Warum ein wirksamer Blitzschutz bei jeder PV-Anlage dazugehört.
Photovoltaikanlagen sind auf Dächern und Freiflächen direkt den Kräften der Natur ausgesetzt – so auch Blitzeinschlägen. Auch wenn die Wahrscheinlichkeit gering ist, kann Ihre Anlage (theoretisch) durch einen Blitz getroffen werden und Schäden nehmen. Um für solche Fälle gewappnet zu sein, sind PV-Anlagen standardmäßig bereits durch einen inneren Überspannungsschutz gesichert. Mit einem zusätzlichen äußeren Blitzschutz können Sie Ihre Solaranlage sogar noch besser schützen.
Das Wichtigste vorweg: Eine Photovoltaikanlage schafft kein erhöhtes Risiko für einen Blitzeinschlag auf Ihrem Dach. Dennoch können Naturgewalten wie Blitzeinschläge Ihre Anlage im Ernstfall beschädigen. Häuser in ländlichen Regionen, auf Anhöhen oder mit freistehenden Solarfeldern sind häufiger betroffen als Stadtbebauung. Aber auch in Städten wie Düsseldorf könnte ein Blitzeinschlag massive Schäden verursachen – insbesondere bei Gebäuden mit Flachdächern.
Ein direkter Blitzeinschlag trifft die Photovoltaikanlage unmittelbar – zum Beispiel Modul, Gestell oder Verkabelung. Dadurch kommt es zu Schäden wie Schmorbränden, geschmolzenen Leitungen oder sogar zu Bränden am Gebäude.
Auch indirekte Blitzeinschläge können für Schäden an Ihrer PV-Anlage sorgen. In diesem Fall schlägt der Blitz nicht direkt in die Anlage, sondern in ein nahegelegenes Objekt – etwa einen Baum oder ein anderes Gebäude im Umkreis von mehreren Hundert Metern – ein. Die dadurch entstehenden elektromagnetischen Felder können in die Leitungen der PV-Anlage einkoppeln und gefährlich hohe Spannungen erzeugen.
Die Gefahren durch Blitze lassen sich zwar nicht verhindern, durch einen geeigneten Blitzschutz aber deutlich minimieren. Dafür braucht es ein Zusammenspiel aus verschiedenen Maßnahmen – sowohl auf der Dachfläche als auch im Inneren des Hauses. Seit 2018 ist der sogenannte Überspannungsschutz für jede neue Photovoltaikanlage Pflicht. Selbst kleine Systeme – etwa Balkonkraftwerke – beinhalten einen grundlegenden inneren Schutz. Denn auch sie speisen Strom ins Hausnetz ein und sind über Kabel mit elektrischen Geräten verbunden. Eine Nachrüstung ist bei vielen bestehenden Anlagen problemlos möglich und meist mit überschaubarem Aufwand verbunden.
Ein vollständiger Blitzschutz für Photovoltaikanlagen besteht aus folgenden Ebenen:
Wir bieten Ihnen einen umfassenden Überblick zu Photovoltaikanlagen – von der Planung über den Bedarf der notwendigen Komponenten bis hin zur Dimensionierung der Anlagenleistung.
Der innere Blitzschutz ist für Photovoltaikanlagen mittlerweile Pflicht und fester Bestandteil unserer PV-Systeme. Er dient dem Schutz der elektrischen Anlagen und Geräte vor Überspannungen.
Überspannungsschutzgeräte (SPD: Surge Protective Device): Diese werden sowohl auf der DC-Seite (zwischen PV-Modulen und Wechselrichter) als auch auf der AC-Seite (zwischen Wechselrichter und Stromnetz) verbaut. Sie leiten gefährliche Spannungsspitzen sicher ab und verhindern Schäden an Elektronik und Steuerung.
Potentialausgleich: Alle leitfähigen Komponenten (z. B. Modulrahmen, Gestell, Kabeltrassen) werden optimal miteinander sowie mit der Erdungsanlage des Hauses verbunden. So wird verhindert, dass gefährliche Spannungen zwischen einzelnen Metallteilen entstehen können.
Integration ins Gebäudesystem: Der Überspannungsschutz für die PV-Anlage sollte mit dem allgemeinen Gebäudeschutz (z. B. im Zählerschrank) abgestimmt sein, um Lücken zu vermeiden.
Der äußere Blitzschutz soll einen möglichen Blitzeinschlag von der PV-Anlage und dem Gebäude fernhalten bzw. die Energie kontrolliert in die Erde ableiten. Ob diese Ergänzung für Ihre Anlage (bestehend aus z. B. Fangstangen-/leitungen und Ableitungen) sinnvoll bzw. nötig ist, prüfen wir bei unserem PV-Haus-Check. Ist auf dem Gebäude bereits ein Blitzschutzsystem vorhanden, muss die PV-Anlage fachgerecht daran angeschlossen werden – inklusive Integration der Montagegestelle und Modulrahmen.
Ein wirksamer Blitzschutz für PV-Anlagen steht und fällt mit einer fachgerechten Planung, Installation und regelmäßigen Wartung. Dabei sind sowohl gesetzliche Vorgaben als auch technische Details zu beachten, um einen optimalen und sicheren Betrieb der Anlage zu gewährleisten.
In Deutschland unterliegt die Installation eines Blitzschutzsystems für PV-Anlagen klaren Vorschriften.
Überspannungsschutz: Laut DIN VDE 0100-443 und -534 ist der innere Blitzschutz bei jeder PV-Anlage Pflicht und daher standardmäßig bereits in der Solaranlage integriert. Für die elektrische Sicherheit von PV-Systemen, insbesondere Überspannungsschutzmaßnahmen, ist außerdem die DIN VDE 0100-712 relevant.
Äußerer Blitzschutz (optional): Ein äußerer Blitzschutz ist für Wohnhäuser mit "normalen" PV-Anlagen meist optional. In Einzelfällen, zum Beispiel bei bestimmten Gebäudetypen oder besonders großen Anlagen, ist er aber vorgeschrieben bzw. wird dringend empfohlen. Gerne überprüfen wir Ihre Photovoltaikanlage und geben Aufschluss darüber, ob ein äußerer Blitzschutz in Ihrem Fall benötigt wird oder nicht.
Eine PV-Anlage sollte nur von qualifizierten Fachbetrieben installiert werden. Die Profis analysieren das Risiko, planen die Schutzmaßnahmen nach den örtlichen Gegebenheiten und stellen sicher, dass alle Komponenten nach Norm verbunden und geerdet werden.
Blitzschutzsysteme sind nur dann dauerhaft wirksam, wenn sie regelmäßig auf ihre Funktionsfähigkeit getestet und instand gehalten werden. Fachbetriebe empfehlen, das Blitzschutzsystem mindestens alle zwei bis vier Jahre überprüfen zu lassen. Die Wartung eines Blitzschutzsystems für eine PV-Anlage umfasst die Überprüfung aller elektrischen Komponenten, der Erdungsanlagen sowie der Überspannungsschutzgeräte (SPDs). Daneben sollten auch die Solarmodule selbst inspiziert werden, da mikroskopische Schäden durch Blitzeinschläge oft nicht sofort erkennbar sind. Eine Thermografie-Untersuchung kann dabei helfen, Hotspots oder Defekte in den Modulen zu identifizieren, die auf einen Blitzschaden hindeuten könnten.