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Weihnachten in anderen Ländern: Familie unter dem Weihnachtsbaum

Eine Reise um die Welt – Wie Weihnachten in anderen Ländern gefeiert wird

Internationale Weihnachtsbräuche im Portrait


Doris Dreßler|2. Februar 2023

Barbecue am Strand, Milchbrei vor der Haustür oder ausspannen in der Sauna? – „Andere Länder, andere Sitten.“, sagt da der Volksmund. Auch wenn Weihnachten in vielen Ländern dieser Erde gefeiert wird, hat jedes Land seine eigenen Traditionen und Bräuche. Kommen Sie mit auf eine spannende Reise um die Welt und entdecken Sie das Weihnachtsfest ganz neu.

Weihnachten als Fest der Liebe – das zelebrieren alle Länder gleichermaßen

Bevor wir in die verschiedenen Traditionen und Bräuche eintauchen, ist das Wichtigste vorab zu erwähnen: Weihnachten ist für viele die bedeutendste Zeit im Jahr: So gehören die besinnlichen (Feier-)Tage in jedem Land und in jeder Kultur zu etwas ganz Besonderem. Denn hier steht vor allem die (Nächsten-)Liebe und die gemeinsam verbrachte Zeit im Vordergrund. Ob mit oder ohne Geschenken, leckeren Gebäcken oder speziellen Gerichten, Weihnachtslieder oder der Tannenbaum als das Symbol für das Weihnachtsfest – was für uns und andere ganz normal erscheint, klingt für Menschen aus anderen Regionen ungewohnt und vielleicht sogar etwas komisch.

Umso schöner ist es, sich mit den unterschiedlichen Sitten und Traditionen je Land und Kultur auseinander zu setzen.

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Weihnachten in Deutschland – Die wichtigsten Bräuche im Überblick

In Deutschland beginnt die Weihnachtszeit sehr früh: Mit dem Binden eines Adventskranzes, dessen vier Kerzen jeweils einzeln an den vier Sonntagen vor Heiligabend angezündet werden, stellt man sich hierzulande teilweise schon Ende November auf die Vorweihnachtszeit ein. Passend zum ersten Advent öffnen dann auch die Weihnachtsmärkte, die alle bis kurz vor Heiligabend geöffnet bleiben und für richtig weihnachtliche Stimmung sorgen.

Ein weiterer wichtiger Weihnachtsbrauch – insbesondere für Kinder – sind die Adventskalender. In den 24 Dezembertagen bis Heiligabend öffnet man jeweils ein Türchen, hinter dem sich entweder Schokolade oder ein kleines Geschenk verbirgt. Meist gibt es die Adventskalender fertig zu kaufen, wer besonders kreativ sein möchte, kann sich aber natürlich auch seinen eigenen Kalender basteln. Neben Heiligabend ist auch der 6. Dezember ein wichtiger Tag in der Weihnachtszeit. An diesem Tag wird dem Sankt Nikolaus gedacht, der alles, was er hatte an arme Kinder verschenkte. Ihm zu Ehren stellen dafür die Kinder am Vorabend ihre geputzten Schuhe hin oder hängen Socken auf, die am nächsten Morgen mit Süßigkeiten und kleinen Naschereien gefüllt sind.

Weihnachten in anderen Ländern: Ein Kind steht vor seinem Adventskalender
Der Adventskalender ist ein wichtiger Bestandteil der deutschen Weihnachtszeit. © Tatiana Soares /EyeEM
Weihnachten in anderen Ländern: Kleines Mädchen schmückt mit ihren Eltern den Weihnachtsbaum
Das Schmücken des Weihnachtsbaumes ist ein Spaß für Groß und Klein. © Marko Geber / DigitalVision

Kurz vor Heiligabend wird in den meisten Familien der Weihnachtsbaum aufgestellt und geschmückt. In vielen Haushalten wird zusätzlich auch eine Krippe unter dem Baum platziert. Vor allem gläubige Menschen gehen an Heiligabend mit der ganzen Familie in die Kirche zur Christmette. Nach der Heimkehr und noch vor dem Weihnachtsessen werden in den meisten Familien die Geschenke ausgepackt. In anderen wiederum gibt es die Präsente erst am ersten Weihnachtstag in der Früh. Im Süden Deutschlands werden diese vom Christkind, im Norden vom Weihnachtsmann gebracht. An den anderen beiden Weihnachtstagen (25. und 26. Dezember) wird dann meist die Verwandtschaft besucht – entweder bei leckerem Kaffee und Kuchen oder beim Abendessen. Auch hier werden noch einmal ein paar Geschenke überreicht.

Weihnachten in anderen Kulturen

Nicht alle Familien, die in Deutschland leben, zelebrieren das Weihnachtsfest in dem zuvor beschriebenen Ausmaß. Je nach Kultur werden die besinnlichen Feiertage auf ganz andere Art und Weise genossen. Wie das Ganze aussehen kann, erfahren Sie hier.

