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Photovoltaik-Anlage auf dem Dach eines Hauses

Solarstrom zu Hause erzeugen – mit Photovoltaik-Energie vom Dach

Von der Idee zur PV-Anlage auf dem Dach


Matthias Hausmann|12. September 2019

Photovoltaik ist ein profitabler und vor allem sauberer Weg, seinen eigenen Strom zu produzieren. Nicht nur Hausbesitzer machen sich Gedanken über eine eigene PV-Anlage auf dem Dach. Kein Wunder: Die Kosten für die Solarmodule sind niedrig wie nie! Bevor es losgeht, sind allerdings noch ein paar Fragen zu beantworten. Wir helfen Ihnen dabei.

Selbst Brot backen oder Möbel bauen, das ist nicht so ungewöhnlich, aber wer erzeugt schon den eigenen Strom? Immerhin 1,6 Millionen Photovoltaik-Anlagen auf Deutschlands Dächern! Eine Photovoltaik-Anlage wandelt Sonnenlicht in Strom – und erzeugt Freude am verantwortlichen Verhalten. Es ist ein gutes Gefühl, unabhängiger zu werden von schwankenden Preisen und gleichzeitig einen wirksamen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.

Aber was muss ich für eine eigene Photovoltaik-Anlage tun? Der Weg zum Strom vom Dach führt Hauseigentümer und noch mehr Besitzer von Eigentumswohnungen oder Mieter über einige Etappen, doch es gibt hier und da auch Abkürzungen. Wir haben die wichtigsten Fragen und Schritte zusammengestellt.

Unsere Experten beraten Sie gern

Die Energieberatung der Stadtwerke Düsseldorf hilft Ihnen bei der Entscheidung für eine PV-Anlage mit Anträgen und Anmeldungen.

Zur Energieberatung

Fragen rund um Photovoltaik

Sonne strahlt auf PV-Modul auf einem Dach.
Die richtige Ausrichtung des Dachs spielt eine große Rolle.

Ist die Lage meines Hauses sonnig genug?

Um herauszufinden, ob sich ein Haus für die Installation einer Photovoltaik-Anlage eignet, ist neben der Anzahl der Sonnenstunden die Ausrichtung des Dachs ausschlaggebend. Meist wird die Südlage verwendet, aber zur Steigerung des Eigenverbrauchs eignen sich die Ost- und Westlage besser. Nur die Nordausrichtung lohnt sich bei uns nicht. Zur Ermittlung der Dachausrichtung reicht ein Kompass (gibt’s auch als Handy-App), sie lässt sich aber auch im Solarkataster nachschlagen. Natürlich sollte eine sonnige Lage nicht durch Bäume oder geplante Neubauten in der unmittelbaren Umgebung verschattet werden.

Ist das Dach des Hauses schräg genug?

Man kann die Ausrichtung und Neigung selbst messen oder sie ermitteln lassen. Die optimale Energieausbeute erbringt ein Dach in Mitteleuropa bei einer Neigung von etwa 30 – 35 Grad. Auch 24 – 40 Grad geneigte Pult- und Schrägdächer erlauben bei Südost- bis Südwest-Ausrichtung eine gute Energieausbeute. Spezielle Haken können eine zu flache Dachneigung ausgleichen. Auf Flachdächern können die PV-Module im richtigen Winkel aufgestellt werden.

Passt der Zustand meines Dachs?

Ist das Dach denkmalgeschützt, in absehbarer Zeit sanierungsbedürftig oder asbesthaltig, dann eignet es sich nicht. Eine Solaranlage wird für mindestens 20 Jahre installiert. In dieser Zeit sollte das Dach also noch nicht instand gesetzt werden müssen.

Kann ich auch als Besitzer einer Eigentumswohnung eine Photovoltaik-Anlage anschaffen?

Wer eine Eigentumswohnung besitzt, kann gemeinsam mit der Eigentümergemeinschaft oder auch allein eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach installieren. Natürlich braucht man für die bauliche Veränderung in jedem Fall einen Beschluss der Eigner. Ein Blick in die Teilungserklärung kann verraten, ob für die Entscheidung eine einfache oder einstimmige Mehrheit benötigt wird oder ob zum Thema Sonderregelungen existieren.

Eine Gemeinschaftsanlage hat den Vorteil, dass die Anschaffungskosten geteilt werden können. Ein Nachteil kann sein, dass man gemeinsam zum Unternehmer wird, wenn man selbst produzierten Strom ins Netz einspeist und somit verkauft, und als Mitauftraggeber mit allen Rechten und Pflichten füreinander einsteht.

Kennen Sie schon die grüne Tochter der Stadtwerke Düsseldorf?

Grünwerke betreibt bundesweit Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien. Sie realisiert Projekte in den Bereichen Windkraft, Photovoltaik, Biomasse, Wasserkraft und Speicher.

Hier geht’s lang – zu den Grünwerken

Kann ich auch als Mieter Strom vom Dach nutzen?

