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Ein grüner Sprössling wächst aus einem kleinen Erdhügel auf einer Computerplatine. © weerapatkiatdumrong / iStock via Getty Images

Green IT – nachhaltige Digitalisierung für eine grüne Zukunft

Wie IT nachhaltiger wird: Maßnahmen, Initiativen und Chancen für Unternehmen und öffentliche Einrichtungen.


Joachim GerloffJoachim Gerloff|Zuletzt aktualisiert am: 11. April 2025

Die digitale Welt wächst – und mit ihr der Energieverbrauch. Streaming, Cloud-Dienste und der Betrieb riesiger Rechenzentren treiben den Strombedarf in die Höhe. Gleichzeitig erfordert der Klimawandel dringend nachhaltige Lösungen. Wie lässt sich IT umweltfreundlicher gestalten, ohne auf Innovation zu verzichten? Green IT liefert die Antworten. Erfahren Sie hier mehr darüber.

IT und Klimaschutz – ein unterschätztes Thema

Die Digitalisierung treibt Innovationen voran, erleichtert unseren Alltag und steigert die Effizienz von Unternehmen. Doch die digitale Transformation hat auch eine Kehrseite: Der IT-Sektor in Deutschland verursacht zunehmend CO₂-Emissionen. Nach Angaben des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) lag der Stromverbrauch der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) 2017 in Deutschland bei rund 58,4 Terawattstunden, was etwa zwei Prozent des gesamten Stromverbrauchs des Landes ausmacht. Zur IKT gehören Rechenzentren, Computer, Smartphones und Netzwerkinfrastrukturen sowie digitale Dienste wie Datenverarbeitung in der Cloud („Cloud-Computing“) und Streaming. Diese Technologien sind essenziell für unsere moderne Gesellschaft, verbrauchen aber enorme Mengen an Energie. Der steigende Energieverbrauch, der hohe Ressourcenbedarf für die Herstellung von Hardware und die wachsende Menge an Elektroschrott belasten Umwelt und Klima erheblich.

Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, hat die Bundesregierung die Green-IT-Initiative ins Leben gerufen. Ihr Ziel: Die IT-Branche nachhaltiger gestalten und Maßnahmen zur Reduktion des ökologischen Fußabdrucks fördern.

Green IT: Was steckt hinter dem Konzept?

Green IT umfasst Strategien und Technologien, die Informations- und Kommunikationstechnologien über ihren gesamten Lebenszyklus hinweg umweltfreundlicher gestalten – von der Herstellung über den Betrieb bis zur Entsorgung. Zu den zentralen Handlungsfeldern gehören energieeffiziente Rechenzentren, die durch moderne Kühltechnologien, den Einsatz erneuerbarer Energien und Virtualisierungslösungen den Stromverbrauch deutlich senken. Auch nachhaltige Hardware spielt eine wichtige Rolle: Geräte, die aus umweltfreundlichen Materialien bestehen, recyclingfähige Komponenten enthalten und auf Langlebigkeit ausgelegt sind, schonen wertvolle Ressourcen. Ergänzt wird das Konzept durch ressourcenschonende Software-Entwicklung, bei der Programme so gestaltet werden, dass sie möglichst wenig Rechenleistung benötigen und damit den Energieverbrauch reduzieren.

Green IT beginnt zuhause

Nachhaltige Digitalisierung beschränkt sich nicht auf Unternehmen und Behörden. Auch im Privathaushalt tragen energieeffiziente Geräte und bewusster Umgang mit Technik entscheidend zum Klimaschutz bei. Wir zeigen Ihnen Einsparpotenziale und geben Ihnen Tipps, wie Sie Ihre Stromrechnung nachhaltig senken.

Zum Stromverbrauch von Haushaltsgeräten

Die Green-IT-Initiative der Bundesregierung

Eine Frau sitzt mit einem Tablet in der Hand in einer grünen Umgebung und blickt nach oben. © Westend61 via Getty Images
Nachhaltige IT hilft Unternehmen, Ressourcen zu schonen und ihre Prozesse effizienter zu gestalten. © Westend61 via Getty Images

Die Bundesregierung startete die Green-IT-Initiative, um Unternehmen und öffentliche Einrichtungen bei der Umsetzung nachhaltiger IT-Lösungen zu unterstützen. Das Programm verfolgt folgende Ziele:

  • Energieverbrauch und CO₂-Emissionen im IT-Bereich senken

  • Nachhaltige Technologien und Innovationen fördern

  • Gesetzliche Rahmenbedingungen für eine grüne IT-Wirtschaft schaffen

Ein Meilenstein war die Einführung eines einheitlichen Mess- und Berichtswesens für die Bundesverwaltung im Jahr 2008. Zudem berücksichtigte die Verwaltung den Energieverbrauch von IT-Systemen bereits bei der Beschaffung. So führte die Green-IT-Initiative zu erheblichen Einsparungen – rund 50 Gigawattstunden pro Jahr, was dem jährlichen Stromverbrauch von etwa 12.500 Haushalten entspricht (Quelle: Bundesumweltministerium). Damit übernahm die Bundesverwaltung eine Vorbildfunktion für andere Institutionen und Unternehmen.

