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Eine Frau steht mit Regenjacke und Rucksack im Wald und atmet mit geschlossenen Augen tief ein. © Ippei Naoi / Moment via Getty Images © Ippei Naoi / Moment via Getty Images

Waldbaden: mit allen Sinnen zur inneren Balance

Ob allein oder in der Gruppe – Waldbaden bringt Tiefenentspannung. Doch wie geht das eigentlich?

Joachim GerloffJoachim Gerloff|Zuletzt aktualisiert am: 3. Juni 2025

Immer mehr Menschen suchen im hektischen Alltag nach Ruhepolen. Waldbaden passt perfekt zu einem gesunden, bewussten Lebensstil: keine Kosten, kein Leistungsdruck – dafür eine Vielzahl an Effekten, die das Wohlbefinden steigern. Wir stellen den Trend vor.

Was ist Waldbaden – und woher kommt der Trend?

Waldbaden (auf Japanisch „Shinrin Yoku“) bedeutet, mit allen Sinnen in die Atmosphäre des Waldes einzutauchen. Die Praxis stammt aus Japan und wurde bereits in den 1980er-Jahren zur Stressprävention entwickelt. Heute ist sie dort Teil der Gesundheitsvorsorge, da zahlreiche Studien ihre positive Wirkung auf Körper und Geist belegen.

Beim Waldbaden geht es nicht darum, sportlich aktiv zu sein. Vielmehr ist es ein achtsamer Spaziergang mit allen Sinnen: Sie stapfen nicht einfach durch den Wald. Sie hören, riechen, sehen und fühlen ihn. Ziel ist es, die Umgebung bewusst wahrzunehmen und den Alltag hinter sich zu lassen, den Kopf freizubekommen und neue Kraft zu tanken – eine natürliche Therapie, ganz ohne Nebenwirkungen.

Sonnenstrahlen bahnen sich ihren Weg durch Bäume im Wald und beleuchten den Waldboden. © Santiago Urquijo / Moment via Getty Images
Die klare Luft im Wald beruhigt und entspannt. © Santiago Urquijo / Moment via Getty Images

Die gesundheitlichen Vorteile eines Waldbads

Eine Person misst ihren Blutdruck mit einem Messgerät, das auf einem dunklen Holztisch liegt. © Grace Cary / Moment via Getty Images
Schon ein Spaziergang im Wald kann kurzfristig den Blutdruck senken. © Grace Cary / Moment via Getty Images

Waldbaden wirkt sich positiv auf unsere Gesundheit aus. Der Aufenthalt im Grünen senkt zum Beispiel nachweislich den Cortisolspiegel, also das Stresshormon im Körper (Quelle: PubMed). Schon 20 bis 30 Minuten in der Natur können dafür ausreichend sein (Quelle: pharmazeutische-zeitung.de). Gleichzeitig sinkt die Pulsfrequenz, was das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken und das allgemeine Wohlbefinden steigern kann.

Ein weiterer positiver Effekt, den ein Waldspaziergang mit sich bringt: Der Adiponektinspiegel im Blutserum steigt an (Quelle: PubMed). Bei Adiponektin handelt es sich um ein Protein mit entzündungshemmenden und gefäßschützenden Eigenschaften. Eine wissenschaftliche Arbeit aus dem Jahr 2017 konnte außerdem zeigen, dass Waldbaden den Blutdruck senkt (Quelle: NIH). Kurzum: Wer Zeit im Wald verbringt und dort bewusst entspannt, profitiert von vielfältigen Gesundheitseffekten.

Pure Entspannung in Ihrer Nähe: Hier geht Waldbaden in Düsseldorf

Auch der städtische Raum wartet mit zahlreichen Möglichkeiten für ein Waldbad auf. Düsseldorf punktet mit mehreren großen Waldflächen, die sich ideal für eine kleine Auszeit anbieten. Wir stellen Ihnen drei davon vor:

  • Grafenberger Wald: Der Grafenberger Wald zählt zu den ältesten und größten Wäldern Düsseldorfs. Mit seinem imposanten Buchenbestand und dem Wildpark, in dem ausschließlich heimische Tiere leben, lädt er dazu ein, mitten in der Natur zu entspannen. Die dichte Vegetation, die vielfältige Tier- und Vogelwelt sowie zahlreiche stille Ecken schaffen eine ideale Atmosphäre zum Waldbaden. Genießen Sie die frische Waldluft und die beruhigende Stille und lassen Sie den trubeligen Alltag hinter sich.