Eigener Solarstrom: gut für Sie – gut für die Umwelt. Was früher nur Hausbesitzern vorbehalten war, steht jetzt auch Mietern offen: die Vorteile von selbstgemachtem Strom aus regenerativen Quellen. Durch das im Juli 2017 verabschiedete Mieterstromgesetz ist der Weg auch für Mieter frei, noch aktiver an der Energiewende teilhaben zu können. Der Solarstrom wird mit einer Photovoltaik-Anlage auf dem Dach Ihres Wohngebäudes erzeugt und an die teilnehmenden Mieter geliefert.

Der Mieter schließt je nach Modell z.B. einen Stromliefervertrag mit dem Betreiber der Energieerzeugungsanlage ab. Betreiber der Energieerzeugungsanlage kann z.B. der Vermieter oder auch ihr Energieversorger sein.

Wie kann ich eine Photovoltaik-Anlage finanzieren?

Wer eine Solaranlage nutzen möchte, kann sie kaufen oder pachten. In jedem Fall sollten Interessierte eine versierte Beratung in Anspruch nehmen, mehrere Angebote einholen und die Alternativen zum Vergleich mit den eigenen Daten durchrechnen (lassen).

Eine Förderung leistet einen finanziellen Beitrag zur Anschaffung – die Stadt Düsseldorf beispielsweise unterstützt die Anschaffung von Photovoltaik-Anlagen .

Eine weitere Förderung erfolgt über die Einspeisevergütung im laufenden Betrieb.

Haus mit PV-Anlagen auf dem Dach.
Überschüssiger Strom kann in das Energienetz eingespeist werden.

Wo muss ich meine PV-Anlage anmelden?

Die eigene Solaranlage ist montiert, Leinen los! Nicht ganz: Vor der Eigenproduktion von Solarstrom muss die Photovoltaik-Installation erst noch registriert werden. Aber wer muss wissen, dass Sie jetzt ein kleines Kraftwerk betreiben?

Jede Photovoltaik-Anlage muss beim Netzbetreiber im Vorfeld angemeldet sein und eine Netzverträglichkeitsprüfung bestanden haben. Beides übernimmt üblicherweise der Installateur. Der Netzbetreiber erteilt dann in der Regel die Einspeisezusage. Deren Vorliegen sollte man mit dem installierenden Betrieb als Voraussetzung für den Bau und die Zahlung der Rechnung vereinbaren.


Betreiben Sie Ihre PV-Anlage privat oder gewerblich? Beim gewerblichen Betrieb können Sie die Umsatzsteuer der Anschaffung absetzen. Für die Stromerzeugung bekommt man dann eine Steuernummer und muss die mit der EEG-Einspeisevergütung ausgezahlte Mehrwertsteuer über 20 Jahre an das Finanzamt abführen.


  • Neuanlagen müssen innerhalb eines Monats nach der (ersten) Inbetriebnahme im Marktstammdatenregister angemeldet werden.

  • Alle anderen Anlagen, die vor dem 31.01.2019 in Betrieb genommen wurden, haben zur Registrierung 2 Jahre Zeit.

  • Batteriespeicher

Was passiert mit überschüssigem Solarstrom?

Wer den Solarstrom aus Eigenproduktion nicht gänzlich selbst verbraucht und/oder in einem Batteriespeicher zur späteren Nutzung aufbewahrt, speist ihn ins öffentliche Netz ein. Ein Zähler mit zwei Laufwerken erfasst bei Anlagen bis 10 kWp Verbrauch und Einspeisung unabhängig voneinander. Der Vertrag mit dem Netzbetreiber regelt die Vergütung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG).

Wie oft muss ich eine PV-Anlage warten lassen?

Photovoltaik-Anlagen sind nahezu wartungsfrei und überaus langlebig. Man kann sie mit (idealerweise destilliertem) Wasser vom Dachfenster aus abspülen oder mit dem Gartenschlauch von unten säubern, ohne aufs Dach zu klettern. Dabei kein Leitungswasser verwenden, denn der Kalk hinterlässt Wasserflecken auf der PV-Anlage, die zu Leistungseinbußen führen.

Viele Hersteller garantieren freiwillig eine Leistungsfähigkeit von 10 – 25 Jahren.

Braucht meine PV-Anlage einen Batteriespeicher?

Mit einem Batteriespeicher können Sie den selbst erzeugten Strom auch dann verbrauchen, wenn die Sonne nicht scheint – zum Beispiel nachts. Wenn der Speicher leer ist, beziehen Sie Strom vom Stromversorger, z. B. den Stadtwerken Düsseldorf. Scheint die Sonne, während der Speicher voll ist, können Sie den nicht benötigten Strom ins Netz einspeisen und bekommen ihn entsprechend vergütet. Dank der Akkufunktion können Sie einen Großteil Ihres Stromverbrauchs mit Solarstrom aus Eigenproduktion decken. Wie wirtschaftlich eine Anlage arbeiten kann, hängt von der Höhe der Akkupreise und der Einspeisevergütung ab. Eine PV-Installation ohne Batteriespeicher kann aktuell rentabler sein.