Weihnachten in Schweden

In Schweden werden die Geschenke am 24. Dezember ausgepackt. Allerdings bringt die nicht der Weihnachtsmann, sondern der Jultomte (ein Weihnachtswichtel). Nach der Bescherung setzt sich die ganze Familie an den „julbord“ den Weihnachtstisch, an dem zum Auftakt des mehrgängigen Weihnachtsmenüs, meist mit Glühwein („glögg“) angestoßen wird. Im Anschluss wird dann eingelegter Hering und Lachs serviert. Für den Hauptgang gibt es traditionell schwedische Fleischbällchen („köttbullar“) und Wild (z.B. Elch). Auch der berühmte Weihnachtsschinken („julskinka) darf bei den meisten Familien an Heiligabend nicht fehlen. Das schwedische Weihnachtsfest beginnt meist schon zur Mittagszeit: Um 15 Uhr versammelt sich die ganze Familie vor dem Fernseher, um gemeinsam die jährliche Sonderausgabe Donald Duck (im Schwedischen „Kalle Anka“ genannt) zu schauen.

Fast noch wichtiger als Heiligabend ist in Schweden allerdings das Fest der Heiligen Lucia, deren Aufgabe es ist, Licht in die dunkle Jahreszeit zu bringen. In der Kirche gibt es eine spezielle Messe und jedes Jahr wird eine Heilige Lucia „gekrönt“. Das auserwählte Mädchen führt dann im weißen Gewand und mit Lichterkranz verziert die Lichterprozession an. Der Tag der Heiligen Lucia wird immer am 13. Dezember gefeiert und leitet gewissermaßen die Weihnachtszeit in Schweden ein.

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Weihnachten in Japan

In Japan wird zwar auch Weihnachten gefeiert, allerdings hat dies im Gegensatz zu den Festlichkeiten in den meisten westlichen Ländern, keinen religiösen Hintergrund. Hier wird Weinachten eher als Fest für die Familie und, vor allem für junge Paare als Art zweiter Valentinstag angesehen. So verbringen insbesondere viele junge Japanerinnen und Japaner die Weihnachtstage mit der Partnerin oder dem Partner und nicht mit den Eltern.

Nichtsdestotrotz haben sich auch hier Essenstraditionen entwickelt, die an Weihnachten gerne serviert werden. Eines dieser Gerichte ist die Weihnachtstorte. Diese besteht aus einem Biskuitboden, der mit Schlagsahne bedeckt und meist mit Erdbeeren garniert wird. Ebenfalls sehr beliebt sind frittierte Hähnchenschenkel, besonders jene der Fast-Food-Kette KFC. Dieses Menü ist so beliebt, dass sich schon sehr früh endloslange Schlangen vor den Restaurants bilden. Um dies zu umgehen, bieten mittlerweile auch immer mehr Supermärke eine große Menge an frittiertem Hühnchen an.

Australien

Als ehemalige britische Kolonie wird Weihnachten ähnlich wie in Großbritannien gefeiert. Dies bedeutet zum Beispiel, dass die Geschenke erst am Morgen des 25. Dezember ausgepackt werden, die der Weihnachtsmann in der Nacht zuvor unter den Weihnachtsbaum gelegt hat. An Heiligabend selbst, wird im sonnenverwöhnten Australien (dort ist im Dezember Hochsommer) gerne am Strand mit der Familie gegrillt. Was sich für europäische Ohren erst einmal vielleicht etwas ungewohnt anhört, ist dort gang und gäbe. Als Weihnachtsessen sind Putenbraten und der berühmte Plumpudding sehr beliebt.

Dies bedeutet allerdings nicht, dass auf dem australischen Kontinent keine Weihnachtsstimmung aufkommt – im Gegenteil: Überall gibt es schöne Weihnachtsbeleuchtung, geschmückte Tannenbäume und ganz viel Weihnachtsmusik. Ähnlich wie in den Vereinigten Staaten auch, werden Häuser und Vorgärten in ein wahres Weihnachtswunderland verwandelt.

Island

Im hohen Norden, wo die Winter lang und kalt sind, fangen die Bewohner schon im November damit an, ihre Häuser und Vorgärten mit ganz viel Lichterketten, Kerzen und kleinen Lämpchen zu gestalten. Zwar wird Heiligabend auch auf Island am 24. Dezember mit einem üppigen Festmahl gefeiert, allerdings gibt es hier einen ganz besonderen Brauch: Kinder bekommen nicht nur an einem Tag Geschenke, sondern an 13 – und diese bringt nicht der Weihnachtsmann, sondern die kleinen Weihnachtsgesellen, die „Jólasveinar“. Sie sind die Söhne des Tollweibes Grýla und ihrem Mann Leppalúði, die zusammen mit einer schwarzen Katze, in den dunklen Bergen wohnen und ab dem 11. Dezember bis Heiligabend in die Städte ziehen.

Auf Island werden zu Weihnachten traditionellerweise viele Bücher und Pullover verschenkt. Viele Einheimische sind sogar der Meinung, dass Weihnachten ohne einen neuen Pulli kein richtiges Weihnachten ist. Auf der lesewütigen Insel ist der Dezember der umsatzstärkste Monat für Verlage. Folglich kommen in der Vorweihnachtszeit viele neue Bücher auf den Markt.

