Warmwasser sparen: Darum lohnt es sich
Viele Menschen unterschätzen, wie viel Energie im Alltag allein für das Erwärmen von Wasser verbraucht wird. Ob unter der Dusche, beim Händewaschen, in der Küche oder beim Wäschewaschen – Warmwasser macht ca. 15 Prozent der gesamten Energiekosten in privaten Haushalten aus (Quelle: Umweltbundesamt, Stand: 2023). Und genau hier liegt ein enormes Einsparpotenzial, das sich mit einfachen Mitteln nutzen lässt.
Warmwasserversorgung im Überblick: zentral oder dezentral?
Um gezielt Warmwasser sparen zu können, sollten Sie wissen, welches Warmwassersystem in Ihrem Haushalt vorhanden ist. Je nach System – zentral oder dezentral – bieten sich unterschiedliche Einsparmaßnahmen an. Die folgende Übersicht hilft Ihnen, Ihr System einzuordnen und die Einsparpotenziale zu erkennen:
| Dezentrale Warmwasserversorgung | |
|---|---|
| Typen und Beispiele | - Elektrischer Durchlauferhitzer - Gas-Durchlauferhitzer/ Kombi-Therme - Boiler (5–50 Liter Fassungsvolumen) |
| Funktionsweise | Wasser wird meist unmittelbar in der Nähe der Entnahmestelle erhitzt (z. B. in Küche oder Bad), dadurch entstehen kaum Speicher- oder Leitungsverluste. |
| Energiespartipps | - Elektronisch geregelte Geräte verwenden - Boiler nur bei Bedarf einschalten - Sparduschköpfe bei älteren hydraulischen Geräten besser vermeiden |
| Zentrale Warmwasserversorgung | |
|---|---|
| Typen und Beispiele | - Heizkessel mit Warmwasserspeicher - Häufig in Kombination mit Solarthermie oder Wärmepumpe |
| Funktionsweise | Warmwasser wird zentral erzeugt, in einem Warmwasserspeicher und über zwei getrennte Leitungen für kaltes und warmes Wasser verteilt. |
| Energiespartipps | - Speicher auf max. 60 °C einstellen (nicht dauerhaft unter 50 °C) - Regelmäßige Erhitzung auf 60 °C (1× pro Woche) - Leitungen dämmen, Verteilwege kurz halten |
Warmes Wasser clever nutzen: 8 einfache Spartipps für den Alltag
Schon mit kleinen Veränderungen beim Umgang mit warmem Wasser können Sie Energie und Kosten spürbar reduzieren – ohne dabei auf Komfort verzichten zu müssen. Von der Dusche über die Armaturen bis hin zu Waschmaschine und Geschirrspüler: Mit diesen acht praktischen Tipps lernen Sie, Ihren Warmwasserverbrauch effizient zu gestalten und das Potenzial Ihres Haushalts optimal zu nutzen.
Ein Vollbad verbraucht etwa doppelt so viel Wasser wie eine Dusche. Wer stattdessen duscht und die Zeit unter dem warmen Wasser bestenfalls noch halbiert, spart nicht nur Wasser, sondern auch jede Menge Energie. Achten Sie also bei der nächsten Dusche einmal darauf, beim Einseifen das Wasser auszuschalten. Probieren Sie außerdem einmal aus, die Wassertemperatur auf 35 °C zu senken. Wenn Sie die Dusche dann noch als angenehm empfinden, schonen Sie Klima und Geldbeutel gleichermaßen.
Mit einem Sparduschkopf reduzieren Sie den Wasserverbrauch beim Duschen im Vergleich zu einem normalen Duschkopf deutlich – von ca. 12 auf etwa 6–8 Liter pro Minute. Dank der Luftbeimischung bleibt das Duschgefühl dabei angenehm voll und Sie merken kaum einen Unterschied.
Wichtig: Prüfen Sie vor dem Kauf, ob das Modell zu Ihrem Warmwassersystem passt. Das gilt insbesondere bei hydraulischen Durchlauferhitzern. Denn wenn der Sparduschkopf den Durchfluss zu sehr reduziert, kann es passieren, dass der Durchlauferhitzer sich nicht einschaltet bzw. sich abschaltet.
Schon mit einem kleinen Umbau am Wasserhahn lässt sich viel erreichen: Spar-Strahlregler oder Perlatoren reduzieren den Wasserdurchfluss, ohne den Komfort einzuschränken. Besonders effizient ist das an Waschbecken oder Spülbecken. Wenn Sie einen Einhebelmischer an Ihrem Waschbecken haben, können Sie diesen zusätzlich immer auf die Kaltwasser-Position stellen – so fließt Warmwasser nur, wenn Sie es wirklich brauchen.
