Elektromobilität wird immer attraktiver: Auch lange Fahrten funktionieren mit dem E-Auto heute stressfrei.
Die Angst, mit dem E-Auto plötzlich ohne Strom stehenzubleiben, hält sich hartnäckig. Dabei hat sich in Sachen Reichweite bei Elektroautos in den letzten Jahren eine Menge getan. Die Batterien sind leistungsfähiger, die Infrastruktur besser und die Ladelösungen smarter geworden. In unserem Artikel räumen wir mit den Mythen auf.
Die Thematik der Batteriereichweite ist nicht so leicht zu ergründen wie oft dargestellt. Denn wie lange eine Batterieladung hält, hängt von mehreren Faktoren ab. Hier die wichtigsten:
Batteriekapazität: Die Kapazität einer E-Auto-Batterie wird in Kilowattstunden (kWh) angegeben. Dabei gilt: Je größer die Batterie, desto weiter kommt das Auto – zumindest vereinfacht gesprochen. Ein Kleinwagen mit 35 kWh schafft mit einer Ladung bis zu 200 Kilometer, während ein E-SUV mit 100 kWh bis zu 500 Kilometer weit fahren kann. Diese Angaben dürfen jedoch nur als grobe Richtwerte verstanden werden. Letztlich variiert die Reichweite der Batterie je nach Modell.
Fahrstil: Gasfuß oder Gleitfahrt? Wer sportlich fährt, beschleunigt stark und rast auf der Autobahn. Das verbraucht mehr Strom. Sanftes Beschleunigen, vorausschauendes Fahren und eine moderate Geschwindigkeit helfen, die Reichweite zu verlängern.
Wetterbedingungen: Sowohl kalte als auch heiße Temperaturen beeinflussen die Reichweite eines Elektroautos negativ. Bei -15 Grad, die in Mitteleuropa kaum registriert werden, kann die Reichweite sogar auf bis zu 54 % der Nennreichweite sinken. Bei hohen Temperaturen kann die Klimaanlage dazu beitragen, dass die Reichweite reduziert wird. Die optimale Temperatur für die Effizienz von Elektrofahrzeugen beträgt moderate 21,5 Grad.
Einsatzbereich: In der Stadt kommt ein E-Auto weiter als auf der Autobahn. Der Grund: Stadtverkehr ermöglicht durch häufiges Bremsen die Rückgewinnung von Energie (Rekuperation). Auf der Autobahn bei gleichmäßiger Geschwindigkeit (ohne Stau bzw. stockendem Verkehr) reduziert sich dieser Vorteil.
Lithium-Ionen-Batterien wurden in den 90er-Jahren erstmals kommerzialisiert. Sie bestehen aus einer oder mehreren Zellen, die chemische Energie in elektrische Energie umwandeln. Die Batterien dieses Typs können bis zu tausendmal ge- und entladen werden, bevor ihre maximale Kapazität deutlich abnimmt.
Die meisten Elektroautos setzen derzeit auf Lithium-Ionen-Technologie. Sie bieten eine gute Balance aus Kapazität, Gewicht und Lebensdauer.
Bei Solid-State-Batterien handelt es sich um Festkörperbatterien. Sie verwenden feste Ionenleiter anstelle von flüssigen oder gelartigen Elektrolyten. Das macht die Batterien auslaufsicher und fördert ihre Sicherheit.
Solid-State-Batterien sind leistungsfähiger als Lithium-Ionen-Batterien. Sie versprechen höhere Energiedichte und damit potenziell höhere Reichweiten und kürzere Ladezeiten. Die Technologie ist allerdings noch nicht serienreif.
Viele schätzen die Alltagstauglichkeit von Elektroautos eher gering ein. Doch wie die folgenden Beispiele zeigen, ist das meist unbegründet.
Der durchschnittliche Arbeitsweg beträgt in Deutschland etwa 20 Kilometer pro Strecke. Ein Kleinwagen wie der Renault Zoe (mit bis zu 395 km Reichweite) kann somit locker eine ganze Arbeitswoche ohne Nachladen bewältigen. Wer sein Auto über Nacht an der heimischen Wallbox auflädt, hat ohnehin nichts zu befürchten.
Ein Familienausflug von Düsseldorf nach Köln und zurück (rund 90 km) ist für jedes moderne E-Auto ein Klacks. Selbst bei Modellen mit kleineren Batterien bleibt genügend Puffer für Umwege. An immer mehr Sehenswürdigkeiten und Ausflugszielen in der Umgebung sind zudem öffentliche Ladesäulen verfügbar.
Eine Fahrt von Düsseldorf nach Hamburg (rund 400 km) erfordert bei einigen Elektroautos einen Ladestopp. Dank Schnellladeinfrastruktur lässt sich dieser in einer halben Stunde erledigen – Zeit für eine Pause und einen Kaffee auf dem Rastplatz.
Normalladen (AC-Laden) und Schnellladen (DC-Laden) beeinflussen die Reichweite eines Elektroautos auf unterschiedliche Weise. Das AC-Laden ist schonender für die Batterie und sorgt dafür, dass ihre Kapazität langfristig besser ist. DC-Laden kann die Batterielebensdauer bei häufiger Nutzung etwas verkürzen. Empfehlenswert ist daher die Kombination aus beiden Lademöglichkeiten: Im Alltag und zum täglichen Laden ist das Normalladen ideal. Das Laden an einer Normalladesäule kann beispielsweise bei einem Restaurant- oder Kinobesuch oder beim Shopping einfach nebenbei erledigt werden – der Umweg zur Tankstelle ist nicht nötig. Unterwegs, auf langen Strecken und zum spontanen Aufladen bei nur kurzen Aufenthalten, etwa für kleinere Einkäufe, eignet sich eine Ladesäule mit Schnellladefunktion.
Je besser die Ladeinfrastruktur, desto geringer die Sorgen rund um Reichweite und Routenplanung. Wir stellen sicher, dass Sie in Düsseldorf stets einen Ladepunkt für Ihr E-Auto finden.
Joachim Gerloff • 30. September 2024