PrivatkundenGeschäftskundenÜber uns
Ein Mann steht vor dem gutenachtbus in Düsseldorf und hält seinen Daumen hoch.

gutenachtbus Düsseldorf – mobile Hilfe für Obdachlose

Der gutenachtbus in Düsseldorf ist eine wichtige Anlaufstelle für bedürftige Menschen.


Doris Dreßler|2. Februar 2023

Seit 2011 unterstützt der gutenachtbus Bedürftige auf den Düsseldorfer Straßen. Er bringt Ihnen Decken, Kleidung, Essen, heiße Getränke und die Möglichkeit zum Gespräch. Gerade der Winter stellt eine große Bedrohung für Obdachlose dar. Denn bei eisigen Temperaturen auf der Straße zu leben, ist lebensgefährlich. Das gutenachtbus-Team bittet um Solidarität und Aufmerksamkeit – helfen auch Sie mit.

Viele Obdachlose existieren offiziell nicht, denn sie haben keinen Personalausweis, keine Meldeanschrift und keine Bankverbindung. Ihre Nächte verbringen sie auf Parkbänken, Euro-Paletten, Isomatten oder im Schlafsack irgendwo unter einer Brücke. Zusammengerechnet lebt eine mittlere deutsche Stadt auf der Straße – das entspricht der Größe von Ratingen. In einer Großstadt wie Düsseldorf sind Armut und Obdachlosigkeit sichtbarer als in kleineren Städten, aber dort gibt es sie auch.

Es handelt sich um Schicksale, die viele treffen können. Einige befreien sich daraus aus eigener Kraft, andere sind zum Überleben auf dauerhafte Hilfe angewiesen. Tagsüber sind obdachlose Menschen in diversen staatlichen, kommunalen und karitativen Einrichtungen gut aufgehoben. In der Nacht wissen sie oft nicht, wo sie unterkommen können. Eine Anlaufstelle für diejenigen, die aus den unterschiedlichsten Gründen nicht in einer Schlafstelle übernachten können oder möchten, ist der gutenachtbus.

Engagement und Sponsoring der Stadtwerke

Auch wir engagieren uns in vielen Bereichen. Informieren Sie sich über unser Engagement sowie diverse Einrichtungen und Projekte, die wir in Düsseldorf unterstützen.

Zum Engagement

Wissenswertes zum gutenachtbus Düsseldorf

Ein Mann mit zwei Hunden steht vor dem gutenachtbus in Düsseldorf und nimmt ein Getränk entgegen.
Je nach Jahreszeit verteilen die Helfer:innen heiße Suppen und Kaffee zum Aufwärmen. Im Sommer gibt es auch mal erfrischende Getränke. © Uwe Schaffmeister via vision:teilen

Der gutenachtbus ist ein Projekt, das 2011 von der Hilfsorganisation vision:teilen in Kooperation mit dem Straßenmagazin fiftyfifty ins Leben gerufen wurde. Sie finanzieren es ausschließlich über Spenden. Der gutenachtbus ist ein Sprinter, der als mobiles Ess- und Sprechzimmer fungiert und in Notfällen auch für den Personentransport zum Einsatz kommt. Unter der Leitung von Sozialarbeiter:innen fährt er durch die Düsseldorfer Straßen, um obdachlosen Menschen zu helfen. Begleitet wird das Ganze von Ehrenamtlichen, die die Nöte der Obdachlosen auf der Straße kennen. Mit dem Hilfsangebot wird ein abendlicher Treffpunkt für die Bedürftigen bereitgehalten. Es werden saubere Kleidungen verteilt, Kaffee und Tee ausgeschenkt und gute Gespräche geführt.

Um das Projekt ganzjährig aufrecht erhalten zu können, bedarf es einer durchdachten Logistik und Planung. Das betrifft den Einsatz der Ehrenamtlichen sowie die Beschaffung, Sortierung, Lagerung und Ausgabe von Sach- und Kleiderspenden. Dies erfolgt am Vereinssitz in der Schirmerstraße 27 in Pempelfort.

Das gutenachtbus-Konzept wird stetig erweitert

Zwei Helfer stehen vor dem gutenachtbus in Düsseldorf und unterhalten sich.
Die erste Station des gutenachtbusses ist an der Dominikanerkirche in der Düsseldorfer Altstadt. Danach geht es zum nächsten Stopp an den Hauptbahnhof. © MEA Studio via vision:teilen

Die vielen Pfandflaschensammler:innen mit ihren Taschenlampen an den Mülleimern, die fiftyfifty-Verkäufer:innen und die Bettler:innen der Stadt waren und sind für vision:teilen ein Weckruf zum Tätigwerden. Der gutenachtbus ist nur eines von mehreren Projekten, die die Hilfsorganisation in Angriff nimmt, um ein wesentliches Ziel zu verfolgen: Obdachlosen den Weg zurück in die Gesellschaft ebnen und deren Absturz verhindern.

