PrivatkundenGeschäftskundenÜber unsKarriere
Ein Holzhaus mit einer Windkraftanlage und Blättern, die aus dem Schornstein kommen © Richard Drury / DigitalVision via Getty Images © Richard Drury / DigitalVision via Getty Images

Unabhängig mit Windstrom? Das kann ein Windrad im Garten wirklich leisten

Windkraftanlagen gelten als Beitrag zur Energiewende – doch wie realistisch ist ein Windrad auf dem eigenen Grundstück?

Energieberatung: Mitarbeiter am Notebook Redaktionsteam Online-Magazin|Zuletzt aktualisiert am: 25. April 2025

Ein Windrad im eigenen Garten – das klingt nach Klimaschutz und einem Schritt in Richtung Eigenversorgung. Der Wunsch nach Windstrom für zuhause gewinnt in Zeiten steigender Energiepreise und wachsendem Umweltbewusstsein an Bedeutung. Doch wie tragfähig ist dieses Konzept im Alltag – und wo stößt es an seine Grenzen?

Wie funktioniert eine Kleinwindkraftanlage?

Eine sogenannte Kleinwindkraftanlage (KWKA) erzeugt Strom, indem sie die Bewegungsenergie des Winds in elektrische Energie umwandelt. Sobald der Wind auf die Rotorblätter trifft, beginnen diese sich zu drehen. Diese Drehung treibt im Inneren der Anlage einen Generator an – ähnlich wie bei einem Fahrraddynamo. Daraus erzeugt der Generator dann Strom – das Prinzip ist identisch mit dem großer Windräder, nur in kleinerem Maßstab. Der Unterschied liegt vor allem in der geringeren Leistung, der niedrigeren Bauhöhe und dem Einsatz direkt am eigenen Grundstück.

Windräder bestehen typischerweise aus:

  • Rotor mit zwei oder drei Flügeln: fängt die Windenergie ein

  • Mast: bringt die Anlage in eine günstige Höhe mit stabilerem Wind

  • Generator: wandelt die Drehbewegung in Strom um

  • Wechselrichter: macht den Strom netzkompatibel (Wechselstrom)

  • optionaler Batteriespeicher: speichert erzeugten Strom zwischen

Erneuerbare Energie als nachhaltige Energiequelle

Erneuerbare Energien wie Sonne, Wind und Biomasse ermöglichen eine klimafreundliche Energieversorgung. Wir zeigen, wie nachhaltige Technologien zur lokalen Energiewende beitragen und wie Sie diese nutzen können.

Zu den Erneuerbaren

Technische Eckdaten auf einen Blick

Leistung
Typischer Wert0,5 bis 10 kW
Rotordurchmesser
Typischer Wert1 bis 5 Meter
Jahresertrag (bei 5m/s)
Typischer Wertca. 1.000–2.500 kWh
Lautstärke
Typischer Wertca. 40–60 dB (je nach Modell)
Lebensdauer
Typischer Wertca. 15–20 Jahre

Baurecht, Vorschriften, Genehmigung: Warum ein Windrad im Garten zur bürokratischen Herausforderung werden kann

Kleinwindkraftanlagen sind in Deutschland grundsätzlich erlaubt. Aber: ob Sie eine solche Anlage tatsächlich auf Ihrem Grundstück errichten dürfen, hängt von mehreren Faktoren ab. Es gibt keine einheitliche Regelung für ganz Deutschland, sondern unterschiedliche Vorgaben je nach Bundesland. Diese sind in den jeweiligen Landesbauordnungen festgelegt. Dazu kommen kommunale Vorschriften, etwa aus Bebauungsplänen oder Gestaltungssatzungen. So kann es vorkommen, dass eine Anlage zwar technisch möglich, aber baurechtlich unzulässig ist – zum Beispiel, weil der Garten in einem reinen Wohngebiet liegt oder sich in der Nähe eines denkmalgeschützten Gebäudes befindet.

Auch optische Eingriffe ins Stadtbild, Lärmentwicklung und Schattenwurf können problematisch werden – selbst bei relativ kleinen Windrädern. Deshalb prüfen viele Städte und Gemeinden genau, ob das geplante Windrad ins Umfeld passt, bevor eine Genehmigung erteilt wird.

Der Weg zum eigenen Windstrom

Wenn Sie als Privatperson eine eigene Windkraftanlage betreiben möchten, kommen ausschließlich Kleinwindkraftanlagen infrage. Diese Anlagen sind speziell für den Einsatz im kleinen Maßstab konzipiert – etwa im Garten oder auf einem Bauernhof. Sie leisten in der Regel rund fünf Kilowatt und erreichen eine Höhe von maximal 50 Metern.