Förderprogramme für nachhaltige IT

In Deutschland werden Unternehmen und Institutionen, die nachhaltige IT-Lösungen entwickeln und einsetzen, gezielt unterstützt. Verschiedene Förderprogramme helfen dabei:

Digital GreenTech
ZielsetzungKombination digitaler Technologien mit Umwelttechnik zur Entwicklung nachhaltiger Produkte und Dienstleistungen
Träger/InitiatorBundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Green Start-up-Förderung
ZielsetzungUnterstützung junger Unternehmen mit nachhaltigen IT-Geschäftsmodellen
Träger/InitiatorDeutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU)
Entwicklung digitaler Technologien
ZielsetzungFörderung von Forschungs-, Entwicklungs- und Innovationsprojekten im Bereich digitaler Technologien
Träger/InitiatorBundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK)

Nachhaltige IT in Unternehmen: Potenziale und Maßnahmen

Viele Unternehmen unterschätzen die ökologischen Auswirkungen ihrer IT-Infrastruktur. Dabei gibt es zahlreiche Ansätze, nachhaltiger zu agieren:

  • Energieeffiziente Server und Cloud-Lösungen: Moderne Server-Technologien und der Einsatz von Cloud-Computing mit klimafreundlichen Rechenzentren senken den Stromverbrauch.

  • Lebenszyklus von Hardware verlängern: Refurbishing, also die professionelle Aufbereitung gebrauchter IT-Geräte, sowie Second-Life-Konzepte und Recycling reduzieren Elektroschrott.

  • Software-Optimierung für geringeren Stromverbrauch: Durch eine ressourcenschonende Programmierung lassen sich Anwendungen so gestalten, dass sie weniger Energie verbrauchen.

  • Rechenzentren zusammenlegen: Weniger, aber besser ausgelastete Rechenzentren senken den Stromverbrauch, da größere Anlagen effizientere Kühltechniken wie Wärmerückgewinnung oder freie Kühlung mit Außenluft nutzen können.

  • Nachhaltiges IT-Management: Ökologische Kriterien sollten in die IT-Strategie einfließen, beispielsweise durch den gezielten Einkauf energieeffizienter und langlebiger IT-Geräte.

Green IT ist also nicht nur ein ökologisches, sondern auch ein ökonomisches Thema: Denn nachhaltige IT-Lösungen senken langfristig Betriebskosten und steigern Effizienz. Unternehmen, die auf grüne IT setzen, leisten nicht nur einen Beitrag zum Klimaschutz, sondern sichern sich auch Wettbewerbsvorteile in einer zunehmend nachhaltigkeitsbewussten Wirtschaft.

Emissionen messen, Klimaziele erreichen

Um ihre Klimaziele zu erreichen, müssen Unternehmen ihre CO₂-Emissionen genau kennen. Bei den Stadtwerken Düsseldorf unterstützen wir Sie gerne bei der Erstellung der individuellen CO₂-Bilanz Ihres Unternehmens und helfen Ihnen, nachhaltige Einsparpotenziale zu identifizieren.

Zur CO₂-Bilanz

Ausblick auf die Düsseldorfer Skyline und den Rhein. © Jorg Greuel / Stone via Getty Images © Jorg Greuel / Stone via Getty Images

Die Stadtwerke Düsseldorf und der Düsseldorfer Klimapakt der Wirtschaft

Die Stadtwerke Düsseldorf engagieren sich aktiv für den Klimaschutz und eine nachhaltige Energieversorgung. Bereits 1998 zertifizierte der TÜV Rheinland unser Unternehmen als erstes kommunales Unternehmen in Deutschland für umweltorientiertes Arbeiten. Unser Umweltmanagementsystem umfasst sämtliche Unternehmensbereiche, darunter Kraftwerke und die Müllverbrennungsanlagen. Zudem sind wir Teil des Düsseldorfer Klimapakts der Wirtschaft, einer Initiative, die Unternehmen dazu ermutigt, ihre CO₂-Emissionen zu reduzieren und nachhaltige Maßnahmen zu ergreifen. Mit dem Ziel, bis 2035 CO₂-Neutralität zu erreichen, engagieren wir uns in den Bereichen erneuerbare Energien, Kreislaufwirtschaft und Digitalisierung, um Düsseldorf auf dem Weg zur Klimaneutralität zu unterstützen.​

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