Besitzen Sie noch einen hydraulischen Durchlauferhitzer, lohnt sich ein Umstieg auf ein elektronisch geregeltes Modell. Diese sorgen dafür, dass das Wasser genau auf die gewünschte Temperatur erhitzt wird – ohne unnötiges Nachmischen. Das spart (je nach Nutzerverhalten) bis zu 15 Prozent Strom im Vergleich zu hydraulisch geregelten Geräten – ideal für Haushalte mit wechselndem Warmwasserbedarf.
Warmwasserspeicher halten das Wasser ständig auf Temperatur und verbrauchen so kontinuierlich Energie. Um den Verbrauch zu reduzieren, sollten Sie die Temperatur nicht unnötig hoch einstellen, sondern auf 55 bis 60 °C begrenzen. Das ist im Alltag ausreichend und sicher, um gesundheitliche Risiken zu vermeiden. Zusätzlich können Zeitschaltuhren oder bewegungsgesteuerte Zirkulationspumpen helfen, das Wasser nur dann zu zirkulieren, wenn es tatsächlich gebraucht wird. So vermeiden Sie unnötige Wärmeverluste und sparen gleichzeitig Energie.
Stellen Sie Ihre Geräte nur bei voller Beladung an und nutzen Sie Energiesparprogramme. Moderne Kaltwaschmittel ermöglichen effektives Waschen schon bei 30 °C. Ein energieeffizienter Geschirrspüler ist voll beladen sparsamer als Spülen per Hand – insbesondere, wenn er an die zentrale Warmwasserversorgung angeschlossen ist. Achten Sie auch darauf, Ihre Spülmaschine richtig einzuräumen.
Nicht jede Anwendung braucht kochend heißes Wasser. Im Badezimmer reichen häufig schon 35 bis 38 °C, in der Küche etwa 45 °C. In zentralen Systemen genügt eine wöchentliche Erhitzung auf 60 °C zur hygienischen Legionellenvorbeugung. Finden Sie Ihre individuelle Temperatur, bei der Sie sich noch wohlfühlen.
Wer seinen Verbrauch kennt, kann gezielt sparen. Mit einem einfachen Eimertest oder dem Duschrechner der Verbraucherzentrale NRW verschaffen Sie sich schnell einen Überblick. Schon kleine Anpassungen im Alltag machen sich auf der nächsten Energierechnung bemerkbar – und das ganz ohne Komfortverlust.
Weitere Effizienztricks zum Warmwassersparen
Rohrleitungen dämmen
Ungedämmte Warmwasserrohre verlieren auf dem Weg zur Entnahmestelle wertvolle Energie. Mit einer fachgerechten Dämmung reduzieren Sie Wärmeverluste – das ist besonders bei zentralen Versorgungssystemen ein effektiver Sparansatz.
Geräte regelmäßig entkalken
Kalkablagerungen in Durchlauferhitzern, Boilern oder Armaturen erhöhen den Energieverbrauch. Indem Sie Ihre Geräte regelmäßige entkalken, sorgen Sie dafür, dass sie effizient arbeiten und die volle Leistung erzielen können.
Auf energieeffiziente Geräte achten
Beim Neukauf von Waschmaschinen, Geschirrspülern oder Warmwasserbereitern lohnt ein Blick auf das EU-Energielabel. Besonders sparsame Modelle tragen zusätzlich das Umweltzeichen „Blauer Engel“.
Häufige Fragen rund ums Sparen von Warmwasser
Durchschnittlich können Sie mit den richtigen Maßnahmen zwischen 100 und 400 Euro jährlich sparen. Das individuelle Einsparpotenzial hängt jedoch stark von Ihrem Verbrauch und dem eingesetzten System ab.
Zum Duschen reichen in der Regel 35 bis 38 °C aus, in der Küche sind etwa 45 °C sinnvoll. Bei zentralen Systemen sollte das Wasser einmal pro Woche auf mindestens 60 °C erhitzt werden, um Legionellen zuverlässig vorzubeugen.
Der Austausch gegen einen Sparduschkopf zählt zu den effektivsten und günstigsten Maßnahmen zum Wassersparen. Damit reduzieren Sie den Warmwasserverbrauch um bis zu 50 Prozent – ganz ohne spürbaren Komfortverlust. Bereits nach wenigen Wochen kann sich die Anschaffung bezahlt machen.
Um Einsparpotenziale zu ergründen und entsprechende Maßnahmen zur gesteigerten Energieeffizienz in Angriff nehmen zu können, bieten Ihnen die Stadtwerke Düsseldorf Ihre zuverlässige Unterstützung. Im Rahmen unserer Energieberatung nehmen wir Ihr Haus oder Ihre Haushaltsgeräte genau unter die Lupe. Wir helfen Ihnen ein Gefühl für den Energieverbrauch zu bekommen und diese zukünftig bewusst einzusetzen.
Haben Sie Fragen? Wir beraten – Sie sparen
Energie schlau einsetzen, Energieeffizienz steigern, innovative Techniken anwenden. Informieren Sie sich jetzt über unsere Angebote der Energieberatung. Unsere Energieberatung ist telefonisch für Sie erreichbar:
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