Die Wärmepumpe zum Kühlen nutzen – wir zeigen, warum die Doppelnutzung des Heizgeräts nicht sinnvoll ist.
Heiße Sommer werden in Düsseldorf immer normaler. Damit steigt auch der Wunsch nach einer effektiven und nachhaltigen Kühlung. Wenn Sie schon einmal darüber nachgedacht haben, Ihre Wärmepumpe auch zum Kühlen zu nutzen, ist dieser Artikel der richtige für Sie. Wir geben eine fundierte Einschätzung und erklären, warum die zum Heizen konzipierte Wärmepumpe nicht mit Klimageräten mithalten kann.
Wärmepumpen sind bekannt als effiziente Heizsysteme, die Umgebungswärme aus Luft, Wasser oder dem Erdreich aufnehmen und ins Haus transportieren. Für die Kühlung kann das Prinzip umgekehrt werden: Statt Wärme ins Gebäude zu bringen, entzieht die Wärmepumpe dem Innenraum Wärme und gibt sie nach außen bzw. an das Erdreich oder Grundwasser ab.
Wir unterscheiden dabei zwischen zwei Arten der Kühlung:
Passive Kühlung: Hier wird die natürliche Kühle des Erdreichs oder Grundwassers genutzt, um das Gebäude zu temperieren. Die Wärmepumpe selbst läuft dabei nicht, es findet lediglich ein Wärmeaustausch über einen Wärmetauscher und die Heizkreise statt. Diese Art der Kühlung ist nur bei einer Sole-Wasser- oder Wasser-Wasser-Wärmepumpe möglich.
Aktive Kühlung: Die Wärmepumpe arbeitet im sogenannten Kühlbetrieb und nimmt die Wärme aus dem Gebäudeinneren auf, um sie an die Umwelt abzugeben – entweder an die Außenluft (bei Luft-Wasser-Wärmepumpen) oder an das Erdreich bzw. Grundwasser (bei Sole-Wasser- oder Wasser-Wasser-Wärmepumpen). Voraussetzung ist, dass das jeweilige System für den aktiven Kühlbetrieb ausgelegt ist.
Wir sind Expert:innen für klimafreundliches Heizen und Kühlen. Gerne beraten wir Sie zum Einbau einer Wärmepumpe oder Klimaanlage in Ihr Zuhause.
Generell raten wir von der Nutzung einer Wärmepumpe zum Kühlen ab – insbesondere, wenn die Kühlung über Flächenheizungen erfolgt. Diese Einschätzung basiert auf den folgenden Risiken und Kritikpunkten:
Geringe Kühlleistung: Besonders beim sogenannten passiven Kühlen (z. B. mit einer Sole-Wasser-Wärmepumpe) ist der Kühleffekt deutlich schwächer und setzt langsamer ein als bei klassischen Klimageräten. Bei einer Luft-Wasser-Wärmepumpe funktioniert passives Kühlen im Sommer gar nicht, da die Außenluft dann zu warm ist, um als Kältequelle zu dienen.
Ungeeignete Kälteverteilung: Die meisten Heizsysteme (Fußbodenheizung, Radiatoren) sind für den Heizbetrieb und nicht für Kühlung konzipiert. Sie können die Kälte nur langsam und wenig effektiv an den Raum abgeben. Zudem fehlt die aktive Entfeuchtung, wie sie bei Klimaanlagen Standard ist. Die Raumluft kann schwül und unangenehm werden.
Tauwasser und Schimmelgefahr: Wird die Wärmepumpe im aktiven Kühlbetrieb genutzt, fließt kaltes Wasser durch die Fußbodenheizung oder Ihre Heizkörper. Wenn die Temperatur unter den Taupunkt fällt, kann es dabei zur Tauwasserbildung an Rohren und Oberflächen kommen. Das erhöht das Risiko für Feuchtigkeitsschäden und Schimmelbildung.
Schlechte Wirtschaftlichkeit: Im Vergleich zu herkömmlichen Klimageräten ist das Kühlen mit einer Heizwärmepumpe weniger effektiv und potenziell mit Bauschäden verbunden. Die Wärmepumpe ist primär ein Heizsystem und kann, wenn sie zum Kühlen verwendet wird, wirtschaftlich nicht mit klassischen Klimaanlagen mithalten.