Wenn Obdachlose eine Wohnung in Düsseldorf suchen, suchen sie quasi die Nadel im Heuhaufen – ohne Erfolg. Aus diesem Grund hat sich vision:teilen der Bewegung „Housing first“ angeschlossen und inzwischen vier Wohnungen erworben (Stand: Oktober 2022). Diese werden ausschließlich an Obdachlose vermietet – unbefristet und zu normalen Mietbedingungen. Der Dauermietvertag gibt den Mieter:innen die Möglichkeit, wieder Boden unter die Füße zu bekommen und sich in die Gesellschaft zu integrieren. Wer eine Wohnung hat, kann sich um eine Arbeitsstelle und damit um ein regelmäßiges Einkommen kümmern.

Darüber hinaus möchte vision:teilen mehr Bewusstsein für die Obdachlosigkeit in Düsseldorf schaffen und Menschen darauf aufmerksam machen, dass Obdachlose am Rand der Gesellschaft leben. Zum zehnjährigen Jubiläum des gutenachtbusses startete sie die Aktion „Teilen steht dir, Doppelt so gut“, bei der limitierte und vegan hergestellte Hoodies verkauft wurden.

Durch die Einnahmen wurde zu 50 % ein Pullover für eine obdachlose Person finanziert. Die andere Hälfte übernahm die Initiative. Indem viele Spender:innen, Ehrenamtliche und Obdachlose die gleiche Kleidung trugen, rückten sie ein ganzes Stück näher zusammen. Die Aktion bewirkte, dass Betroffene durch ihr optisches Auftreten weniger als Obdachlose identifiziert, stigmatisiert und ausgeschlossen wurden.

So können Sie den gutenachtbus unterstützten und Bedürftigen helfen

  • Sachspenden: Der gutenachtbus benötigt regelmäßig Sachspenden in Form von Lebensmitteln wie Instantsuppen, Kaffee, Zucker, Tee und Milch. Auch Hygieneartikel und saisonale Kleidungsstücke wie Winter- und Regenjacken werden bei den nächtlichen Rundfahrten durch Düsseldorf verteilt. Festes Schuhwerk und Schlafsäcke sind weitere Spenden, die den Obdachlosen das Leben auf der Straße erleichtern. Ihre Gebrauchtwaren können Sie von montags bis freitags in der Zeit von 10:00 bis 11:00 Uhr und mittwochs zwischen 16:00 und 17:00 Uhr bei vision:teilen in der Schirmerstraße 27 abgeben.

  • Geldspende: Daneben haben Sie die Möglichkeit den gutenachtbus finanziell zu unterstützen. Ihre Geldspende können Sie ebenfalls in der Geschäftsstelle abgeben oder an die Organisation überweisen. Mit dem Geld werden unter anderem gezielt Großeinkäufe getätigt, die auf die jeweiligen Bedürfnisse der Obdachlosen abgestimmt sind.

  • Zeitspende: Alternativ können Sie sich auch ehrenamtlich engagieren. Um im gutenachtbus mitzufahren, bedarf es keiner besonderen Qualifikation – ein großes Herz genügt. Ein Team besteht in der Regel aus sechs Mitfahrer:innen, die sich die Aufgaben untereinander aufteilen. Während sich drei ums Essen und Getränke kümmern, sind zwei für die Kleidergabe und eine Person für gute Gespräche mit an Bord.

  • Besondere Notfälle: Treffen Sie nachts auf einen Obdachlosen, der Hilfe benötigt, ist das gutenachtbus-Team telefonisch unter 01578 3505152 erreichbar. Die bedürftige Person kann dann mit dem gutenachtbus in eine Notunterkunft gebracht werden. Dieses Angebot ersetzt allerdings keinen Notruf. Wenden Sie sich im Notfall stets an die 112.

  • Verstehen lernen: Um Armut und Obdachlosigkeit zu verstehen, ist es wichtig Betroffenen zuzuhören. Sie haben ihre individuellen Geschichten, die oft sehr emotional sind. Ein paar freundliche Worte können mindestens so wertvoll sein wie ein Schal, etwas zu essen oder ein bisschen Geld – jeder Schritt in die richtige Richtung, ist ein wichtiger Schritt.

Nahaufnahme eines Helfers und Obdachlosen, die sich am Treffpunkt des gutenachtbusses per Faustschlag begrüßen.
Der gutenachtbus heißt jede:n Willkommen: Es spielt keine Rolle, wer die Person ist, woher sie kommt und warum sie Hilfe benötigt. © MEA Studio via vision:teilen

Ehrenamt

Zahlreiche Düsseldorfer:innen setzen sich bereits unentgeltlich für ihre Mitmenschen ein. Vielleicht ist ein Ehrenamt auch etwas für Sie? Wie Sie sich ehrenamtlich in die Gesellschaft einbringen können, erfahren Sie hier.

Zum Ehrenamt