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Eine junge Frau auf dem Weg, ihr E-Auto an eine private Ladestation anzuschließen. © sturti / E+ via Getty Images © sturti / E+ via Getty Images

E-Auto mit Solar laden – Ihr Zuhause als Stromtankstelle

Nachhaltig, effizient und zukunftssicher: Versorgen Sie Ihr E-Auto direkt mit Strom vom eigenen Dach.

Joachim GerloffJoachim Gerloff|Zuletzt aktualisiert am: 12. Juni 2025

Immer mehr Menschen entscheiden sich für ein Elektroauto – aus Überzeugung, aus Umweltbewusstsein oder aufgrund steigender Kraftstoffpreise. Ganz gleich aus welchen Gründen: Besonders effizient wird das Konzept, wenn Sie den nötigen Strom gleich selbst erzeugen – mit einer PV-Anlage auf dem eigenen Dach. So laden Sie emissionsfrei, sparen Stromkosten und machen sich ein Stück weit unabhängig vom Markt. Wir zeigen Ihnen, wie das Laden mit Solarstrom funktioniert, welche Technik Sie benötigen und worauf es bei solaren Ladestationen für Elektroautos ankommt.

Elektroauto mit eigenem Solarstrom laden: So geht‘s

Eine Photovoltaikanlage auf dem Hausdach erzeugt tagsüber Strom aus Sonnenlicht. Dieser Strom kann direkt im Haushalt genutzt werden – etwa für Haushaltsgeräte, die Heizung oder eben das Laden eines Elektroautos. Für die Stromversorgung Ihres E-Autos stehen Ihnen dabei drei Lademöglichkeiten zur Verfügung:

Direktladen

Beim Direktladen fließt der Strom aus der PV-Anlage direkt in die Ladestation (Wallbox) und von dort ins E-Auto. Das ist besonders effizient, da keine Umwege über das öffentliche Stromnetz oder einen Batteriespeicher nötig sind. Allerdings sind Sie hierbei an die Tageszeit und Wetterlage gebunden. An einem wolkigen Nachmittag oder am Abend steht kein Solarstrom zur Verfügung – dann muss auf Netzstrom zurückgegriffen werden.

PV-Überschussladen

Beim Überschussladen wird nur der Strom ins Auto geladen, der gerade nicht im Haushalt benötigt wird. Hier erkennt das Energiemanagementsystem automatisch, wie viel Strom aktuell produziert und verbraucht wird und schickt den Überschuss an die Wallbox.

Dynamisches Laden

Intelligente Wallboxen und Energiemanagementsysteme passen die Ladeleistung des E-Autos flexibel an die aktuelle Solarstromproduktion an. Produziert die PV-Anlage viel Strom, wird schneller geladen. Bei wenig Sonne wird die Ladeleistung reduziert oder sogar pausiert. Das sorgt für eine optimale Ausnutzung des Sonnenstroms.

Technische Ausstattung: Was Sie für das Laden zuhause brauchen

Wenn Sie Ihr Elektroauto mit eigens produziertem Solarstrom laden möchten, brauchen Sie dazu die passende technische Ausstattung. Dazu gehören:

  • Photovoltaikanlage (PV-Anlage): Die PV-Anlage ist das Herzstück der solaren Eigenversorgung. Sie wandelt Sonnenlicht in elektrischen Strom um, der im Haushalt und für das Laden des E-Autos genutzt werden kann. Dabei richtet sich die Größe der Anlage nach dem Gesamtstrombedarf von Haushalt und Fahrzeugen.

  • Wallbox: Für E-Autos gibt es spezielle Ladestationen – sogenannte Wallboxen. Im Vergleich zur Haushaltssteckdose laden die Boxen das Fahrzeug schneller und sicherer und passen die Ladeleistung automatisch an die aktuelle Solarstromproduktion an.

  • Stromspeicher (optional): Mit einem Batteriespeicher lässt sich überschüssiger Solarstrom zwischenspeichern und später verwenden – etwa abends oder nachts, wenn die Sonne nicht mehr scheint.