  • Aaper Wald: Der Aaper Wald ist ein weitläufiges, naturbelassenes Waldgebiet im Norden Düsseldorfs. Er bietet zahlreiche Wander- und Spazierwege, die durch unterschiedliche Waldtypen führen. Die ruhige Atmosphäre, das dichte Blätterdach und das abwechslungsreiche Gelände schaffen ideale Bedingungen fürs Waldbaden. Hier können Sie abschalten, die Natur mit allen Sinnen erleben und zur Ruhe kommen.

  • Eller Forst: Der Eller Forst ist das älteste Naturschutzgebiet unserer Stadt. Seine rund 95 Hektar bieten eine außergewöhnlich vielseitige Umgebung zum Waldbaden. Besonders charakteristisch sind die seltenen Erlenbruchwälder, in denen das Grundwasser so hoch steht, dass die Bäume im Winter oft wochenlang von Wasser oder Eis umgeben sind – ein einzigartiges, fast verwunschenes Naturerlebnis. Neben dichten alten Waldbeständen wechseln sich im Eller Forst offene Feuchtwiesen, Tümpel und Wasserläufe ab, die Amphibien, Vögeln und seltenen Pflanzenarten einen Lebensraum bieten.

Ein Gewässer im Eller Forst in Düsseldorf, in dem sich die Bäume spiegeln. © Gitpix / Moment Open via Getty Images

So gelingt Ihr erstes Waldbad

Zum Waldbaden brauchen Sie kein Equipment – nur bequeme Kleidung, festes Schuhwerk und die Bereitschaft, sich auf die Natur einzulassen. Nehmen Sie sich außerdem Zeit. Zwei bis drei Stunden sind ideal, um den Effekt des Waldbads wirklich zu spüren.

5 Tipps:

  1. Langsam gehen: Verlangsamen Sie Ihr Tempo und schlendern Sie bewusst. Sie sind nicht auf einer ambitionierten Wanderung, sondern wollen zur Ruhe kommen.

  2. Sinne öffnen: Seien Sie nicht einfach nur da. Lauschen Sie den Vogelstimmen, riechen Sie an Blättern oder Rinde und spüren Sie das Moos unter Ihren Füßen – im Sommer vielleicht sogar barfuß.

  3. Handy aus: Verzichten Sie bewusst auf Ablenkung und schalten Sie Ihr Handy aus oder nehmen Sie es gar nicht erst mit.

  4. Pausen einlegen: Setzen Sie sich auf einen Baumstamm oder ins Gras. Schauen Sie in die Baumkronen und lauschen Sie einfach nur.

  5. Atem beobachten: Atmen Sie tief ein und aus – das unterstützt die Entspannung. Achten Sie darauf, wie sich Ihre Atmung automatisch verlangsamt und an die Atmosphäre im Wald anpasst.

Und der vielleicht wichtigste Tipp: Waldbaden ist keine Leistung, sondern ein Erlebnis. Stellen Sie keine Erwartungen an sich oder den Ausflug und entspannen Sie einfach nur.

Foto: © Gitpix / Moment Open via Getty Images

Nachhaltige Entspannung im Einklang mit der Natur

Ein bewusster Aufenthalt im Wald schärft auch den Blick für ökologische Zusammenhänge. Der Wald ist ein lebendiges Beispiel für ein funktionierendes Ökosystem, in dem jedes Element – vom kleinsten Insekt bis zu den höchsten Bäumen – miteinander verknüpft ist und voneinander abhängt. Wer regelmäßig in der Natur verweilt, wird immer wieder Zeuge dieser Vernetzungen: wie Pflanzen durch Photosynthese Sauerstoff produzieren, wie Tiere in ihrem Lebensraum eine wichtige Rolle fürs Gleichgewicht spielen oder wie der Boden durch Mikroorganismen ständig in Bewegung ist. Diese Erkenntnisse sensibilisieren für die Zerbrechlichkeit und die Bedeutung der natürlichen Ressourcen. Je mehr wir die Natur erleben, desto stärker wird unser Bewusstsein für die Notwendigkeit, diese Ressourcen zu schonen. Waldbaden kann daher als Türöffner für ein nachhaltigeres Leben fungieren.

Hier setzt auch das Engagement der Stadtwerke Düsseldorf an: Mit Ökostrom aus 100 % erneuerbaren Quellen und nachhaltigen Mobilitätslösungen schaffen wir die Grundlage für ein ressourcenschonendes Leben auch in der Stadt. Unsere Empfehlung: Verbinden Sie Ihr Waldbad mit einer nachhaltigen Anreise – zum Beispiel per Fahrrad, ÖPNV oder E-Roller.

Wasserstoff in der E-Mobilität

Wasserstoff ist ein emissionsfreier Energieträger, der bei der Nutzung keine CO₂-Emissionen verursacht. Erfahren Sie hier mehr darüber, wie Wasserstoff in der Elektromobilität zum Einsatz kommt.

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