Damit das volle Recycling-Potenzial der Gelben Tonne genutzt werden kann, ist eine sorgsame Mülltrennung von großer Bedeutung.
Die Tonne mit dem gelben Deckel ist ein fester Bestandteil des deutschen Abfallsystems. Bereits 1991 wurde der Gelbe Sack im Rahmen der damaligen Verpackungsverordnung eingeführt. Später ersetzte die Wertstofftonne in einigen Gemeinden den Gelben Sack bzw. die Gelbe Tonne. Wir stellen Ihnen die Unterschiede vor, erklären, was in die Gelbe Tonne gehört und was nicht und zeigen, was dann mit dem Abfall passiert
1991 trat die erste Verpackungsverordnung in Deutschland in Kraft. Darin wurde festgehalten, dass Unternehmen für die von ihnen produzierten Verpackungen verantwortlich und somit auch für die Entsorgung des entsprechenden Verpackungsmülls zuständig sind. Im Zuge dessen wurde der Gelbe Sack – sowie die Gelbe Tonne als stabileres Pendant – eingeführt.
Für die bundesweite Organisation der Sammlung, Sortierung und Verwertung von Verpackungsmüll ist das Duale System Deutschland (kurz DSD) verantwortlich. Markenzeichen ist der allseits bekannte Grüne Punkt, der zeitgleich mit der Einführung der Gelben Tonne etabliert wurde. Dieser war früher auf allen Verpackungen abgebildet, die der Gelben Tonne zugeführt werden durften. Mittlerweile gibt es aber auch zahlreiche Verpackungen ohne Grünen Punkt, die dennoch in die Gelbe Tonne gehören.
Übrigens: Gelbe Tonne und Wertstofftonne werden zwar häufig synonym verwendet. Genau genommen handelt es sich dabei aber um zwei unterschiedliche Mülltonnen. Die Gelbe Tonne war ursprünglich ausschließlich für Verpackungsmüll gedacht. In vielen Gemeinden gibt es stattdessen mittlerweile eine Wertstofftonne. Darin können Sie auch andere Wertstoffe entsorgen, die keine Verpackungen sind, wie einen kaputten Plastikeimer, Kinderspielzeug aus Kunststoff oder auch eine Bratpfanne aus Aluminium.
Jede:r Deutsche produziert pro Jahr rund 40 Kilogramm Plastikmüll (Statista, Stand 2022). Das DSD stellt nicht nur sicher, dass dieser Müll richtig entsorgt wird, sondern ist auch dafür zuständig, dass die im deutschen Verpackungsgesetz vorgeschriebenen Recycling-Quoten eingehalten werden. Für Verpackungen aus Verbundstoffen gilt seit Januar 2022 beispielsweise eine Verwertungsquote von 70 Prozent. Das bedeutet, dass mehr als zwei Drittel des Abfalls aus Verbundstoffen wiederverwertet und zu neuen Produkten recycelt werden sollen.
Aus ökologischer Sicht ist eine hohe Recycling-Quote besonders wichtig. Denn wird der Verpackungsmüll nicht recycelt, landet er stattdessen in der Müllverbrennungsanlage. Die beim Verbrennungsvorgang anfallende Wärme kann zwar sinnvoll als Fernwärme genutzt werden, Verpackungen, die eigentlich noch wiederverwertet werden könnten, werden hier aber vollends vernichtet. Dabei fällt pro Tonne Müll etwa eine Tonne CO2 an.
Entstehende Rauchgase müssen außerdem aufwendig gefiltert werden. Im Sinne der Nachhaltigkeit sollte die Verbrennung deshalb die letzte Option der Abfallentsorgung sein und nur in Betrieben stattfinden, die hohe Umweltstandards erfüllen – so etwa die Müllverbrennungsanlage Düsseldorf-Flingern.
Umweltschutz ist in den Unternehmenszielen der Stadtwerke Düsseldorf fest verankert. Unser Umweltmanagement-System regelt etwa die Kontrolle der Kraftwerke und der Müllverbrennungsanlage. Seit 2014 sorgt ein zertifiziertes Energiemanagement zudem für gesteigerte Energieeffizienz im Unternehmen. Erfahren Sie hier mehr.
Für Verbraucher:innen ist der Moment, in dem der gelbe Deckel der Mülltonne zuklappt, die letzte Station der Mülltrennung. Doch erst danach geht die Reise des Verpackungsmülls richtig los. Der Müll wird zu den entsprechenden Abfuhrterminen vom städtischen Betrieb für Abfallwirtschaft abgeholt und landet dann in der Müllsortieranlage. Dort läuft unser gesamter Verpackungsmüll über ein Förderband.
Damit aus dem Verpackungsmüll neue Produkte entstehen können, müssen die verschiedenen Materialien zunächst voneinander getrennt werden. Dabei kommen mehrere Sortierstationen zum Einsatz, die den Müll zuerst nach Größe und Gewicht sortieren. Einige Gegenstände wie Tüten, Hartplastik oder Weißmetalle werden von Mitarbeitenden im nächsten Schritt von Hand aussortiert. Moderne Maschinen unterstützen die Arbeit der Fachkräfte für Kreislauf- und Abfallwirtschaft: Magnete filtern Metalle wie Konservendosen aus dem Abfall heraus und Scanner erkennen auf dem Fließband, um welche Art Kunststoff (z. B. Polyethylen) es sich handelt.