  • Energiemanagementsystem (EMS): Energiemanagementsysteme steuern den Stromfluss automatisch und priorisieren dabei entweder den Verbrauch im Haushalt oder das Laden des E-Autos. Intelligente EMS können auch Wetterprognosen einbeziehen und so das Laden optimal planen.

Besonders praktisch: Viele Systeme bieten mittlerweile Apps, mit denen Sie den aktuellen Status Ihrer PV-Anlage, die verfügbare Speicherkapazität und den Ladevorgang Ihres E-Autos jederzeit im Blick behalten können.

Wallbox: Ihre Ladelösung für zuhause

Mit einer Wallbox laden Sie Ihr E-Auto bequem, sicher und effizient direkt vor der eigenen Haustür. Die Stadtwerke Düsseldorf bieten Ihnen moderne Ladestationen inklusive Installation, Beratung und Service.

Zur Wallbox

Ein E-Auto wird in einer privaten Einfahrt an einer solaren Ladestation aufgeladen. © piranka / E+ via Getty Images

Warum sich das Laden mit eigenem Solarstrom lohnt

Ein Elektroauto mit eigenem Solarstrom zu laden, bringt gleich mehrere Vorteile mit sich – für die Umwelt, den Geldbeutel und Ihre persönliche Unabhängigkeit.

  • deutlich günstiger als Netzstrom

  • unabhängiger vom öffentlichen Stromnetz & Strompreisschwankungen

  • geringerer CO₂-Fußabdruck

  • mehr Flexibilität durch Stromspeicher

  • intelligente Steuerung für optimiertes Laden

  • unabhängiges Laden von öffentlichen Ladesäulen

Foto: © piranka / E+ via Getty Images

Wie viel Strom benötigt mein E-Auto?

Wer sein E-Auto mit eigenem Solarstrom laden möchte, braucht eine gut geplante Photovoltaikanlage. Denn nur wenn genug Strom zur Verfügung steht, lohnt sich das Konzept auch wirtschaftlich. Doch wie groß muss die PV-Anlage sein, um sowohl den Haushaltsbedarf als auch das E-Auto zuverlässig mit Solarstrom zu versorgen? Die Antwort hängt von mehreren Faktoren ab: vom Stromverbrauch des Autos über die jährliche Fahrleistung bis hin zu Standort und Ausrichtung der Solaranlage. Im Schnitt verbraucht ein privater Haushalt in Deutschland pro Jahr rund 3.000 bis 4.000 Kilowattstunden Strom. Ein Elektroauto schlägt – je nach Modell und Fahrverhalten – zusätzlich mit etwa 1.500 bis 2.000 Kilowattstunden pro Jahr zu Buche. Wer also möglichst unabhängig vom Stromnetz sein möchte, sollte mit einem Gesamtbedarf von etwa 5.000 bis 6.000 Kilowattstunden kalkulieren.

Eine moderne Photovoltaikanlage auf einem Einfamilienhaus hat heute 5 bis 10 kWp (Kilowattpeak) und erzeugt etwa 9.000 kWh Strom pro Jahr. Damit lässt sich ein Großteil des eigenen Bedarfs abdecken – vorausgesetzt, die Dachfläche ist groß genug. Pro installiertem kWp werden etwa 5 bis 6 Quadratmeter Fläche benötigt. Für eine 10-kWp-Anlage sollten also rund 50 bis 60 Quadratmeter Dachfläche zur Verfügung stehen. Außerdem spielt auch die Ausrichtung der Anlage eine wichtige Rolle: Idealerweise ist die Fläche nach Süden ausgerichtet. Entscheidend ist letztlich aber vor allem, dass das Auto möglichst oft dann geladen wird, wenn die Sonne scheint – so wird das volle Potenzial der eigenen Solaranlage genutzt.

Fördermöglichkeiten für nachhaltige E-Mobilität zuhause

Die Investition in eine Photovoltaikanlage mit Wallbox und Stromspeicher liefert nicht nur einen wertvollen Beitrag zur Energiewende, sondern kann sich auch finanziell lohnen. In Deutschland wird die Anschaffung einer PV-Anlage durch verschiedene Programme unterstützt.

