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Bäume ragen zwischen Hausfassaden nach oben in den Himmel. © TommL / E+ via Getty Images © TommL / E+ via Getty Images

Bäume bewässern: So geht‘s

Ob in der Stadt oder im Garten: Wir geben Tipps zum Bewässern von Bäumen.

Doris Dreßler|Zuletzt aktualisiert am: 20. Juni 2025

Bäume leisten einen wichtigen Beitrag zum Klima und zu unserer Luftqualität. Doch das schaffen sie nur, wenn sie gesund sind. Wie können wir unsere Bäume also gerade an heißen Sommertagen richtig versorgen? Unser Beitrag gibt praktische Tipps – sowohl für städtische Bäume als auch für den privaten Garten.

Warum unsere Bäume – vor allem in der Stadt – Durst leiden

Bäume sind nicht nur schön anzusehen, sondern auch echte Klimaretter. Besonders in der Stadt, wo die Grünflächen begrenzt sind, spielen sie eine zentrale Rolle. Sie spenden Schatten, verbessern die Luftqualität und bieten Tieren einen Lebensraum. Doch die Pflege der Stadtbäume stellt uns vor Herausforderungen – vor allem, wenn es um die richtige Bewässerung geht.

Viele Stadtbäume wachsen unter schwierigen Bedingungen: Ihre Wurzeln stoßen auf verdichtete oder versiegelte Böden, die kaum Wasser speichern können. Gleichzeitig behindern enge Baumscheiben und unterirdische Leitungen das natürliche Wurzelwachstum. Der Platz ist oft knapp – sowohl über- als auch unterirdisch. Hinzu kommt, dass Regenwasser auf asphaltierten Flächen schnell abfließt und nicht dort ankommt, wo es gebraucht wird. Gerade in Hitzeperioden, wie sie in den Sommermonaten immer häufiger auftreten, leiden viele Bäume unter Trockenstress. Ohne gezielte Pflege und ausreichende Wasserversorgung können sie dauerhaft geschädigt werden oder sogar absterben. Wer Stadtbäume erhalten möchte, braucht deshalb ein gutes Verständnis für ihre Bedürfnisse – und die Bereitschaft, die Baumpflege aktiv zu unterstützen.

Trinkwasser

Die Stadtwerke Düsseldorf sorgen dafür, dass im gesamten Stadtgebiet reines Trinkwasser frisch aus dem Hahn kommt. Dieses eignet sich auch bestens zur Versorgung unserer Bäume in der Stadt.

Zum Trinkwasser

Bewässerung öffentlicher Bäume in der Stadt: So helfen Sie mit

Versiegelte Böden, wenig Regen und hohe Temperaturen machen den Stadtbäumen zu schaffen. Als Bewohner:in haben Sie zwar nicht direkt Einfluss auf die Bewässerung öffentlicher Bäume, aber es gibt trotzdem Möglichkeiten zu helfen.

Bäume im Rheingärtchen in Düsseldorf mit dem Rheinturm im Hintergrund. © Peeradon Warithkorasuth / Moment via Getty Images

  1. Gießen in der Nähe des Baums

    Wenn Sie einen öffentlichen Baum in Ihrer Nähe sehen, der Anzeichen von Wassermangel zeigt, können Sie ihm mit einer ordentlichen Portion Wasser helfen. Achten Sie jedoch darauf, das Wasser direkt an der Baumwurzel zu verteilen und nicht auf dem Asphalt um den Baum. Für Jungbäume (bis etwa zum zehnten Standjahr) gilt folgender Richtwert: Gießen Sie einmal wöchentlich mit mindestens sechs Eimern oder Gießkannen Wasser. Ältere Bäume sollten unter normalen Bedingungen ohne zusätzliche Bewässerung auskommen.

  2. Baumbewässerungshilfen nutzen

    In vielen Städten gibt es spezielle Baumbewässerungsanlagen wie Gießringe oder Baumbewässerungssäcke, die das Wasser langsamer abgeben bzw. die Baumwurzeln tief versorgen und das Wasser genau dorthin leiten, wo es gebraucht wird. Die Säcke kommen vor allem dann zum Einsatz, wenn das Wasser z. B. aufgrund eines Gefälles vom Baum wegfließen würde. Wenn Sie ein solches System in Ihrer Nähe sehen – gerne nutzen. In Düsseldorf stellt das Gartenamt gerne Bewässerungssäcke zur Verfügung, wenn ein Jungbaum dafür geeignet ist und die zusätzliche Bewässerungshilfe benötigt.