Viele Verbraucher:innen wissen nicht genau, welche Abfälle in der Gelben Tonne entsorgt werden dürfen und welche nicht. Häufig landen daher auch Gegenstände in der Gelben Tonne, die dort streng genommen gar nicht hineingehören. Im Folgenden finden Sie eine Liste mit Verpackungen, die in die Gelbe Tonne gehören. Hierbei handelt es sich allerdings lediglich um eine grobe Übersicht. Generell gilt die Faustregel, dass in der Gelben Tonne alle Verkaufsverpackungen aus Kunststoff, Metall und Verbundstoffen entsorgt werden. Diese Wertstoffe fallen unter die Abfallart „Leichtverpackungen“ (kurz LVP).
Hierzu zählen beispielsweise:
Joghurtbecher, Margarinebecher und andere Behälter von Milchprodukten
Frischhaltefolie
Plastikflaschen für Shampoo und Duschgel sowie andere Körperpflegemittel
Behältnisse von Spül- und Waschmittel
Verpackungen aus Metall (wie Konservendosen)
Alufolie sowie Aluschalen und -tuben, Aluminiumdeckel (z. B. von Joghurtbechern)
Kronkorken, Gläser- und Flaschendeckel
Saft- und Milchkartons
Einkaufstüten aus Plastik
Styroporverpackungen
Verpackungen aus Glas oder Papier bzw. Pappe
Küchenabfälle (z. B. Essensreste)
Gegenstände aus Kunststoff, Metall oder Verbundstoffen, die keine Verpackungen sind (z. B. Spielzeug oder Kochtöpfe)
Restmüll (z. B. Windeln oder Zigarettenstummel)
Zahnbürsten aus Kunststoff (diese gehören in den Restmüll oder in die Wertstofftonne)
Die Behältnisse sollten immer leer sein. Das bedeutet aber nicht, dass Sie die Verpackungen mit Wasser ausspülen müssen, denn dadurch wird unnötig Wasser verbraucht. Ein „löffelreiner“ Zustand reicht völlig.
Auch wenn es verlockend erscheint: Stapeln Sie Verpackungen nicht ineinander. Nur getrennt können die Behältnisse korrekt von der Sortieranlage erfasst werden.
Trennen Sie Deckel idealerweise immer vollständig vom Rest der Verpackung, z. B. Aludeckel von Joghurtbechern oder Plastikfolien von Käseverpackungen. Ansonsten können nicht alle Bestandteile vollständig recycelt werden.
Schwarze Kunststoffe sind für die meisten Scanner eine Herausforderung. Sie können den Kunststoff nicht korrekt erkennen, weshalb die meisten Abfälle aus schwarzem Plastik, wie eine schwarze Duschgelflasche, nicht recycelt werden können. Achten Sie daher am besten direkt beim Kauf darauf, schwarze Verpackungen zu vermeiden.
Beachten Sie auch, dass es teilweise regionale Unterschiede gibt, sodass manche Materialien andernorts für die Gelbe Tonne zulässig sind.
Große, sperrige Gegenstände entsorgen Sie idealerweise direkt auf dem nächstgelegenen Wertstoffhof.
Die Gelbe Tonne sowie die Wertstofftonne tragen als Teil unseres Abfallsammelsystems zum Umweltschutz bei. Insbesondere sortenreiner Kunststoff kann gut recycelt werden, sodass unser alter Verpackungsmüll teilweise zu völlig anderen, neuen Gegenständen verarbeitet wird. Aus Ihrem Getränkekarton für Milch oder Direktsaft entsteht so unter Umständen ein neuer Blumentopf. Sportbekleidung wiederum besteht zum Teil häufig aus alten PET-Verpackungen wie Plastikflaschen oder Folien. Aus Polypropylen-(PP)-Verpackungen wie Joghurtbechern werden neue Putzmittelflaschen und so weiter.
Doch damit dieser nachhaltige Kreislauf überhaupt erst zustande kommt, ist ein verantwortungsvoller Umgang jedes*jeder Einzelnen gefragt. Nur wenn wir als Endverbraucher:innen die Verpackungen korrekt entsorgen und auch auf Kleinigkeiten wie den vollständig abgetrennten Deckel des Joghurtbechers achten, kann in den Abfallverwertungsanlagen eine hohe Recycling-Quote erreicht werden. Und übrigens: Auch zu Hause können Sie mithilfe unserer Plastik-Recycling-Ideen alten Plastikflaschen und Co. neues Leben einhauchen.
Korrekte Mülltrennung trägt zum Schutz der Umwelt bei und beginnt bei uns zu Hause. Denn nur, wenn der Abfall in der richtigen Tonne landet, können Pappe, Plastik und Essensreste nachhaltig und korrekt entsorgt bzw. wiederverwertet werden. Lesen Sie mehr zum Thema.
Doris Dreßler • 28. Oktober 2021
Matthias Hausmann • 4. Oktober 2024