  • KfW-Förderung: Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bietet zinsgünstige Kredite und Investitionszuschüsse für die Installation von PV-Anlagen und Batteriespeichern. Da sich die Programme jedoch regelmäßig ändern, sollten Sie sich stets auf der KfW-Website über den derzeitigen Stand informieren.

  • Landes- und Kommunalförderungen: Viele Bundesländer und Städte bieten eigene Förderungen für Solarstromanlagen und Speicher. Die Förderbedingungen variieren regional und können zum Beispiel Zuschüsse pro installiertem kWp oder finanzielle Unterstützung für die Kombination aus PV-Anlage und Speicher umfassen. In Düsseldorf lohnt sich ein Blick auf das Programm „Klimafreundliches Wohnen und Arbeiten“. Dort sind Zuschüsse für PV-Anlagen, Stromspeicher und Ladeinfrastruktur möglich.

Neben den Fördermitteln profitieren Sie außerdem von steuerlichen Vorteilen. So entfällt zum Beispiel seit 2023 beim Kauf und der Installation von PV-Anlagen bis 30 kWp die Mehrwertsteuer. Für kleine PV-Anlagen auf Ein- und Zweifamilienhäusern gilt seit 2022 außerdem eine Steuerbefreiung für die Einspeisevergütung.

Ein Sparschwein und Münzen sowie Geldscheine liegen auf einem Solarpanel. © Mihail Minea / 500px / 500px via Getty Images
Die Anschaffung einer solaren Ladestation fürs Elektroauto kann durch Finanzierungshilfen unterstützt werden. © Mihail Minea / 500px / 500px via Getty Images

In 7 Schritten zur eigenen Ladestation für Elektroautos

Der Weg zur eigenen Solarstromtankstelle fürs E-Auto ist einfacher, als Sie denken. Hier die wichtigsten Schritte noch einmal im Überblick:

Prüfen Sie, wie viel Strom Sie für Haushalt und E-Auto benötigen und berücksichtigen Sie dabei Faktoren wie die jährliche Fahrleistung und den Verbrauch des Fahrzeugs. So finden Sie die optimale Größe für Ihre PV-Anlage und den Stromspeicher.

Lassen Sie sich von einer Energieberatung oder einem qualifizierten Fachbetrieb unterstützen. So bieten wir als Stadtwerke Düsseldorf beispielsweise eine individuelle Photovoltaik-Beratung mit allen wichtigen Informationen zur Installation, Nutzung und den rechtlichen Voraussetzungen.

Informieren Sie sich über aktuelle Förderprogramme für Photovoltaikanlagen, Speicher und Wallboxen – zum Beispiel auf regionaler Ebene oder durch die KfW.

Wählen Sie eine PV-Anlage, die zu Ihrem Bedarf passt, und entscheiden Sie, ob Sie einen Stromspeicher integrieren möchten. Ein smartes Energiemanagementsystem kann helfen, den Strom intelligent zu verteilen und Prioritäten zu setzen (z. B. erst Haushalt, dann Auto). Zum Laden Ihres E-Autos benötigen Sie außerdem eine fest installierte Wallbox. Diese sollte idealerweise PV-Überschussladen unterstützen, also in der Lage sein, gezielt den überschüssigen Strom aus Ihrer PV-Anlage ins Fahrzeug zu leiten.

Beauftragen Sie zertifizierte Unternehmen mit der Installation. Nur so sind Sicherheit, Effizienz und die Einhaltung aller rechtlichen Vorgaben gewährleistet.

Bevor Ihre Anlage offiziell in Betrieb gehen darf, sind einige formale Schritte erforderlich. Die PV-Anlage muss vom Fachbetrieb beim zuständigen Netzbetreiber angemeldet und im Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur registriert werden. Das geschieht meist im Rahmen der Installation.

Nach der Inbetriebnahme können Sie Ihr E-Auto zuhause mit Solarstrom tanken. Nutzen Sie die Ladezeiten möglichst so, dass der Strom direkt von der PV-Anlage kommt – etwa tagsüber, wenn die Sonne scheint. Mit einem Stromspeicher können Sie aber auch am Abend noch Sonnenenergie nutzen. So erhöhen Sie den Eigenverbrauch, senken Ihre Stromkosten und machen sich ein großes Stück unabhängiger vom öffentlichen Netz.

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