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Licht-Design: Tipps und Trends für drinnen und draußen

Was wäre Weihnachten ohne Lichterketten, ein Smart Home ohne LED-Lampen, Gemütlichkeit ohne Lieblingsleuchte?

Große Lampe, die in eine Fassung geschraubt wird

Von wegen dunkle Jahreszeit! Seit bei uns mit „Hygge“ skandinavische Gemütlichkeit und große Freude an kleinen Dingen eingezogen sind, richten wir uns mit kuscheligen Decken und warmem Schein im Zuhause Wohlfühleckchen ein und freuen uns mehr über die Qualitäten des richtigen Lichts als über seine Quantität. Licht in die Dunkelheit und Glanz in die Bude bringen das smarte LED-Lichtkonzept zum individuellen Interior Design, die schicke neue Außenleuchte und der adventliche Lichterschmuck zum beseelten Beisammensein.

Hand aufs Herz, wir alle kennen diese Hingucker, die klaffenden Einrichtungslücken, die besonders auffallen, wenn die Tage länger dunkel sind als hell. Vor drei Jahren eingezogen und immer noch Baustellenglühbirnen im Wohnzimmer und nackte Strippen im Flur. Übernachtungsgästen wird eine Taschenlampe mit ans Bett gegeben. Ist schon wieder jemand auf dem Weg zur Tür gestolpert? Woran rund um die Sommersonnenwende niemand denkt, das gereicht rund um den Jahreswechsel zur Inspiration, das eigene Lichtkonzept zu perfektionieren – das dann aber auch das ganze Jahr über Spaß macht.

Voll im Trend: Intelligente Beleuchtung und organisches Design

Das Thema Licht ist ein Dauerbrenner. Während mit per App oder gar Sprachsteuerung bedienbaren LED-Lampensystemen immer mehr smarte Haustechnik in die Wohnung einzieht, gibt es in der Welt des Leuchtendesigns unter anderem einen Fokus auf sanfte, gerundete Formen und eher pastellige Farben.

Elegant eingependelt

Wer an Designtrends und Leuchten denkt, kommt an der ikonischen Pendelleuchte, die den Raum als charaktervoller Solitär gestaltet, nicht vorbei. Und das auch im wahrsten Sinne des Wortes, wenn der Raum nicht groß genug ist. Ausladende Modelle zeigen Größe und dominieren den Raum gern als Cluster oder Kronleuchter 2.0.

Pendelleuchte mit Metallgestell hängt von der Decke.
Lampengestell am Pendel.

Smart Home und LED

Wer zuhause LED-Strips (flexible Leuchtleisten mit vielen kleinen Lämpchen) einsetzt und Glühlampen durch Lampen ersetzt, die man ins WLAN-Netz einbindet und per App steuert, dem steht eine noch recht neue Welt aus Komfortfunktionen und Spielereien offen. Je nach System und Ausführung lassen sich per App oder Sprachsteuerung über Amazon Alexa unterschiedliche Lichtfarben einstellen – Kaltweiß, Warmweiß, aber auch farbige oder dynamische Lichtszenen von Sonnenaufgang bis Nordlicht sind möglich.

Man kann das Licht daheim auch von unterwegs steuern oder vorprogrammieren: Das Licht soll morgens sanft heller werden, bis Sie aufwachen oder angehen, wenn Sie (beziehungsweise Ihr Smartphone oder Ihre Smartwatch) nach Hause kommen? Kein Problem. Auch wer „nur“ LED-Lampen wählt, die Farbtemperaturen innerhalb des weißen Spektrums zeigen, beeinflussen deren Einstellungen das eigene Wohlbefinden. Kaltweiß mit bläulichem Schein hilft, Energie zu tanken oder konzentriert zu lesen, Warmweiß dient eher der Entspannung. Die Funktionen der ins WLAN eingebundenen, steuerbaren Leuchtmittel lassen sich individuell und kreativ nutzen. Man kann komplexe Lichtszenen aus mehreren Lampen einstellen und jederzeit abrufen: Küchenlicht aus, Couchlicht auf 20 % Lichtleistung in Warmweiß, die LED-Leiste hinter dem Fernseher auf sanftes Sonnenuntergangsrot – eine solche Kombination könnte man unter „Feierabend“ oder „Romantik“ abspeichern, 100 % Kaltweiß über dem Esstisch und gedimmtes Licht im Wohnbereich unter „Hausaufgaben“. Mit dekorativen Leuchten wird das Lichtsystem zum Gesamtkunstwerk, in das sich weitere Leuchten per WLAN-Steckdose einbinden lassen.

