Tierheime geben Hunden, Katzen und Kleintieren eine Chance auf ein neues zu Hause.
Tierheime sind oft die letzte Zufluchtsstätte für Tiere, um die sich niemand mehr sorgen kann oder möchte. In den mehr als 500 Tierheimen in ganz Deutschland kümmern sich die Tierpfleger:innen und ehrenamtlichen Mitarbeitenden tagtäglich mit Leidenschaft um Hunde, Katzen, Nager und sogar Wildtiere – so auch in Düsseldorf. Welche Tiere in den Düsseldorfer Tierheimen zu finden sind, wie die Vermittlung abläuft und wie Sie helfen können, erfahren Sie in diesem Beitrag.
Insbesondere durch die Corona-Pandemie verzeichnen Tierheime deutschlandweit enorme Zuwachsraten. Besonders während des Lockdowns haben sich viele Menschen Hunde angeschafft, die sie dann wieder abgegeben haben, als der normale Arbeitsalltag wieder möglich wurde und sich niemand mehr um sie kümmern konnte. Die häufige Annahme, in Tierheimen säßen größtenteils schwervermittelbare Tiere, entspricht demnach meist nicht der Wahrheit.
In den Tierheimen sitzen die unterschiedlichsten Tiere:
Hunde verschiedener Rassen, häufig sogar Welpen und Junghunde. Meist handelt es sich bei Letzteren um beschlagnahmte Welpen aus illegalen Auslandstransporten.
Katzen und Kitten, die auf Bauernhöfen geboren oder vor dem Tierheim ausgesetzt wurden.
Nagetiere und Kleinsäuger wie Kaninchen, Meerschweinchen, Ratten und Chinchillas befinden sich in fast jedem Tierheim. Nicht selten sind es Tiere, die zu Weihnachten verschenkt wurden und deren Pflege unterschätzt wurde.
Nutztiere wie Hühner werden von einigen Tierschutzorganisationen ebenfalls beherbergt und, wenn möglich, an tierliebe Menschen vermittelt.
Verletzte oder geschwächte Wildtiere wie Igel werden im Tierheim aufgepäppelt.
Viele engagierte Menschen kümmern sich in Düsseldorf hingebungsvoll um hilfsbedürftige Schützlinge – ob im Tierheim oder an anderer Stelle. Denn in der Stadt gibt es verschiedene Tierschutzvereine, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, Tiere zu pflegen und in gute Hände weiterzuvermitteln. Im Folgenden stellen wir Ihnen einige davon vor.
Das Clara-Vahrenholz-Tierheim in Düsseldorf hat sich seit der Gründung des Tierschutzvereins 1873 zu einem wichtigen Anlaufpunkt für Tiere in Not entwickelt. Auf rund 10.000 m² findet eine Vielzahl von Tieren Schutz, Pflege und eine zweite Chance – ob Hunde, Katzen, Kleintiere oder Wildtiere. Sie erhalten hier eine Heimat auf Zeit, bis sie ein neues, liebevolles Zuhause finden.
Die großzügigen Anlagen des Düsseldorfer Tierheims umfassen fünf Häuser für die Hunde, die hier viel Platz zum Toben und Spielen haben. Besonders im Sommer freuen sich die Tiere über die großen Freigehege, in denen Planschbecken für Abkühlung sorgen. Für Katzen bietet das Tierheim ein separates Katzenhaus, in dem jährlich bis zu 1.000 Tiere ein- und ausgehen. Neben den üblichen Bereichen gibt es dort auch einen speziellen Quarantänebereich für kranke oder verletzte Tiere sowie einen Raum zur Vermittlung, damit jedes Tier die richtige Familie findet.
Kleintiere wie Kaninchen und Meerschweinchen haben es besonders gemütlich: Sie wohnen in Außengehegen mit einer eigenen Buddelkiste, wo sie ihren Instinkten freien Lauf lassen können. Wildtiere, darunter vor allem Stadttauben, Igel und Eichhörnchen, werden ebenfalls sicher untergebracht und gepflegt, bis sie wieder in die Freiheit entlassen werden können.
