
Home Office: Tipps für effektives Arbeiten von zuhause
Plötzlich von zuhause aus arbeiten? Wir haben die Tipps, damit es reibungslos funktioniert.

Führte das Arbeiten von zuhause aus – oft von Arbeitgebern nicht für voll und von Arbeitnehmern nicht ernst genommen – bis vor Kurzem in den meisten Branchen noch eine Art Nischendasein, finden sich seit einigen Wochen Hunderttausende Büroangestellte unfreiwillig im Home Office wieder. Was nun?
Im Internet findet man unzählige Seiten mit Tipps für das Home Office. Viele davon sind allerdings schon älter und kaum auf die derzeitige Situation anwendbar. „Arbeiten Sie doch mal zur Abwechslung vom netten Café an der Ecke aus“, ist gerade in Zeiten von Kontaktminimierung und geschlossenen Gastronomien weder möglich noch ratsam. Deshalb haben wir uns durch etliche Ratgeberartikel gegraben und die Tipps ans Licht geholt, die Ihnen in der jetzigen Situation als Neuling im Home Office am besten weiterhelfen.
Die richtigen Voraussetzungen fürs Home Office
Es klingt banal, wir erwähnen es jedoch trotzdem, weil es sich spätestens nach einigen Tagen als elementar wichtig herausstellt: Von zuhause aus arbeiten ist mehr, als den Arbeitslaptop in den eigenen vier Wänden aufzuklappen. Besorgen Sie sich Hardware, wie Sie sie auch in Ihrem angestammten Büro verwenden – wenn möglich, am besten direkt aus Ihrer Firma. Eine Maus, eine externe Tastatur und eventuell ein zweiter Monitor können die Effizienz beim Arbeiten enorm steigern. Für dieses Argument sollte Ihr Vorgesetzter ein offenes Ohr haben, also sprechen Sie ihn ruhig auf die Versorgung mit Equipment an. Wer beruflich viel telefonieren muss, für den ist ein vernünftiges Headset Gold wert.

Ein fester Arbeitsplatz – im Home Office
Wenn man einmal im Jahr zuhause auf die Handwerker warten muss, dann ist es vollkommen in Ordnung, den Laptop zum Checken der Mails auf den Frühstückstisch zu stellen. Als ständiger remote worker“, wie es im Englischen heißt, haben Sie wahrscheinlich schnell gemerkt, dass dies kein Dauerzustand sein kann. Nun sind die wenigsten Neu-Heimarbeiter Freiberufler und Selbstständige mit einem dauerhaft fix und fertig eingerichteten Arbeitszimmer, das sie von der Steuer absetzen können. Versuchen Sie trotzdem, Arbeiten und Wohnen voneinander zu trennen. Wenn im Westflügel Ihrer Villa gerade kein Gästezimmer leer steht, dann schaffen Sie in einer bestimmten Ecke Ihrer Wohnung einen Bereich, wo Ihr Laptop ständig stehen kann. Auch Kleinigkeiten wie das Benutzen einer besonderen Bürokaffeetasse können dabei helfen, in Arbeitsstimmung zu kommen.
Auch zuhause das passende Outfit
Zugegeben, momentan kommt es nicht wirklich darauf an, seine Kollegen mit einem makellos sitzenden Anzug oder einer schicken neuen Bluse zu beeindrucken. Obwohl wir sogar Artikel mit Tipps gefunden haben, wie man selbst bei Videokonferenzen eine gute Figur macht. (Tipp am Rande: Beleuchtung und Bildausschnitt sind die halbe Miete.) Auch wenn man via Skype, Teams oder Zoom nur Ihren Oberkörper sieht: Ziehen Sie sich morgens trotzdem so an, als würden Sie ins Büro gehen. Und das nicht unbedingt wegen der Telkos mit Bildübertragung – wie Arbeitsgerät und Tasse sorgt auch die richtige Kleidung dafür, sich zuhause wie auf der Arbeit zu fühlen. Nur auf die unbequemen Schuhe dürfen Sie gerne verzichten.
Auch Home Office hat Arbeitszeiten
Die Sache mit der Anwesenheitspflicht ist einfach, wenn man gerade ohnehin zuhause bleiben soll. Sie können sich im Home Office in der Regel die Arbeitszeit etwas freier einteilen, etwa mitten am Tag einkaufen gehen, trotzdem sollten Sie vor „Schichtbeginn“ ein regelmäßiges Stundenpensum festsetzen und dieses täglich abarbeiten. So kontrollieren Sie Ihre Fortschritte und können eine Vergleichbarkeit Ihrer Arbeitsleistung zu früheren Bürotagen herstellen.