Ob Sie eine solche Anlage ohne Weiteres aufstellen dürfen, hängt – wie bereits beschrieben – von rechtlichen Vorgaben ab. Nach Landesbauordnung sind Anlagen über zehn Meter Höhe in NRW genehmigungspflichtig. Doch auch kleinere Modelle müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllen.

Diese Fragen sollten Sie vorab klären:

  • Ist das Grundstück groß genug, um Abstände und Sicherheitszonen einzuhalten?

  • Werden die gesetzlichen Mindestabstände von 10 Metern zu Nachbar:innen beachtet?

  • Liegt das Grundstück in einem Landschafts- oder Denkmalschutzgebiet?

  • Bleibt die Anlage unter zehn Metern Höhe?

Luftaufnahme eines Hauses mit Windkraftanlage im Garten © Bilanol / iStock via Getty Images
Je nach Höhe und Standort des Windrads kann eine Genehmigung nötig sein. © Bilanol / iStock via Getty Images

Was kostet ein Windrad im Garten – und was bringt es wirklich?

Gestapelte Münzen auf Holzblöcken mit Windrad-Illustrationen; im Vordergrund liegen Kreditkarten © Marut Khobtakhob / iStock via Getty Images
Wer ein Windrad im Garten plant, sollte die Kosten realistisch einschätzen – denn nicht immer rechnet sich die Investition. © Marut Khobtakhob / iStock via Getty Images

Ein eigenes Windrad im Garten wirkt auf den ersten Blick wie ein Schritt in Richtung unabhängiger Stromversorgung – losgelöst vom öffentlichen Netz. Doch diese Idee hält dem Realitätstest selten stand. Die Anschaffungskosten für eine Kleinwindkraftanlage liegen je nach Modell und Bauweise in der Regel zwischen 5.000 und 15.000 Euro (Quelle: ingenieur.de). Hinzu kommen laufende Kosten für Wartung, Instandhaltung und gegebenenfalls Ersatzteile.

Besonders problematisch ist die schwankende Stromausbeute: In windarmen Regionen wie Düsseldorf erzeugen viele Anlagen weniger als 1.000 Kilowattstunden Strom pro Jahr. Das reicht gerade einmal aus, um einen kleinen Teil des Haushaltsverbrauchs abzudecken. Wer auf Windkraft setzt, spart damit nicht viel. Laut Verbraucherzentrale Sachsen bringen besonders kleine Anlagen mit rund einem Meter Rotordurchmesser meist nur geringe Erträge – die jährliche Stromkostenersparnis liegt oft bei gerade einmal 33 Euro – deutlich weniger als viele sich erhoffen.

Zugleich ist die Förderung für Kleinwindanlagen äußerst begrenzt. Während Photovoltaik durch Bundes- und Landesprogramme vielfach unterstützt wird, spielt Windkraft im privaten Bereich förderpolitisch kaum eine Rolle. Wer also realistisch rechnet, wird feststellen: In Düsseldorf lässt sich mit einem privaten Windrad weder kostendeckend noch effizient Strom erzeugen. Der Aufwand steht in keinem Verhältnis zum Nutzen – weder wirtschaftlich noch ökologisch.

Das eigene Grundstück umweltfreundlich nutzen: Alternativen zum Windrad

Ob zur Stromerzeugung oder für die Förderung der Artenvielfalt: Wer sein Grundstück ökologisch sinnvoll nutzen möchte, hat viele gute Optionen. Ein Windrad gehört in einer windarmen Stadt wie Düsseldorf allerdings nur selten dazu. Nachhaltig leben geht hier auch anders. Gerade in städtischen Regionen sind die folgenden Maßnahmen einfacher umzusetzen – und sie bringen zugleich mehr für Umwelt und/oder Geldbeutel.

  • Photovoltaik: Photovoltaikanlagen und Balkonkraftwerke gelten als die derzeit wirtschaftlich sinnvollste Lösung für private Haushalte. Sie lassen sich gut auf Dächern oder Carports installieren, benötigen keine beweglichen Teile und arbeiten auch bei diffusem Licht zuverlässig.

  • Regenwassernutzung: Regenwasser aufzufangen und zu nutzen kann ebenfalls dabei helfen, zuhause nachhaltig zu wirtschaften – mit geringem technischen Aufwand und einem spürbaren Effekt auf Wasserverbrauch und Gartenpflege.

  • Naturgarten: Wenn Sie Wert auf ökologische Vielfalt legen, leisten Sie mit einem Naturgarten oder einer Bienenwiese ebenfalls einen Beitrag zum Umweltschutz – ganz ohne aufwendige Technik und hohe Kosten.

PV-Anlagen für Düsseldorf

Mit dem Photovoltaik-Angebot der Stadtwerke Düsseldorf produzieren Sie Ihren eigenen Strom, sparen Energiekosten und leisten Ihren Beitrag zum Klimaschutz.

Zur PV-Anlage

Das könnte Sie auch interessieren