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Ein alter Heizkörper steht vor einem Fenster. © Feifei Cui-Paoluzzo / Moment via Getty Images

Ölheizung: ein Überblick zur Heizart und den geltenden Regeln

Alles rund um die Wärmeerzeugung mit Heizöl – verständlich zusammengefasst.

Philipp Meidl|Zuletzt aktualisiert am: 19. November 2025

Obwohl Ölheizungen mit einem fossilen Brennstoff laufen, sind sie in Deutschland immer noch weit verbreitet. Bis 2045 sollen Erneuerbare Energien aber der neue Standard sein. Was Sie wissen sollten, wenn Sie selbst noch mit Öl heizen, erläutern wir in diesem Beitrag.

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Ölheizung ist besonders klimaschädlich.

  • Sie hat einen hohen Wirkungsgrad, aber verursacht zugleich hohe CO2-Emissionen.

  • Bis 2045 sollen Ölheizungen in Deutschland nur noch unter bestimmten Bedingungen eingebaut und betrieben werden.

  • Ab 2045 dürfen keine fossilen Brennstoffe mehr eingesetzt werden.

Wie funktioniert eine Ölheizung?

Darstellung der Wirkungsweise einer Ölheizung
Die Umwandlung von Heizöl in Wärmeenergie findet im Ölkessel statt. Dafür braucht er zwei wichtige Bestandteile: den Brenner und den Wärmetauscher.

Eine Ölheizung nutzt flüssiges Heizöl, das in einem großen Tank – meist im Keller – für den Jahresvorrat gelagert wird. Dazu muss der Tank der Heizung meist mehr als 1.000 Liter fassen. Eine Pumpe fördert das Öl zum Heizkessel, wo es fein zerstäubt und am Brenner entzündet wird. Die beim Verbrennen entstehende Wärme wird über einen Wärmetauscher an das Heizungswasser abgegeben, das mit bis zu 70 °C durch eine Umwälzpumpe im Rohrsystem verteilt wird und die Heizkörper erreicht. Das abgekühlte Wasser fließt zum Kessel zurück und wird erneut erhitzt.

Moderne Brennwertkessel nutzen zusätzlich die versteckte Wärme aus den Abgasen, sodass der Wirkungsgrad auf über 90 % steigt. Die Abgase strömen über einen Schornstein aus dem Haus.

Was sind die Vor- und Nachteile einer Ölheizung?

Die Ölheizung ist seit Jahrzehnten eine beliebte Heizungsart in Deutschland und kommt vor allem in Altbauten als klassische Alternative zur Gasheizung zum Einsatz. Die Vor- und Nachteile einer Ölheizung haben wir Ihnen im Folgenden übersichtlich zusammengestellt.

- Technisch ausgereiftes, zuverlässiges System
Nachteile- Erdöl ist eine begrenzte Ressource
- In Niedrigpreisphasen kann Heizöl auf Vorrat gekauft werden
Nachteile- Hohe CO2-Emissionen durch Ölverbrennung
- Unabhängigkeit vom Gasnetz
Nachteile- Öl unterliegt Preisschwankungen und muss vorfinanziert werden
- Veraltete Heizungen lassen sich gegen Brennwerttechnik austauschen oder mit erneuerbaren Energien zu Hybridheizungen kombinieren
Nachteile- Ölkauf auf Vorrat muss geplant werden
- Auswahl von verschiedenen Ölsorten – darunter auch Bio-Heizöl
Nachteile- Öltank benötigt ausreichend Lagerfläche – der Keller ist in seiner Nutzung eingeschränkt
Nachteile- Unangenehmer Ölgeruch im Keller
Nachteile- Im Vollkostenvergleich höhere Kosten als bei einer Erdgasheizung (Versicherung, TÜV-Prüfung des Heizöltanks, höhere Kosten für Schornsteinfeger:in, Wartungskosten)

Sind Ölheizungen schlecht fürs Klima?

Ein Mann hockt vor einem Heizkörper und misst ihn aus.
Durch die Modernisierung der Heizungstechnik schützen Sie das Klima und senken gleichzeitig Ihre Heizkosten. © enigma_images / E+ via Getty Images

Ja, einige Arten von Heizungen sind schlechter für unsere Umwelt als andere – und auch die Ölheizung zählt dazu. In Ölheizungen wird Öl verbrannt, welches aufwändig über Bohrungen aus unserer Erde geholt wird. Die Gewinnung von Erdöl, der anschließende Import nach Deutschland und das CO2, das bei der Verbrennung entsteht, wirken sich negativ auf unsere Umwelt und das Klima aus. Der Mensch hinterlässt also mit den weit verbreiteten Ölheizungen einen großen ökologischen Fußabdruck (Quelle: Umweltbundesamt).