Besonderer Wert wird im Tierheim auf die medizinische Versorgung gelegt. Eine hauseigene Tierarztpraxis mit vier erfahrenen Tierärzt:innen sorgt dafür, dass alle Tiere regelmäßig geimpft, medizinisch behandelt und auf ihre Gesundheit hin überwacht werden. Das Tierheim unterstützt zudem unbemittelte Tierhalter:innen in Kooperation mit der Tiertafel Düsseldorf e. V. mit medizinischer Versorgung und hilft so auch Tieren, die in finanziell schwächeren Haushalten leben.
Für Hunde gibt es darüber hinaus eine Hundeschule mit verschiedenen Trainingsangeboten, die nicht nur das Verhalten der Tiere fördern, sondern auch dazu beitragen, ihre Vermittlungschancen zu erhöhen. Diese zusätzlichen Maßnahmen und die ganzheitliche Betreuung zeigen, wie wichtig das Tierheim als Anlaufstelle für Tiere und Tierhalter:innen in Düsseldorf ist.
Der Tierfreunde 2000 Düsseldorf e. V. ist ein gemeinnütziger Verein, der sich seit seiner Gründung im Jahr 2000 mit viel Herzblut für Tiere in Not einsetzt. Der Verein wird vollständig von ehrenamtlichen Mitarbeitenden getragen und kümmert sich vor allem um herrenlose und misshandelte Hunde und Katzen. Bei Bedarf kümmern sich die Engagierten jedoch auch um andere Tiere.
Ein zentrales Anliegen des Vereins ist es, Tieren nicht nur kurzfristig zu helfen, sondern auch langfristige Lösungen zu schaffen. Dafür bietet der Verein verschiedene Möglichkeiten zur Unterstützung an. Neben einer Mitgliedschaft können Interessierte auch Patenschaften für einzelne Tiere übernehmen oder sich in speziellen Projekten wie Kastrationsaktionen oder Transportpatenschaften für Tiere im Ausland engagieren. Besonders erfolgreich ist der Verein mit seinen Kastrationsprojekten: Bereits über 400 freilebende Streunerkatzen wurden kastriert, medizinisch behandelt und nach der Pflege wieder in die Freiheit entlassen.
Immer mehr Menschen wollen etwas zurückgeben und setzen sich ehrenamtlich ein. Möchten auch Sie etwas für die Gemeinschaft, ihre Mitmenschen oder Tiere tun, dann ist eine ehrenamtliche Tätigkeit vielleicht genau das Richtige für Sie.
Der Tierschutzverein Notpfote Animal Rescue e. V. mit Sitz in Düsseldorf setzt sich mit großem Engagement für Tiere in Not – sowohl aus Deutschland als auch aus dem Ausland – ein. Neben der Aufnahme und Versorgung von Tieren aus deutschen Tierheimen kümmert sich der Verein insbesondere um herrenlose Tiere aus Ländern wie Ungarn oder Rumänien. Dort leben viele Hunde und Katzen auf der Straße oder in Massentierheimen, wo ihnen oft die Einschläferung droht.
Der Verein setzt sich aktiv dafür ein, ihre Lebensbedingungen zu verbessern und ihnen eine bessere Zukunft zu ermöglichen – etwa durch die Kastration von Straßentieren, die Unterstützung lokaler Initiativen und gezielte Rettungsaktionen. Tiere, die nach Deutschland vermittelt werden, erhalten hier zunächst medizinische Versorgung und dann die Chance auf ein neues, liebevolles Zuhause.
Es gibt viele Möglichkeiten, wie Sie den Tieren in Düsseldorf helfen können – sei es im Tierheim, bei Tierschutzorganisationen oder durch Ihre direkte Unterstützung im Alltag. Hier zeigen wir Ihnen, wie Sie mit Ihrem Engagement einen großen Unterschied machen können!
Spenden sind das A und O. Nur so kann sich das Tierheim in Düsseldorf für die Tiere einsetzen. Im Clara-Vahrenholz-Tierheim können Sie darüber hinaus auch auf viele andere Weisen für die Tiere aktiv werden:
Pflegestelle werden: Bieten Sie einem Tier ein Zuhause auf Zeit und nehmen Sie es auf, bis es seine endgültige Familie findet. Das hilft dem Tierheim, welches oft an seine Kapazitätsgrenzen stößt, und dem Tier, welches sich in einer Pflegestelle besser entwickeln kann als im wuseligen Heim ohne direkte Bezugsperson.