Was ist eine Inselanlage, was eine Netzanlage?

Eine Inselanlage ist im Gegensatz zur Netzanlage nicht an ein Stromnetz angebunden. Der erzeugte Strom kann hier direkt als Gleichstrom genutzt oder für eine spätere Nutzung zwischengespeichert werden. Auch eine Umwandlung per Wechselrichter in Wechselstrom ist möglich.

Wie lange hält so ein Solarmodul?

Das Fraunhofer Institut bestätigt die Langlebigkeit der Technik: „Die Lebensdauer von Solarmodulen liegt im Bereich von 20 – 30 Jahren. Das heißt, dass eine heute hergestellte Solaranlage während ihrer Lebensdauer mindestens zehnmal mehr Energie erzeugt als zu ihrer Herstellung benötigt wurde. Dieser Wert wird sich in der Zukunft durch energieoptimierte Herstellungsverfahren noch verbessern.“ Beim Wechselrichter geht man von einer durchschnittlichen Lebenserwartung von etwa 15 Jahren aus.

Mikro-Photovoltaik als Balkonkraftwerk

Wer in der prallen Sonne sitzt und über das enorme Potenzial von Solarenergie sinniert, fragt sich vielleicht, ob er die Kraft des Lichts nicht auch ohne große Dachanlage nutzen kann. Mikro-Photovoltaik-Anlagen ermöglichen genau das: die Erzeugung von Strom durch kleine, mit Solarzellen bestückte Flächen und Installationen, die beispielsweise beim Umzug wieder abgebaut und ganz einfach mitgenommen werden können.

Mikro-PV – gern, aber ohne Plug-and-play

Mikro-PV-Anlagen können über eine besondere Energiesteckvorrichtung Strom in die Hausinstallation einfließen lassen. Bevor die Mikro-PV-Anlage angeschlossen werden kann, müssen aber einige Voraussetzungen erfüllt sein.

Achtung, auch Minis bitte erst anmelden! In Deutschland darf und muss seit dem 31.01.2019 jede PV-Anlage als „Stromerzeugungseinheit“ beim Netzbetreiber angemeldet und im Marktstammdatenregister eingetragen sein. Die Anmeldung beim Netzbetreiber muss vor der Inbetriebnahme erfolgen, im Marktstammdatenregister spätestens einen Monat nach Inbetriebnahme, ältere Anlagen haben dazu 24 Monate Zeit. Auch ein Umzug der Mikro-PV-Anlage ist (wie bei einer größeren Dach- oder Freiflächenanlage auch) bei der Bundesnetzagentur zu melden.

Bitte informieren Sie sich auf der Website der Netzgesellschaft Düsseldorf . Hier werden alle Fragen beantwortet.

Ein Haus mit PV-Modulen in der Natur.
Durch die technische Weiterentwicklung werden die PV-Module in Zukunft immer effizienter.

Solargadgets für den Garten- und Hausgebrauch

Wer weder Groß- noch Mikroanlage planen kann oder möchte, kann sich an vielerlei Gadgets und Stand-alone-Lösungen erfreuen, die Strom überall hinbringen – auch in die entlegensten Winkel! Wo auch immer man keine Steckdose findet, lässt sich Solarenergie einsetzen, ohne lange Leitungen über Stock und Stein zu verlegen, den Garten umzugraben oder Wände aufzuschlagen. Die LED-Leuchte im Teich, die Webcam an der Wand, die vielen kleinen Lämpchen, die auf Erdspießen im Beet stecken, aber auch das Solarglas fürs Picknick oder das sonnenbetriebene Ladegerät fürs Handy funktionieren easy ohne Netzanschluss und sogar – sehr bequem – ohne Batteriewechsel.

Sonnenstrom ahoi – so kann’s weitergehen!

Von Gadget bis Kraftwerk ist die Bandbreite der Einsatzmöglichkeiten enorm, wir dürfen uns auf eine solare Zukunft freuen. Erfinder haben sich nicht nur gefragt, wo man Solarenergie besonders gut gebrauchen kann, ihnen fielen auch Flächen und Bereiche ins Auge, die ohnehin tagein, tagaus vielen Sonnenstrahlen ausgesetzt sind, die man ohne Weiteres zur Stromerzeugung nutzen könnte: Dächer, Fassaden, Vorhänge, die Windschutzscheibe und sogar Straßenbeläge.

Solarstrom wirkt in jeder Größe – von mikro bis global. Möglich macht die sonnigen Aussichten ein steigender Effizienzgrad dank technischer Weiterentwicklung der Solarzellen: immer mehr Flexibilität und Leistung bei immer geringerer Größe und Dicke.

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