Besonders klimaschädlich sind veraltete Heizungen, da sie im Vergleich zu modernen Anlagen mit Brennwertkesseln weniger effizient arbeiten und mehr Öl verbrauchen. Da Öl jedoch ein begrenzter Rohstoff ist, werden Ölheizungen im Sinne der Energiewende Schritt für Schritt aus dem Verkehr gezogen.

Die Zukunft der Ölheizung: ein Blick ins GEG

Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) aus dem Jahr 2024 stellt einige Regeln für Heizungen in Deutschland auf, damit diese möglichst klimafreundlich sind.

  • Ölheizungen sind nicht verboten.

  • Es gelten unterschiedliche Bedingungen für Bestandsgebäude und Neubauten.

  • Es greifen zudem die Regeln der kommunalen Wärmeplanung Ihres Wohnorts.

Ölheizungen dürfen unter bestimmten Bedingungen noch bis Ende 2044 mit Öl betrieben werden. Erst ab 2045 ist die Nutzung fossiler Brennstoffe zum Heizen grundsätzlich verboten.

  • Bestehende Ölheizungen, die vor 2024 eingebaut wurden, dürfen weiterhin (repariert und) betrieben werden – bis Ende 2044 sogar noch mit fossilen Brennstoffen (Quelle: Bundesministerium für Wirtschaft und Energie).

  • Nach 1991 eingebaute Kessel müssen nach spätestens 30 Jahren außer Betrieb gehen.

  • Heizkessel, die vor 1991 eingebaut wurden, dürfen nicht mehr betrieben werden.

  • Ausnahmen gelten für Niedertemperatur- und Brennwertkessel, Anlagen unter 4 kW oder über 400 kW sowie für selbstbewohnte Ein- und Zweifamilienhäuser (Quelle: Bundesministerium für Wirtschaft und Energie).

  • Greift bei Ihnen kein kommunaler Wärmeplan, müssen Sie als Betreiber:in einer Ölheizung dafür sorgen, dass die Heizung zukünftig auch mit Erneuerbaren Energien wie Bio-Öl arbeitet: ab 2029 zu 15 %, ab 2035 zu 30 % und ab 2040 zu 60 % (Quelle: BMWSB).  

Ob Sie Ihre Ölheizung laut Gesetz erneuern müssen, entnehmen Sie dem Typenschild. Alternativ finden Sie Informationen dazu in Produktunterlagen, alten Rechnungen oder Dokumenten des Schornsteinfegers. 

Aktuell läuft die sogenannte Übergangsphase, in der Ölheizungen unter bestimmten Bedingungen noch eingebaut werden dürfen:

  • Spätestens nach dem 30. Juni 2026 dürfen Ölheizungen in Städten mit mehr als 100.000 Einwohner:innen nur noch eingebaut werden, wenn sie mit mindestens 65 % Erneuerbaren Energien arbeiten.

  • In kleineren Städten mit einer Einwohnerzahl bis 100.000 dürfen Ölheizungen spätestens nach dem 30. Juni 2028 nur noch eingebaut werden, wenn sie mit mindestens 65 % Erneuerbaren Energien arbeiten.

  • Bei Neubauten in Neubaugebieten gilt diese Regelung schon länger: Hier dürfen seit dem 1. Januar 2024 keine reinen Ölheizungen mehr eingebaut werden.

Klimafreundlich nachrüsten und die Ölheizung austauschen

Eine alte Ölheizung zu erneuern ist nicht nur dann sinnvoll, wenn Sie gesetzlich dazu verpflichtet sind, sondern auch, wenn Sie effizient heizen und die Umwelt schonen möchten. Zum klimafreundlichen Nachrüsten stehen Ihnen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung.

Moderne Heiztechnik

Ölheizung optimieren oder zur Hybridheizung kombinieren

Eine neue Ölheizung mit Brennwerttechnik arbeitet deutlich effizienter als eine alte Ölheizung. Der Wirkungsrad liegt hier bei 98 %. Das bedeutet: Die Ölheizung mit Brennwertkessel verbraucht 30 % weniger Heizöl als eine veraltete Ölheizung, die mit einem Konstanttemperaturkessel betrieben wird.

Für noch mehr Einsparung kombinieren Sie Ihre moderne Ölheizung mit einer Solarthermie-Anlage zu einer Hybridheizung. Hierdurch lassen sich bis zu 50 % an Heizöl einsparen und damit auch erhebliche Mengen an CO2. Auch eine Verbindung mit einer Wärmepumpe ist eine weitere Möglichkeit, eine bestehende oder neue Öl-Heizung zu einer umweltfreundlicheren Hybridheizung umzurüsten.

Umstieg auf eine alternative Heizart

Wenn Sie ohnehin den Umstieg auf Solarenergie bzw. -thermie oder eine nachhaltige Energiequelle in Betracht ziehen, ist eine komplette Abkehr von der Ölheizung eine Überlegung wert.