Gassi gehen: Verbringen Sie Zeit mit den Hunden im Tierheim und gehen Sie regelmäßig spazieren. Besonders die Hunde, die noch nicht adoptiert sind, freuen sich über Auslastung und soziale Kontakte. Damit entlasten Sie außerdem die Mitarbeitenden im Tierheim Düsseldorf, die kaum Zeit für ausgiebige Gassirunden mit den Hunden finden.
Katzen streicheln: Falls Sie Katzen lieben, können Sie sich als Katzenstreichler:in engagieren. So helfen Sie scheuen Tieren, Vertrauen zu Menschen aufzubauen und ihre Vermittlungschancen zu erhöhen. Und der eigene Liebestank wird beim Kuscheln auch wieder aufgefüllt – also eine echte Win-Win-Situation.
Vermittlungshilfe leisten: Sie können auch aktiv bei der Vermittlung von Tieren helfen. Teilen Sie die Profile von Tieren aus dem Tierheim in Ihren sozialen Netzwerken oder in Ihrem Freundes- und Bekanntenkreis, um die Chance einer erfolgreichen Vermittlung zu erhöhen.
Wenn Sie nicht aktiv im Tierheim mithelfen können, gibt es noch andere Möglichkeiten, sich für Tierwohl einzusetzen:
Geldspenden: Viele Tierschutzorganisationen in Düsseldorf wie der Tierschutzverein Düsseldorf e. V. und Notpfote Animal Rescue e. V. sind auf Geldspenden angewiesen, um ihre Projekte weiterzuführen.
Sachspenden: Tierschutzvereine und Tierheime freuen sich über Sachspenden wie Futter, Spielzeug, Decken und alte Handtücher. Diese können oft direkt in den Einrichtungen abgegeben werden.
Futterpatenschaften: Auch eine Futterpatenschaft ist eine tolle Option, bei der Sie sich, je nach Organisation, sogar ein Tier aussuchen können, das Sie sponsern. Mit einem kleinen monatlichen Betrag füllen Sie den Napf des Tieres.
Wenn Sie auf der Straße oder im Wald auf ein verletztes Tier stoßen, gehen Sie am besten wie folgt vor.
Beobachten Sie die Situation zunächst in Ruhe. Achten Sie darauf, weder sich selbst noch das Tier in Gefahr zu bringen. Besonders bei verletzten oder verängstigten Wildtieren ist es wichtig, genügend Abstand zu halten. Wenn möglich, sichern Sie die Umgebung – etwa im Straßenverkehr – um weitere Gefahren auszuschließen.
Bei Haustieren oder Fundtieren: Wenden Sie sich an den Tiernotdienst Düsseldorf oder das nächstgelegene Tierheim. Dort erreichen Sie rund um die Uhr fachkundige Hilfe, auch außerhalb regulärer Öffnungszeiten.
Bei Wildtieren in Not: Nehmen Sie Kontakt mit dem Wildtier-Notruf Düsseldorf auf. Diese Anlaufstelle ist auf verletzte oder hilfsbedürftige Wildtiere spezialisiert und kann gezielt weiterhelfen.
Wenn es die Situation zulässt und das Tier nicht panisch reagiert, können Sie versuchen, es vorsichtig zu beruhigen und vor direkter Kälte, Hitze oder Gefahren (z. B. Straßenverkehr) zu schützen. Eine Decke oder ein Handtuch kann hilfreich sein, um Wärme zu spenden oder Bewegungen zu begrenzen – aber bitte nur, wenn das Tier dies zulässt. Vermeiden Sie möglichst, das Tier unnötig zu bewegen, um weitere Verletzungen zu verhindern.
Bei hilflosen Wildtieren, insbesondere Jungtieren, gilt aber: Nicht anfassen! Viele Wildtiere werden von ihren Eltern gezielt für einige Zeit alleine gelassen. Ein Eingreifen ist meist nicht nötig und kann dem Tier mehr schaden als nutzen. Halten Sie in solchen Fällen Abstand, beobachten Sie das Tier aus der Entfernung und holen Sie sich die Einschätzung einer:s Expert:in.