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Eine PV-Anlage auf einem Dach, das mit Schnee bedeckt ist. © AHatmaker / iStock / Getty Images Plus via Getty Images

PV im Winter – Solarproduktion bei Eis und Schnee auf der PV-Anlage

Solaranlage im Winter: Wie effizient ist eine PV-Anlage in der kalten Jahreszeit?

Matthias Hausmann|Zuletzt aktualisiert am: 24. Oktober 2025

Wenn die Tage kürzer werden und die Sonne nur selten hinter den Wolken hervorkommt, fragen sich viele: Lohnt sich eine Photovoltaikanlage im Winter überhaupt? Die Antwort ist eindeutig: Ja – denn moderne PV-Anlagen arbeiten auch bei Kälte und wenig Licht effizient. Mit der richtigen Planung, Technik und Ausrichtung lässt sich die Photovoltaikanlage auch in der kalten Jahreszeit optimal nutzen. In diesem Artikel zeigen wir Ihnen, wie viel Strom Sie im Winter tatsächlich erwarten können und welche Einflussfaktoren beim Solarertrag im Winter eine Rolle spielen.

Stromerzeugung im Winter: So funktioniert PV bei Schnee und Kälte

PV-Anlagen erzeugen auch im Winter Strom – selbst bei bewölktem Himmel und niedrigen Temperaturen. Zwar fällt der Solarertrag geringer aus als im Sommer, aber die Stromproduktion kommt keineswegs zum Erliegen. Entscheidend ist, wie gut die Anlage auf die speziellen Bedingungen in der kalten Jahreszeit abgestimmt ist.

Grundsätzlich wandeln Photovoltaik-Module Sonnenlicht direkt in Strom um – sie reagieren also auf Licht, nicht auf Wärme. Das heißt: Auch bei kaltem Wetter und wenig direkter Sonneneinstrahlung produzieren die Module weiterhin Energie. Die geringere Sonnenintensität wird dabei teilweise durch die höhere Effizienz der Module bei Kälte kompensiert. Denn: Je kühler die Umgebung, desto besser arbeiten die Solarzellen. Auch diffuses Licht, das durch Wolken und Nebel gestreut wird, reicht für die Stromerzeugung aus. Ein weiterer Vorteil im Winter ist der sogenannte Albedo-Effekt. Hierbei reflektiert der Schnee Sonnenstrahlen direkt, sodass die Photovoltaik-Module, solange sie schneefrei sind, mehr Licht aufnehmen können. Dieser Effekt kommt bei den heutzutage oft verwendeten bifazialen PV-Modulen verstärkt zum Tragen, da sie auf der unteren Seite reflektiertes Licht auch noch aufnehmen können (Quelle: Fraunhofer Institut).

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Eine PV-Anlage auf einem Dach, auf dessen First Schnee liegt. © tupungato / iStock / Getty Images Plus via Getty Images

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Foto: © tupungato / iStock / Getty Images Plus via Getty Images

Wie viel Strom produziert eine Solaranlage im Winter?

Eine typische Solaranlage mit 10 kWp Leistung erzeugt in Deutschland in den Wintermonaten zwischen 170 und 600 kWh Strom. Der PV-Ertrag liegt somit im gesamten Winterhalbjahr von Oktober bis März durchschnittlich bei etwa 20–30 % der Gesamtjahresleistung einer Anlage, mit den niedrigsten Werten im Dezember und Januar.

Auf die einzelnen Monate verteilt, ergeben sich bei guten Bedingungen und optimaler Ausrichtung der PV-Anlage ungefähr folgende Werte:

Oktober
Stromproduktion (kWh) ca. 370
Anteil am Jahresertrag gerundet5 %
November
Stromproduktion (kWh) ca. 180
Anteil am Jahresertrag gerundet2,6 %
Dezember
Stromproduktion (kWh) ca. 105
Anteil am Jahresertrag gerundet1,5 %
Januar
Stromproduktion (kWh) ca. 150
Anteil am Jahresertrag gerundet2,2 %
Februar
Stromproduktion (kWh) ca. 280
Anteil am Jahresertrag gerundet4,2 %
März
Stromproduktion (kWh) ca. 495
Anteil am Jahresertrag gerundet7,4 %
Summe Oktober-März
Stromproduktion (kWh) 1.580
Anteil am Jahresertrag gerundet23,4 %

Ein Zwei-Personen-Haushalt verbraucht im Schnitt rund 2.500 kWh Strom pro Jahr, das entspricht ca. 1.250 kWh für sechs Monate Winterzeit. Somit kann eine PV-Anlage mit 10 kWp Leistung theoretisch einen Großteil des Strombedarfs in der kalten Jahreszeit abdecken. Jedoch ist die tatsächliche Eigenverbrauchsquote des selbst produzierten Sonnenstroms nicht zuletzt vom Verbrauchsverhalten bzw. dem ergänzenden Einsatz eines Stromspeichers abhängig.

Welche Faktoren beeinflussen die Solarleistung im Winter?

Wie viel Strom eine Photovoltaikanlage im Winter tatsächlich erzeugt, hängt von verschiedenen technischen Aspekten sowie naturgemäßen Gegebenheiten ab.

  • Sonnenstunden und Sonnenstand: Die kürzeren Tage und der flachere Sonnenstand im Winter führen zu weniger direkter bzw. flacherer Sonneneinstrahlung und einer geringeren Dauer der Sonnenstromproduktion.

  • Wetterbedingungen: Wolken, Nebel und insbesondere Schnee auf der Solaranlage können die Menge an Licht, die die Zellen erreicht, erheblich reduzieren.

  • Temperatur: Niedrige Temperaturen wirken sich positiv auf den Wirkungsgrad der Solarmodule aus. Während bei sommerlicher Hitze Leistungsverluste von bis zu 20 % möglich sind, gibt es im Winter keinen solchen Nachteil. Im Gegenteil: Je kälter die Luft, desto effizienter arbeitet die PV-Anlage.

  • Verschattung: Die niedriger stehende Sonne kann zu längeren und stärkeren Schattenwürfen von Bäumen, Gebäuden und sonstigen Hindernissen führen und die Leistung der PV-Anlage zusätzlich mindern.

Sonnenuntergang im Winter in einer Stadt. © Katrin Ray Shumakov / Moment via Getty Images
Die kürzeren Sonnenstunden im Winter haben einen Einfluss auf den Ertrag Ihrer PV-Anlage. © Katrin Ray Shumakov / Moment via Getty Images

Lohnt sich eine PV-Anlage im Winter?

Auch wenn der Ertrag in den Wintermonaten geringer ist: Eine Photovoltaikanlage lohnt sich das ganze Jahr über. Im Winterhalbjahr erzeugt eine typische Anlage rund 20–30 % ihres Jahresertrags und kann damit einen bedeutenden Teil des Strombedarfs in der kalten Jahreszeit decken. Insbesondere in Kombination mit einem Stromspeicher erhöht sich der Eigenverbrauch deutlich. Tagsüber erzeugte Energie steht dann auch in den Abendstunden zur Verfügung. Wer heute in eine PV-Anlage investiert, profitiert also nicht nur im Sommer von hohen Erträgen, sondern spart auch im Winter nachhaltig Energiekosten und CO₂ (Quelle: Fraunhofer Institut).

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