  • Wärmepumpe: Die Wärmepumpe bietet eine vollständige Unabhängigkeit von Öl und Gas. Für den Betrieb einer Wärmepumpenheizung, die mit Ökostrom aus erneuerbaren Energiequellen unterstützt wird, werden keine CO2-Emissionen verursacht.

  • Pelletheizung: Für gut gedämmte Altbauten mit höherem Wärmebedarf, aber auch andere Gebäude, kann die Pelletheizung eine sinnvolle Alternative zur Ölheizung sein. Sie nutzt nachwachsende Rohstoffe (Holzpellets) und gilt als nahezu klimaneutral. Zudem erfüllen moderne Anlagen bereits heute die gesetzlichen Anforderungen für 2045 und darüber hinaus. Voraussetzung ist allerdings ausreichend Platz für den Pelletlagerraum.

  • Fernwärme: Fernwärme ist eine klimafreundlichere Heizart im Vergleich zur Ölheizung. Wer in einem Gebiet mit geplantem oder bestehendem Fernwärmenetz wohnt, sollte diese Option prüfen. In Düsseldorf bauen wir das Netz kontinuierlich aus.

Was kostet der Austausch einer Ölheizung?

Die Kosten für einen Heizungstausch hängen vom gewählten System ab. Allein die Anschaffungskosten liegen zwischen 8.000 und 12.000 Euro für eine neue Ölheizung und zwischen 18.000 und 38.000 Euro für eine Wärmepumpe (Quelle: Statista). Förderprogramme können jedoch bis zu 70 % der Kosten abdecken (Quelle: Verbraucherzentrale).

Förderung für die Heizungserneuerung

Deutschland belohnt den Umstieg auf Erneuerbare Energien und unterstützt Sie mit diversen Förderungen:

  • Wenn Sie eine mindestens 20 Jahre alte Ölheizung bis Ende 2028 gegen eine Heiztechnik mit Erneuerbaren Energien austauschen, können Sie 20 % der Kosten fördern lassen.

  • Für den Umstieg auf erneuerbares Heizen steht Ihnen außerdem eine Grundförderung in Höhe von 30 % zu.

  • Selbstnutzende Eigentümer:innen mit einem Gesamteinkommen unter 40.000 Euro können eine Förderung in Höhe von 30 % beantragen.

Zusätzlich sind regionale Programme und steuerliche Vergünstigungen nutzbar. In Düsseldorf können Sie sich etwa für die Förderung „Klimafreundliches Wohnen und Arbeiten“ qualifizieren und beispielsweise Ihre Luft-Wasser-Wärmepumpe bezuschussen lassen.

Die Kombination mehrerer Fördermittel ist teilweise möglich, sodass Sie bis zu 70 % der Gesamtkosten gefördert bekommen können.

Ölheizung im Keller
Ölheizungen gelten als die klimaschädlichste Variante der Wärmeerzeugung im Haushalt.

Wärmepumpen

Das Heizen mit einer Wärmepumpe ist umweltfreundlich und spart Kosten. Machen Sie sich diese Vorteile zu eigen und informieren Sie sich hier über Ihre Möglichkeiten.

Häufig gestellte Fragen zur Ölheizung

Heizen mit Gas ist umweltfreundlicher als Heizen mit Öl. Der CO₂-Ausstoß pro Kilowattstunde ist bei Gasheizungen rund ein Drittel niedriger (Quelle: Umweltbundesamt). Wirtschaftlich gesehen sind sich Gasheizungen und Ölheizungen sehr ähnlich und im Betrieb in etwa gleich kostenintensiv. Langfristig sollten beide fossilen Energieträger ersetzt werden.

Die gemeinnützige Beratungsgesellschaft co2online hat für 2025 eine Kostenprognose von 1.055 Euro für eine durchschnittliche 70 m² große Wohnung in einem Mehrfamilienhaus gemacht. Erdgas liegt im Vergleich bei 1.180 Euro und das Heizen mit der Wärmepumpe gerade einmal bei 715 Euro (Quelle: Deutscher Mieterbund).

Ein Heizungstausch zahlt sich vor allem dann aus, wenn eine veraltete Ölheizung ersetzt wird. Für den Umstieg auf klimafreundliche Alternativen stehen derzeit Förderungen von bis zu 70 % zur Verfügung – das reduziert die Investitionskosten erheblich. Spätestens ab 2028 werden fossile Heizsysteme im Gebäudebestand zunehmend reglementiert, ab 2045 sind sie gesetzlich nicht mehr erlaubt. Wer also frühzeitig auf eine nachhaltige Lösung setzt, sichert sich langfristig ab – finanziell wie auch gesetzlich. Besonders sinnvoll ist der Wechsel bei einem hohen Energieverbrauch, denn moderne Heizsysteme wie Wärmepumpen senken nicht nur die laufenden Kosten, sondern auch die CO₂-Emissionen deutlich.

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