  3. Hinweis auf Pflegebedürftigkeit geben

    Wer bemerkt, dass ein öffentlicher Baum ernsthaft unter Wassermangel leidet, kann die Stadt oder die zuständigen Dienststellen darauf hinweisen. In Düsseldorf beispielsweise ist das Garten-, Friedhofs- und Forstamt zuständig. Ihre Meldung kann dazu beitragen, dass Bäume noch besser gepflegt und bewässert werden.

  4. Selbstverständlich, aber wichtig: Keine chemischen Zusätze!

    Vermeiden Sie es unbedingt, chemische Düngemittel oder andere Zusätze ins Wasser zu geben, wenn Sie Bäume gießen – egal ob im Garten oder öffentlich. Diese können den Boden und die Wurzeln schädigen und sind vor allem bei Stadtbäumen oft nicht nötig. Gießen Sie einfach mit reinem Wasser, das reicht aus.

Foto: © Peeradon Warithkorasuth / Moment via Getty Images

Bäume im Garten richtig bewässern

Im eigenen Garten haben Sie es in der Regel leichter, die Bewässerung der Bäume gezielt zu steuern. Doch auch hier gibt es einige wichtige Punkte zu beachten, um den Bäumen die beste Pflege zu bieten.

  1. Wasser direkt an die Wurzeln bringen

    Die effektivste Methode, Bäume im Garten zu bewässern: Bringen Sie das Wasser direkt zu den Wurzeln. Besonders in den heißen Sommermonaten ist es wichtig, dass das Wasser tief in den Boden eindringt. Eine Tropfbewässerung ist hier ideal, weil sie das Wasser direkt zu den Wurzeln leitet und die Verdunstung minimiert. Wenn Sie kein Tropfbewässerungssystem installieren möchten, können Sie auch mit einer Gießkanne direkt am Stamm gießen und darauf achten, dass das Wasser langsam in den Boden zieht.

  2. Gießen in den frühen Morgen- oder späten Abendstunden

    Die besten Zeiten zum Gießen sind in den frühen Morgenstunden oder späten Abendstunden. Zu diesen Zeiten ist die Verdunstung am geringsten, sodass das Wasser länger im Boden bleibt und die Bäume effektiv versorgt werden. In den heißen Mittagsstunden verdunstet zu viel Wasser, noch bevor es die Wurzeln überhaupt erreicht.

  3. Mulchen für zusätzliche Feuchtigkeit

    Mulchen ist eine einfache und effektive Methode, um Feuchtigkeit im Boden zu halten. Eine Schicht aus Rindenmulch oder Stroh schützt die Baumwurzel vor direkter Sonneneinstrahlung und verringert die Verdunstung. Gleichzeitig fördert Mulch die Bodenstruktur und das Wurzelwachstum. Achten Sie darauf, dass die Mulchschicht nicht zu dick ist, damit die Luft noch gut an die Wurzeln gelangt.

  4. Boden regelmäßig überprüfen

    Überprüfen Sie Ihren Boden im Garten regelmäßig, um sicherzustellen, dass er ausreichend feucht ist. Ein einfacher Test: Graben Sie mit der Hand in den Boden und prüfen Sie, wie tief der Feuchtigkeitsspeicher reicht. Wenn der Boden oberflächlich trocken ist, muss mehr gegossen werden. Besonders bei jungen Bäumen ist eine konstante Wasserversorgung wichtig, damit sie tiefere Wurzeln entwickeln können.

  5. Regenwasser sammeln

    Eine nachhaltige und kostengünstige Möglichkeit zur Bewässerung ist das Sammeln von Regenwasser. Dafür bieten sich Regenwassertanks oder Regentonnen an, die Sie im Garten aufstellen. Das gesammelte Regenwasser ist ideal zum Gießen, da es keinen Kalk enthält und die Bäume nicht mit zusätzlichen Chemikalien belastet. Ein weiteres Plus der Regenwassernutzung: Sie reduzieren Ihre Wasserrechnung.

Ein Mann gießt einen jungen Baum mit einem weißen Eimer. © karetoria / Moment via Getty Images
Gießen Sie Jungbäume insbesondere an heißen Tagen großzügig. © karetoria / Moment via Getty Images

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