Leuchtentrends Kugeln, Glas und Kugelglas

Kunstvoll zeigen sich aktuell auch die Formen und Farben der Leuchtendesigns. Organische Oberflächen treffen auf graphische oder kubische Formen, vor allem die Kugelform ist schwer gefragt. Matte, edle Oberflächen aus Metall und Glas – sowohl in glasklar als auch in Rauchglas – prägen einen Beleuchtungstrend beim Interior Design. Mondänes Metall ist flankierend mit von der Partie. Kupfer, Messing oder Bronze setzen unaufgeregte, aber glanzvolle Akzente. Dieser Trend ist eine runde Sache.

Kugelrunde Retrolampen hängen von der Decke.
Glasklar und kugelrund.

Beleuchtete Kugeln aus Klar- oder Rauchglas treten im designbewussten Haushalt einzeln auf, im ausladenden Kronleuchter oder in üppigen Clustern. Dem aktuellen Designtrend geht es nicht um harte Kanten und Akkuratesse, sanfte Formen und Muster im Glas prägen das Design ebenso wie pastellig-matte Lacktöne. Klar, aber nicht klinisch, sind Formensprache und Materialauswahl.

Leuchten aus Holz mit Retrofit-Lampen in Glühbirnenoptik stehen in einer Reihe mit Lampenschirmen in gedeckten Farben.
Klare Kante zum warmen Licht.

Kombinieren lassen sich die Leuchtkugeln mit anderen graphisch geformten Leuchtkörpern. Für eine harmonische, elegante Raumwirkung der Objekte soften auch hier sanft und natürlich wirkende Materialien den Kontrast der strengen Linienführung ab.

Im warmen Licht der Lampe fällt der Blick auf den Lampenfuß aus Holz.
Die Kunst der perfekten Lichtinstallation liegt im Detail.

Moderne Minimalisten

Kabel, Fassung, Birne – mehr brauchen diese Leuchten nicht. Diese zeitlosen Klassiker, nicht zu verwechseln mit der vergessenen Baustellenbeleuchtung aus der Renovierungsphase, dienen nicht nur der Deckenbeleuchtung. Wer sie geschickt platziert, niedriger hängt und dimmbar macht, damit ihr Licht nicht blendet, setzt sie effektvoll zur Beleuchtung von Dingen und Ecken, Tischen und Nischen ein.

Das Leuchtmittel der Wahl ist keine Glühbirne, sondern eine Hommage an ihre Optik: Retrofit-Lampen in Birnen-, Kugel oder Tropfenform arbeiten mit LED-Technik, wirken aber so klassisch, simpel und nostalgisch wie das altehrwürdige Auslaufmodell Glühbirne höchstselbst. Retrofit-Lampen gibt es mit nahezu jeder Fassung wie E27, E14 sowie Halogen-Fassungen wie GU10 oder G4. Auch betagte Leuchten bekommen so ein Update mit moderner LED-Technik. Der höhere Preis der LED-Lampen rentiert sich dank einer langen Lebenszeit von bis zu 25 Jahren und dem gesenkten Stromverbrauch oft schon nach wenigen Jahren. Geht eine LED-Lampe einmal kaputt, tritt übrigens auch kein Quecksilber aus.

Retrofit-Lampen mit glühenden Leuchtwendeln sind auf quaderförmige Holzklötze montiert.
Nostalgie trifft Natur – mit Retrofit-Leuchten auf purem Holz.

Lauschige Lichterkettchen

Oh du fröhliche Lichterkettenzeit … Ach was, Lichterketten gehen immer! Nicht nur als saisonaler Schmuck für Tannenzweige, sondern auch zur dauerhaften Inszenierung von Lieblingsgegenständen und glamourösen Aufwertung schlichter Möbel eignen sich Lichterketten perfekt. Für innen oder außen, weiß oder bunt, kabellos und batteriebetrieben – dank sparsamer LED-Technik gibt es eine große Auswahl dieser Multitalente. Auch wenn Lichterketten nicht unbedingt als edle Designobjekte wahrgenommen werden, kann ihr Lichterreigen Räume doch charmant mitgestalten.

