitere japanische Sehenswürdigkeiten zu bieten. So sind an vereinzelten Spots neben der Immermannstraße auch weitere kulturelle Einflüsse aus Japan präsent, die es sich anzuschauen lohnt. Ob im Stadtteil Niederkassel oder in Stockum und dessen Nordpark – eine Stadttour durch Düsseldorf lohnt sich immer.

Das EKŌ-Haus

Das EKŌ-Haus liegt im linksrheinischen Stadtteil Niederkassel. Für die japanische Community spielt es sowohl auf kultureller als auch auf religiöser Ebene eine wichtige Rolle. Denn es ist das kulturelle Zentrum der japanischen Gemeinde und gleichermaßen auch eine Begegnungsstätte, in der die (buddhistische) Lebensweise der Japaner in Erfahrung gebracht werden kann. Das Haus trägt seit seiner Eröffnung 1993 diese bedeutende Aufgabe des Kulturaustausches.

Zum EKŌ-Haus gehören japanische Gärten, ein Haus in traditionellem Baustil mit einem Teeraum, ein Ausstellungs- und Vortragsraum sowie der einzige Jōdo-Shinshū-Tempel in Europa und ein zusätzliches Gebäude (Kyōsei-kann) mit einem internationalen Kindergarten sowie öffentlicher Bibliothek mit Archiv, Leseraum und Gästezimmer. Das Haus bietet den in Düsseldorf lebenden Japanern die Möglichkeit, die eigenen kulturellen Bräuche zu pflegen. Verschiedene Feste, Teezeremonien, Theater- und Musikveranstaltungen sowie andere Events haben bereits zahlreiche Besucher von nah und fern angezogen.

Der Japanische Garten

Im Stadtteil Stockum gibt es im Nordpark den Japanischen Garten, der bereits seit 1975 existiert und eine Schenkung der japanischen Community an die Stadt Düsseldorf darstellt. Die Größe des Gartens beträgt 5.000 Quadratmeter und wurde von dem Gartenarchitekt Iwaki Ishiguro entworfen. Bei dem Japanischen Garten handelt es sich um eine gänzlich eigene Anlage, die vollkommen einzigartig ist und sich nicht an anderen japanischen Vorbildern orientiert. Er bietet Besuchern die Möglichkeit, an Wasserspielen der Teiche, den Gartenbaukünsten sowie einem Wasserfall vorbei zu spazieren und die Ruhe fernab vom Großstadtgetümmel zu genießen.

Das bonsai-museum

Wer sich für die japanische Kultur rund um eine der traditionellen Formen der Pflanzenhaltung interessiert, ist im bonsai-museum Düsseldorf im Stadtteil Hamm genau richtig. Für das Freiluftmuseum ist jedoch nicht die japanische Community selbst zuständig, sondern der zum Museum gehörige Förderverein. Ähnlich wie das EKŌ-Haus soll auch das bonsai-museum als Ort für den kulturellen Austausch wahrgenommen werden. Vor Ort erfahren Sie alles Wissenswerte rund um die Miniatur-Bäume, die damit verbundene Philosophie und die richtige Pflege.

Japanische Kultur hautnah: Der Japan Tag & DoKomi

Ist vom japanischen Viertel in Düsseldorf die Rede, darf das Thema rund um den Japan Tag nicht ausgelassen werden. Seit 2002 gehört dieser zu den größten Events in der Landeshauptstadt Nordrhein-Westfalens und vereint zahlreiche Menschen von nah und fern. Jedes Jahr im Mai/Juni findet dieser ganz besondere Tag im Zeichen der deutsch-japanischen Kultur statt. Hier wird die Begegnung der Kulturen auf mehreren Bühnen, in verschiedenen Veranstaltungszelten sowie an der Rheinuferpromenade zelebriert. Das Rahmenprogramm umfasst in der Regel vielerlei Angebote aus den Bereichen Musik, Tanz, Sport und Kulinarik sowie ein grandioses Feuerwerk. Besonders für sogenannten Cosplayer, Leute, die mit viel Aufwand eigene Kostüme nähen, um ihren liebsten Anime- und Manga-Charaktere zu verkörpern, ist das Fest das Highlight des Jahres.

DoKomi: Treffpunkt für japanische Popkultur

Seit 2009 lockt neben dem Japan Tag auch die Anime- und Japan-Convention DoKomi zahlreiche Besucher nach Düsseldorf. Seither zählt sie zu den größten Conventions dieser Art in Deutschland. Dort geht es primär um Anime, Manga, Games, Cosplay, Fashion und den Austausch in der japanischen Popkultur. Dieses Jahr soll die Veranstaltung am 7. und 8. August 2021 stattfinden.

Japanische Bücher und Hefte in Schaufenster
Japanische Kultur wird in Düsseldorf zelebriert. © Ulrik Eichentopf

Der Japan Tag 2021

Mussten die Organisatoren das Fest letztes Jahr aufgrund der Pandemie absagen, gibt es dieses Jahr ein Aufatmen bei allen Japan Tag Fans. Denn dieser wird stattfinden – und das ganz anders als gewohnt. Anders als in vorangegangen Jahren wird der Japan Tag dieses Jahr eben nicht nur an einem Tag stattfinden. 2021 wird es mehrere Japan Tage geben, die über den Sommer und Herbst verteilt sind. So werden Events und Aktionen bereits mit einem Auftakt im Mai Corona konform starten und überwiegend virtuell einen Einblick in die vielfältige japanische Kultur gewähren.

Zudem gibt es dieses Jahr eine weitere Besonderheit: Die Stadt Düsseldorf, das Land Nordrhein-Westfalen sowie die japanische Community feiern dieses Jahr 160 Jahre Beziehungen zwischen Japan und Deutschland. Die Japan Tage sollen eben diese Feierlichkeit zelebrieren und eine Klammer für mehrere Events und Aktionen, darunter auch die DoKomi im August, bilden.

Das große Feuerwerk zu Beginn der Japan Tage fällt vorerst aus. Dennoch prüfen die Veranstalter derzeit, ob sich das Feuerwerk im Herbst nachholen lässt. Wenn Sie sich das Spektakel nicht entgehen lassen möchten, halten Sie am besten die Informationen auf der entsprechenden Veranstaltungs-Website des Japan Tags im Auge. Dort können Sie auch die Termine zu den geplanten Aktionen entnehmen.