Autor Manfred Schmidt erzählt im Interview von seinem Buch über skurrile Düsseldorfer Fakten zum Angeben
Ein Must-have für alle Düsseldorfer und diejenigen, die es werden wollen: In seinem Buch „Unnützes Wissen Düsseldorf“ finden Sie erstaunliche Fakten rund um unsere Landeshauptstadt. Im Interview erzählt Autor Manfred Schmidt von seinen Lieblingsorten und verrät einige kuriose Fakten, die Lust auf mehr machen.
Manfred Schmidt ist ein erfahrener Autor in den Bereichen Heimatkunde, Geografie und Etymologie, also der Wissenschaft von der Herkunft und Geschichte der Wörter und ihrer Bedeutungen. Aufgrund seines Hobbys und als jahrzehntelanger Einwohner Düsseldorfs kennt er sich also bestens aus mit sämtlichen Themen rund um Nordrhein-Westfalen und unsere Landeshauptstadt.
Sein Buch „Unnützes Wissen Düsseldorf“ ist ein liebevoll zusammengestelltes Sammelsurium aus kuriosen Fakten, die jeden Düsseldorfer zum Staunen bringen. Im Interview mit den Stadtwerken erzählt der ehemalige Berufsfachschullehrer unter anderem von seinen Erfahrungen in unserer Stadt und wie er bei der Recherche für das Buch vorging.
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Herr Schmidt, was verbinden Sie persönlich mit der Stadt Düsseldorf? Ist das Ihre Heimat?
Ich habe 35 Jahre in Düsseldorf gelebt, daher habe ich natürlich eine besondere Beziehung zu dieser Stadt. Für mich ist es das Wichtigste überhaupt, dass man über irgendetwas schreibt, zu dem man auch eine Beziehung hat. In Düsseldorf habe ich gelebt, gearbeitet, geheiratet und mein Sohn ist dort zur Welt gekommen. Als Heimat würde ich die Stadt nicht bezeichnen, denn das ist da, wo ich geboren bin: in Meiderich, einem Stadtteil von Duisburg. Die Städte sind von ihrer Mentalität her sehr unterschiedlich, obwohl sie nur in der Luftlinie 24 Kilometer voneinander entfernt sind. Dennoch habe ich mich in Düsseldorf immer wohl gefühlt und erst vor wenigen Jahren bin ich weggezogen nach Korschenbroich am Niederrhein – also gar nicht so weit weg von der Stadt.
Wenn Sie so viele Jahre lang dort gewohnt haben, haben Sie bestimmt Lieblingsorte. Welche Orte oder Sehenswürdigkeiten sollte man in Düsseldorf unbedingt gesehen haben?
Obwohl ich selbst nur ein paar weniger Male darüber gegangen bin, würde ich die Königsallee nennen. Auch die Gehry-Bauten sind sehr interessant und einen Besuch wert, ebenso wie der Rheinturm und der Hafen. Und auch das Schloss Benrath ist eine sehr schöne Anlage. Die Parkanlagen gehören auch zu diesen Orten, davon gibt es in Düsseldorf jede Menge, wie zum Beispiel den Hofgarten oder den Nordpark.
An welchem Ort/welchen Orten in Düsseldorf können Sie so richtig zur Ruhe kommen?
Meine Familie und ich haben ganz nah am Volkspark gewohnt, daher war das immer einer dieser Orte zum Entspannen. Der botanische Garten der Universität gehört ebenso dazu, besonders wenn man sich unter der großen Glaskuppel hinsetzt, umgeben von den vielen tropischen Pflanzen. Schön hinsetzen kann man sich auch immer am Rhein. Nicht unbedingt seitens der Altstadt, sondern auch auf der Neusser Seite, dort wo zeitweise die Kirmes ist. Die Kulisse der Stadt gefällt mir von dort betrachtet sehr.
Die Düsseldorfer Parkanlagen bieten viel Platz für Entspannung, Sport und Spaß im Grünen. Wir stellen Ihnen die schönsten Naherholungsgebiete mitten in der Stadt vor.
Kommen wir auf Ihr Buch zu sprechen: Wir war Ihre Herangehensweise beim Schreiben und der Recherche?
Ein Buch dieser Art, vollgepackt mit Fakten, lebt von Superlativen: Das größte, weiteste, dickste, längste, kleinste… Solche Daten habe ich beim statistischen Landes- und Bundesamt gefunden. Dort werden jedes Jahr Listen veröffentlicht, in denen man interessante Dinge findet, wie beispielsweise Angaben zum teuersten Apartment in Düsseldorf. Dann habe ich an Führungen durch die Stadt teilgenommen. Stadtführer wissen natürlich sehr viel über ihre Stadt, oft auch lustige Sachen. Ein bisschen habe ich mich auch von ähnlichen Büchern aus anderen Städten inspirieren lassen. Vor allem aber habe ich Überbleibsel, also eine Art Wissensüberschuss aus meinen Recherchen für andere Bücher hergenommen. Notizen und Geschichten, Sachen die ich beim Schreiben meiner Bücher nebenbei aufgeschrieben habe und die den Weg in das jeweilige Buch nicht gefunden haben, waren durchaus relevant für das „Unnütze Wissen“. Keiner der Fakten im Buch ist frei erfunden. Ich habe viel Wert darauf gelegt, dass sich im Buch auch Erklärungen und Hintergrundinfos befinden, die näher auf die Fakten eingehen.
Gibt es einen Fakt, der für Sie heraussticht und Sie vielleicht sogar am meisten erstaunt hat?
Als besonders imposant empfand ich einen Fakt zur Oberkassler Brücke, die man in den 70er Jahren neu gebaut hat. Es wurde eine neue Brücke direkt neben der alten gebaut. Die alte Brücke wurde dann abgerissen und die neue direkt an die Stelle der alten gezogen. Mitsamt Pylon, Schrägteilen und über 12.000 Tonnen wurde sie Millimeter für Millimeter versetzt. Das war technisch eine Meisterleistung und ist damals auf der ganzen Welt bekannt geworden.
Sehr kurios und lustig finde ich den Baum, der vor Jahren im Süden von Düsseldorf stand. Über 800 Jahre alt war der Baum, ich glaube eine Linde oder Kastanie, und die hatte einen eigenen Briefkasten, von der Bundespost. Da ging jeden Morgen ein Briefträger hin. Dort mitten auf dem Acker hat er die Briefe herausgeholt und welche eingeworfen. Die Briefe gingen an den Verein, der sich um den Baum gekümmert hat, bevor er letztendlich gefällt werden musste. Der Baum hatte sogar eine eigene E-Mail-Adresse und war mit einem anderen Baum verheiratet.
Eine finale Frage: Welcher Fakt über seine Stadt sollte jeder Düsseldorfer wissen?
Düsseldorf und Köln stehen bekanntlich gerne im Vergleich, dort gibt es viel Konkurrenz. Fußball- und Eishockeymannschaften, Karneval, unterschiedliche Mentalitäten. Mit ein paar lustigen albernen Fakten kann man da punkten. So dauert ein Sprung vom Rheinturn 1,5 Sekunden länger als der vom Kölner Dom. Oder zum Bier, das Kölsch und Alt, mit denen die beiden Städten ebenfalls konkurrieren: Die beiden haben die gleichen Inhaltstoffe und sind Oberbiere, nur die Herstellung der Biere verläuft ein bisschen anders.
Doris Dreßler • 24. Mai 2019