Kabellos wie Glühwürmchen

Auch flexibel im Einsatz sind mobile Akkuleuchten, die Wohnzimmerfeeling nach draußen bringen. Oder Lagerfeueratmosphäre nach drinnen. Aufladen, einpacken, mitnehmen. Aufladbare Leuchten sind praktische mobile Begleiter für alle, die viele Lieblingsplätze, aber keinen großen Spaß an der klassischen Kabelbindung haben. Dank Akku- und LED-Technik wird ein abendliches Picknick unter der alten Eiche oder eine Lesestunde unter der Decke ganz einfach und spontan möglich.

Innen Behaglichkeit – Außen Leuchten

Auch das Leuchten draußen sorgt fürs Leuchten drinnen. Als fürsorgliche Nachtwächter erfüllen Außenleuchten gleich mehrere tief verankerte Bedürfnisse. Der Lichtschein am Haus schenkt Sicherheit und Orientierung, er weist den Bewohnern den Weg und heißt Gäste willkommen. Er bescheint nächtliche Teenagerküsse und lässt uns die ersten Schneeflocken des Winters vom warmen Sessel aus bestaunen. Macht’s gut, regennasse Ausrutscher vor der Haustür, adieu, umherschleichende Einbrecher! Hallo, schöner Schein!

Beleuchtete Terrasse in der Dämmerung.
Außenbeleuchtung setzt Akzente.

Es gibt viele gute Gründe für eine durchdachte Ausleuchtung per Außenbeleuchtung. Lichtdesign gestaltet durch Leuchtkegel und Schattenspiel die Architektur des Hauses mit, aber auch im ausgeschalteten Zustand ist die Leuchte ein Designelement. Eine robuste Schiffsleuchte strahlt am Haus ein ganz anderes Ambiente aus als ein puristisches Leuchtendesign. Was auch immer da leuchtet, es strahlt Stil aus und Bereiche an – die schöne Fassade, den mächtigen alten Baum oder den üppig bepflanzten Gartenteich. Zur Beleuchtung von Wegen, Stufen, Teich und prächtigen Beete eignen sich vor allem bodennahe Leuchten. Kabel dauerhafter Installationen sollten mindestens 60 cm tief eingegraben werden, damit sie vor dem Gärtnerspaten sicher sind.

Tschüß, Ede.

In einer formschönen Designleuchte steckt dank einladender Außenwirkung auch eine Abwehranlage zum Schutz vor Einbrechern. Gut ausgeleuchtete Häuser schrecken ab, denn sie werden beim Einbruchversuch leichter eingesehen. Mit einer Smart-Home-Steuerung für die Lampen drinnen wie draußen kann man in Abwesenheitszeiten virtuos die eigene Anwesenheit vortäuschen – viel abwechslungsreicher als es eine einfache Zeitschaltuhr könnte.

Um für Sicherheit zu sorgen, lässt sich eine Außenleuchte solo installieren oder in ein Netzwerk mit smarter Sensortechnik fürs Lichtmanagement integrieren, das sich per App fernsteuern lässt. So oder so gehören Einbrecher nicht zu den größten Fans umfassender Außenbeleuchtung, das Licht entschärft aber auch Stolperfallen rund um Haus und Garten, wenn es sorgfältig ausgerichtet ist. Licht hilft beim Einparken und Rangieren, beim Finden von Schlüsseln in der Tasche, beim Aufspüren fallengelassener Dinge oder entfleuchter Haustiere.

Quo vadis, Wandleuchte?

Streulicht oder fokussierter Strahler? Eine Leuchte mit oder ohne Lampenschirm? Montage an der Fassade oder auf einem Poller? Die Entscheidung für Neuinstallation oder Austausch der Außenbeleuchtung ist längst gefallen, aber es gibt noch Spielraum beim Wo? Ein Klassiker ist die freundliche Leuchte an der Haustür. Sie hilft erst, den Weg zu finden, die Straße, das Auto und schließlich das Schlüsselloch. In der Nähe der Hausnummer hilft sie Gästen und Lieferanten, das Haus schnell zu finden. Ein stimmungsvolles Terrassenlicht sorgt dafür, einen Abend mit Gästen nicht bei Anbruch der Dunkelheit abbrechen zu müssen.

Für Wagemutige: Draußenlampen drinnen einsetzen!