Äthiopien

In Äthiopien wird Weihnachten nicht am 24. Dezember, sondern am 7. Januar gefeiert, da in dem afrikanischen Land mehr als die Hälfte der Bevölkerung dem äthiopisch-orthodoxen Christentum angehört. Das Fest beginnt allerdings immer schon am 06. Januar mit dem „Ganna“, einem Fastentag. Am Abend des Fastentages besuchen die Gläubigen eine Mitternachtsmesse und feiern den Tag mit einem Festmahl, zu dem auch die landestypischen Brotfladen Injera gehören, die man zu verschiedenen Gerichten als Beilage verspeist. Meist gibt es als Hauptspeise Eintopf, Gemüse und verschiedene Fleischgerichte. Das Besondere: In Äthiopien werden selten Geschenke an Familienmitglieder oder Freunde verschenkt.

Weihnachten in Hong Kong

Auch in Hong Kong hat Weihnachten keinen wirklich religiösen Hintergrund, obwohl in der ehemaligen britischen Kolonie der 25. und der 26. Dezember offiziell als Feiertage gelten. Dennoch ist die ganze Stadt mit Lichterketten dekoriert, aus allen Ecken schallt Weihnachtsmusik und die Weihnachtsmärkte sind gut besucht. Alle Geschäfte und Restaurants sind and Heiligabend geöffnet und ziehen zahlreich Besucherinnen und Besucher an.

Generell herrscht um die Weihnachtszeit ein reges Treiben in der Stadt und oft finden Lichtershows und ähnliche Spektakel statt, die der Weihnachtszeit in Hong Kong ein ganz einmaliges Flair verleihen. Die Hochhäuserfronten der Hong Kong Island verwandeln sich an Heiligabend dabei zur Leinwand für eine atemberaubende Weihnachtschoreografie und auf der Fassade des Cultural Centers in Hong Kong wird abends ein Weihnachtskurzfilm gezeigt.

Video: Einblick in Weihnachtstraditionen

Düsseldorfer Gastronomen und Gastronominnen gewähren uns in diesem Video einen näheren Einblick in ihre Weihnachtstraditionen.

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Hier wird kein Weihnachten gefeiert

Allerdings gibt es auch einige Länder auf dieser Erde, wo kein Weihnachten gefeiert wird. In Nordkorea wissen beispielsweise 95% der Bevölkerung nicht einmal, was Weihnachten ist. Denn dort gibt es (zumindest offiziell) keine Christen – diese werden vehement vom diktatorischen Regime verfolgt und meist in Umerziehungscamps interniert, da sie aufgrund ihres Glaubens als Feinde des Staates eingestuft werden.

Auch in muslimischen Ländern wird traditionell kein Weihnachten gefeiert. Zum Teil ist dies sogar verboten. So wird beispielsweise in Somalia und Brunei in dem christlichen Brauch eine Gefahr für den muslimischen Glauben gesehen. Andere Länder sind hier etwas lockerer und deshalb findet man zum Beispiel in Dubai, Ägypten oder in Indonesien (zumindest im öffentlichen Raum) geschmückte Weihnachtsbäume und dekorierte Geschäfte sowie Lichterketten und Weihnachtsmützen, obwohl hier eigentlich kein Weihnachten gefeiert wird. Viele sehen dies als Teil einer immer größer werdenden Globalisierung, die jenseits religiöser Motive vonstatten geht.

Weihnachten in anderen Ländern: Frau hat Glühwein in der Hand
Glögg – der schwedische Glühwein gehört für viele Schweden zum Weihnachtsfest unbedingt dazu. ©Johner Images

Gut zu wissen - Weihnachtsgrüße in anderen Sprachen

Um Sie schon mal ein wenig in Weihnachtsstimmung zu versetzten, haben wir Ihnen als kleinen Bonus noch ein paar Weihnachtsglückwünsche aus anderen Sprachen zusammengetragen:

Französisch: „Joyeux Noël et bonne année!“ („Frohe Weinachten und ein gutes Jahr!“)

Schwedisch: „God jul och ett gott nytt år!“ („Frohe Weihnachten und ein gutes neues Jahr!“)

Tschechisch: „Veselé Vánoce a Šťastný Nový Rok!“ („Frohe Weihnachten und ein gutes neues Jahr!“)

Isländisch: „Gledhileg Jol og farsaelt komandi ár!“ („Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr!“)

Spanisch: „Feliz Navidad y Próspero Año Nuevo!“ („Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr!“)

Niederländisch: „Prettige Kerstdagen en een Gelukkig Nieuwjaar!“ („Frohe Weihnachten und ein gutes neues Jahr!“)

Portugiesisch: „Feliz Natal e um Próspero Ano Novo!“ („Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr!“)

Ungarisch: „Békés, boldog karácsonyt kívánok!“ („Ich wünsche dir ein friedliches und frohes Weihnachtsfest!“)

Finnisch: „Hyvää joulua ja onnellista uutta vuotta!“ („Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr!“)

Russisch: „С Рождеством и Новым Годом!” („Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr!")