Ab und zu abschalten
Machen Sie regelmäßig Pausen – und zwar richtig. Sie haben es sich verdient! Nicht nur das Internet öffnen und weiter am Rechner privat bei Facebook, Der Spiegel und Amazon vorbeischauen. Verlassen Sie den Schreibtisch, machen Sie sich einen frischen Kaffee und trinken Sie ihn am Küchentisch, während Sie für eine Viertelstunde dem Radio lauschen.
In der Mittagspause sollten Sie unbedingt rausgehen und sich die Beine vertreten. Gehen Sie mindestens eine Runde um den Block, suchen Sie kurz den nächstgelegenen Park auf, um ein wenig frische Luft zu schnappen. Das tut gut – und danach sind Sie wieder frisch am Werk. Lassen Sie möglichst das Smartphone daheim; Sie können auch im Home Office für eine halbe Stunde mal nicht erreichbar sein.
Küche ist die neue Kantine
Ein ordentliches Frühstück lässt einen nicht nur gut in den Tag starten, es hilft auch, dem Arbeitstag Struktur zu verleihen. Ohne einen dringenden Morgentermin müssen Sie in der Tat nicht um Punkt 08:30 Uhr Ihren Rechner anschalten. Aber Sie geben sich automatisch selbst einen Ruck, wenn Sie sich vornehmen, direkt nach dem Müsli mit der Arbeit loszulegen.
Bereiten Sie sich mittags eine gute, ausgewogene Mahlzeit zu. Und vor allem: Setzen Sie sich nicht direkt wieder mit dem Teller vor den Bildschirm und schaufeln sich das Essen gedankenverloren in den Mund, während Ihre Augen bereits wieder den Maileingang checken. Vielleicht verbinden Sie Ihre Mittagspause sogar mit unserem nächsten Tipp?
Kontakt mit den Kollegen
Wenn man sich sonst mehrmals täglich in der Teeküche trifft und freundlich unterhält, dann stört sich niemand an kurz gehaltenen E-Mails. Wenn allerdings der übliche soziale Austausch im Büro wegfällt, dann bekommt ein knapper Tonfall in beruflicher Korrespondenz plötzlich einen schlechten Beigeschmack. Dinge werden auf einmal falsch verstanden. Es fehlt einfach der kollegiale Ausgleich auf menschlicher Ebene.
Halten Sie mit dem Team Ihrer Abteilung Kontakt über die rein berufliche Kommunikation hinaus. Das kann ein Videocall zur allgemeinen Kaffeepause sein oder eine Telko mit gemeinsamem Feierabendbier, in der sich Mütter und Väter über die Leiden des Homeschoolings ihrer Grundschulkinder beklagen. Tauschen Sie nicht nur Jobnews aus, sondern geben Sie sich gegenseitig auch Tipps, damit Ihnen zuhause die Decke nicht auf den Kopf fällt. So halten Sie den Teamgeist in einer schwierigen Zeit aufrecht.

Pendeln heißt hoch- und runterfahren
Eigentlich freuen Sie sich, dass mit der Arbeit im Home Office der immer als nervig empfundene Weg zum und vom Büro wegfällt. „Verlorene Zeit“, dachten Sie immer, wenn Sie mal wieder im Stau standen oder der Bus Verspätung hatte. Und trotzdem fehlt Ihnen etwas. Das kann daran liegen, dass Sie das Pendeln unbewusst auch zur Einstimmung auf die bzw. zur Distanzierung von der Arbeit genutzt haben. Deshalb müssen Sie jetzt nicht den morgendlichen Weg vom Badezimmer zum Schreibtisch auf eine halbe Stunde ausdehnen. Es reicht, sich diesen Gefühlsmechanismus einfach nur zu vergegenwärtigen – als Übergangszeit zwischen Arbeit und Freizeit.
Jetzt ist Feierabend – auch im Home Office
Nein, Sie gucken nach dem Abendessen nicht noch einmal, ob vielleicht eine wichtige Mail eingetroffen ist. Wenn Sie alle unsere vorherigen Ratschläge beherzigt haben, dann sind Sie den Tag über wirklich produktiv gewesen. Und können sich guten Gewissens für heute zur Ruhe setzen.