Pirole, Graureiher und sogar Eisvögel warten darauf, entdeckt zu werden – unser Beitrag zeigt, wo und wie.
Düsseldorf ist nicht nur für Mode, Kunst und Altbier bekannt – auch die Natur in und um die Stadt hat einiges zu bieten. Wer mit offenen Augen und Ohren unterwegs ist, kann hier eine erstaunliche Vielfalt an Vogelarten entdecken: von Graureihern am Rheinufer über blitzschnelle Eisvögel im Hofgarten bis hin zu Distelfinken am Bolker Stern. Sogar ganze Schwärme von Halsband- oder Alexandersittichen, die zur Abendzeit auf der Kö einfliegen und mit mächtig Spektakel ihre Schlafbäume beziehen, können Sie entdecken.
Vogelbeobachtung in Düsseldorf ist für Anfänger:innen genauso spannend wie für erfahrene Ornitholog:innen – und das Beste: Oftmals reicht es schon, in den Baum vor der eigenen Haustüre zu schauen oder auf dem Balkon zu sitzen und zu lauschen.
Egal ob in Unterbach oder in Urdenbach: In allen 50 Stadtteilen in Düsseldorf können Sie Ihr E-Fahrzeug laden. Einfach anschließen, auf Vogelrunde gehen und vollgeladen wieder nach Hause.
Düsseldorf liegt in einer ökologisch spannenden Lage zwischen Niederrhein, Rheinauen und städtischen Grünflächen. Das macht die Stadt zu einem idealen Lebensraum für zahlreiche Vogelarten – und wir nennen hier wirklich nur einige wenige:
Wasservögel: Graureiher, Kormoran, Blässhuhn, Stockente und Höckerschwan sind das ganze Jahr über zu sehen.
Singvögel: Rotkehlchen, Amsel, Meisenarten (Kohl-, Blau-, Schwanzmeise), Buchfink und Zaunkönig sind ebenfalls ganzjährige Mitbewohner..
Zu den Sommergästen gehören: Pirol im Frühsommer in den Rheinauen, Mönchsgrasmücke und Zilpzalp in unseren Gärten und neuerdings der Weißstorch in der Urdenbacher Kämpe.
Auf der Durchreise: Zum Spektakulärsten, was der Vogelzug in Düsseldorf in Frühjahr und Herbst zu bieten hat, sind die Kraniche, die lautstark trompetend über unsere Stadt hinwegfliegen.
Der Volksgarten mit seinem alten Baumbestand, der Südpark mit seinen Gärten und Wasserflächen sowie der an den Südpark angrenzende Stoffeler Friedhof bieten zahlreichen Vogelarten eine Heimat. Die Bandbreite reicht hier vom Grün- und Buntspecht über den Haubentaucher bis hin zum scheuen Kernbeißer.
Beste Zeit: Frühmorgens oder am späten Nachmittag, wenn es ruhiger ist.
Der Unterbacher See, das große Gewässer im Südosten Düsseldorfs, ist ein Paradies für Wasservögel. Im Winter rasten hier Gänsesäger, Haubentaucher und Reiherenten. Im Sommer können Sie Seeschwalben und Flussuferläufer entdecken. Der Rundweg um den See bietet viele Beobachtungspunkte.
Beste Zeit: Wintermonate für Zug- und Rastvögel; Frühjahr für Brutbeobachtungen.
Dieses Naturschutzgebiet im Süden Düsseldorfs ist ein echtes Highlight. Die Auenlandschaft mit Weiden, Feuchtwiesen und dem Altrheinarm ist Heimat für seltene Arten wie den Pirol, den Schwarzspecht und den Neuntöter. Hier lohnt sich auch ein Besuch während des Hochwassers, wenn neue Wasserflächen entstehen.
Beste Zeit: Frühsommer für Gesang und Balz; Herbst für ziehende Schwärme. Außerdem lohnt es sich, während des Vogelzugs die Augen offen zu halten, weil die Kämpe ein beliebter Rastplatz ist.
Vögel sind besonders während der Brutzeit (März bis Juli) empfindlich. Wer rücksichtsvoll unterwegs ist, trägt zum Schutz der Arten bei:
Abstand halten: Nester nicht aufsuchen, keine Jungvögel anfassen.
Ruhig bleiben: Lärm, ruckartige Bewegungen und Hunde im Freilauf vermeiden.
Geduld: Das Beobachten ist manchmal gar nicht so einfach, weil Vögel noch lange nicht machen, was man möchte. Geduld ist deswegen das A und O.
Wege nicht verlassen: In Schutzgebieten bleiben Sie bitte auf den ausgewiesenen Pfaden.
Fernglas nutzen: So können Sie „nah dran sein“, ohne zu stören.
Neben den typischen heimischen Arten sorgt in Düsseldorf eine besondere Vogelgruppe für Aufsehen: freilebende Halsbandsittiche, oft einfach „Papageien“ genannt. Ihre leuchtend grünen Federn, der rote Schnabel und – bei den Männchen – der schwarze Halsring machen sie zu einem unverwechselbaren Anblick in Parks und auf alten Bäumen an der Königsallee. Vor allem in den Morgen- und Abendstunden sind sie in lautstarken Schwärmen unterwegs und bieten ein farbenprächtiges Schauspiel am Himmel.
Die Geschichte dieser Papageien in Düsseldorf reicht zurück in die 1980er-Jahre. Damals wurden einzelne Vögel aus Privathaltungen freigelassen oder entkamen – viele davon Halsbandsittiche, ursprünglich in Südasien beheimatet. Entgegen der damaligen Annahme, sie könnten in Mitteleuropa nicht überleben, passten sie sich erstaunlich gut an das städtische Umfeld an. Milderes Winterklima, ein reiches Nahrungsangebot in Parks und Grünanlagen sowie geeignete Nistplätze in alten Bäumen ermöglichten ihre erfolgreiche Ansiedlung.
Heute gehören die grünen Kunstflieger fest zum Stadtbild. Besonders im Hofgarten, Volksgarten und am Rheinufer lassen sie sich gut beobachten. Und überhören kann man sie gar nicht.
Düsseldorf zeigt, wie artenreich eine Großstadt sein kann, wenn Parks, Gewässer und Naturschutzgebiete gepflegt werden. Egal ob beim Sonntagsspaziergang, beim Familienausflug oder bei einer gezielten Beobachtungstour – wer sich Zeit nimmt, entdeckt eine faszinierende Tierwelt direkt vor der Haustür. Und ganz nebenbei schärft das Beobachten die Sinne, sorgt für Entspannung und verbindet mit der Natur.