Die Lampen für Haus und Garten, Hof und Halle funktionieren natürlich genauso gut außerhalb ihres natürlichen Habitats: innerhalb des Gebäudes. Sie bringen schönes Licht und klare Kante oder spielfreudiges Design in Loft, Foyer oder Wohnraum. Als Outdoortypen sprechen sie nicht selten eine abgeklärte, rein dem Zweck geschuldete Formensprache und spielen Innenraumleuchten in Sachen Charisma mitunter an die Wand.

Die Fusion aus Natur und Design fürs Wohnzimmer

Das Draußen lässt sich auch mit urwüchsigem Holz und leidenschaftlicher Handarbeit nach drinnen holen: Friedemann Schaaf verbindet in seiner Düsseldorfer Lampenmanufaktur warmes Holz und dekorative LED-Lampen zu leuchtenden Kunstwerken. Das Design mag er klar und einfach, eine einzelne Lampe montiert er als Solitär auf einen Holzquader und verbindet so die warme Ausstrahlung des Naturmaterials mit modernster Leuchttechnik.

Blick vom quaderförmigen Holzfuß einer Lampe zu Glühbirne und textilem Lampenschirm.
Jede Lampe von Friedemann Schaaf ist ein Unikat, das er in liebevoller Handarbeit herstellt.

Lampenmanufaktur Düsseldorf: Kunsthandwerk aus dem Rheinland

Friedemann Schaaf ist Betreiber der Lampenmanufaktur in Düsseldorf und durfte schon als Kind Handwerksluft schnuppern. Seit Jahren schafft er aus altem Holz, neuen LED-Leuchtmitteln und viel Leidensch...

Lux, Lumen und Kelvin – was ist das?

Für die Wahl der passenden Leuchte zählt neben ihrer Optik selbstredend auch ihre Ausstrahlung im Wortsinne. Helligkeitsstufen, Farbtemperaturen, Lichtstrahlung und Leuchtmittel, was war noch gleich was? Wir bringen Licht ins Dunkel:

  • Lichtstrom in Lumen (lm)

Der Lichtstrom einer Lichtquelle gibt an, mit welcher Rate Licht erzeugt wird und wie viel Licht somit für Beleuchtungszwecke zur Verfügung steht. Er bezeichnet die Strahlung einer Lichtquelle in Form von sichtbarem Licht. Je höher der Lumenwert, desto mehr Licht wird abgegeben.

  • Lichtfarbe in Kelvin (K)

Die Farbtemperatur ist ein Maß, um den jeweiligen Farbeindruck einer Lichtquelle quantitativ zu bestimmen.

Charakteristische Lichtfarben

- Warmweiß unter 3300 K

- Neutralweiß 3300–5000 K

- Tageslichtweiß (auch Kaltweiß) über 5000 K

  • Beleuchtungsstärke in Lux (lx)

Lux ist die physikalische Einheit für die Beleuchtungsstärke einer Lichtquelle. Sie gibt an, wie viel Lichtstrom (gemessen in Lumen, lm) auf eine Fläche (gemessen in Quadratmetern, m2) fällt.

  • Lebensdauer in Stunden (h)

Die Betriebsdauer eines Leuchtmittels kann man natürlich nur mit einer Kristallkugel auf die Minute genau vorhersagen, aber wenn eine Lebensdauer von 50.000 h angegeben ist, darf man sich akkumuliert im Schnitt auf fast 6 Jahre (!) hellen Schein freuen. Das ist natürlich ein statistischer Durchschnittswert. Nicht alle Leuchten sind für den Dauerbetrieb ausgelegt. Man kann sich an dem Richtwert orientieren, dass Allgebrauchsglühlampen etwa 1.000 Dienststunden alt werden.

  • Lichtstärke in Candela (cd)

Zu guter Letzt wäre da noch die schöne Maßeinheit Candela, auf die Sie bei der Leuchtenwahl eher nicht stoßen werden, die wir in der Reihe der Lichteinheiten aber nicht unerwähnt lassen möchten: Eine gewöhnliche Haushaltskerze, von Lateinern „candela“ genannt, hat eine Lichtstärke von etwa 1 cd. Ähnlich wie bei den Pferdestärken sprach man in den Anfangszeiten der elektrischen Beleuchtung von Kerzenstärken und „xx-kerzigen“ Glühlampen. Eine hundertkerzige Leuchte entsprach etwa einer 18-W-Glühlampe.

Lampen zeigen das gesamte Wärmespektrum von Licht.
Das Licht-Thermometer von warm nach kalt.